DAX bis zur FED euphorisch, Ernüchterung am Tag danach ist nun das Thema, welches wir mit neuen Monatstiefs am Morgen diskutieren müssen.
DAX steckt Putin-News weg
Am Mittwochmorgen schockte die News von Russlands Präsident Putin, eine Teilmobilmachung anzuordnen und Teile der Ukraine wieder eingliedern zu wollen. Doch je weiter sich der Handelstag dem FED-Event am Abend näherte, umso mehr verblasst dieser Schreck. Viele Experten interpretierten diesen Schritt im Nachgang als Verzeiflungsakt und Reaktion, die ein Ende seiner Ära einleiten könnten.
Entsprechend dynamisch stieg der DAX ab dem Tief aus der Vorbörse, welches ein neues Monatstief darstellte, immer weiter an (Rückblick Vorbörse Mittwoch):
Wir konnten uns sehr schnell zur 12.600 nach oben arbeiten und im XETRA-Markt den skizzierten Bereich etablieren. Weitere Aufschläge bis zum Mittag legten den Weg bis zur 12.700 und leicht darüber frei.
Mit dem Start der Wall Street blickten die Marktteilnehmer in Richtung US-Notenbank. Jerome Powell hatte seinen harten Weg bei der Inflationsbekämpfung bereits vorab ausgesprochen und den Markt damit auf 0,75 Basispunkte Zinsanstieg vorbereitet.
Mit einem Plus starteten die US-Märkte in den Handel und hielten dieses auch bis zum FED-Event durch. Somit schloss der XETRA-Markt im Plus und konnte sich von den Tiefs des Morgens deutlich lösen, wie der Blick auf die Daten der Deutschen Börse aufzeigt:
Bei 250 Punkten „Aufholjagd“ lag dann für den Abend die Erwartung jedoch zu hoch.
Was war genau am FED-Abend passiert?
Aufarbeitung des FED-Events
Jerome Powell lieferte die anvisierten 0,75 Basispunkte Zinsanhebung. Der Markt reagierte zunächst mit einem Minus direkt auf die Veröffentlichung, holte dies jedoch im Zuge der Pressekonferenz wieder auf. Genau darauf spekulierten Marcus und ich im LIVE-Event zur Sitzung gestern – Du kannst es im Nachgang auf Twitch gern im Archiv ansehen:
Nachdem wir den Ausgangspunkt wieder erreicht hatten, markierte der Markt ein dynamisches neues Hoch und verkaufte dies wieder ab. Wir erkannten diese Situation der Ernüchterung und schwenkten im Trading auf die Short-Seite um. Sie war bis zum Handelsende dann dominant:
Eine hohe Volatilität geht mit solchen Events natürlich einher. Am Ende dominierte die Ernüchterung und die Gewissheit, dass Jerome Powell auch auf der nächsten Sitzung erneut die Zinsen anheben kann, wenn die Inflation nicht deutlich zurückkommt.
Mit den Daten aus der heutigen Vorbörse ist der Dow Jones erheblich zurückgekommen und zwischen Hoch und Tief rund 1.000 Punkte geschwankt:
Die Stimmung hatte sich damit deutlich verschlechtert, wie auch der Fear and Greed Index aufzeigt:
Welche Auswirkungen hat dies auf den DAX?
DAX-Ideen am Tag nach der FED
Der Rücklauf am Abend in den US-Indizes ist auch im DAX gut sichtbar, ebenso wie das Zwischenhoch, was noch einmal eingestellt wurde:
Wir notierten zwischenzeitlich nur rund 60 Punkte von einem neuen Jahrestief entfernt. Das ist durchaus möglich und war in den letzten Tagen mit dieser Grafik aus der Sonntagsanalyse (!) von uns immer wieder besprochen worden:
Über den gestrigen Support bei 12.600 sprechen wir daher heute daher im Zusammenhang mit Gedanken zum Pullback, da sich der Kurs nun von unten diesem Widerstandsbereich annähert:
Dies werde ich auch so entsprechend handeln und das Niveau verkaufen, da ich im weiteren Verlauf nun in den USA ebenfalls das Jahrestief näher ins Blickfeld rücken sehe.
10.00 Uhr wird das EU Wirtschaftsbulletin veröffentlicht.
14.30 Uhr werden die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht, die parallel zur Leistungsbilanz auf der Agenda stehen.
16.00 Uhr folgt das EU-Verbrauchervertrauen und 17.00 Uhr noch der Kansas Fed Herstellungsindex.
Alle anstehenden Termine habe ich Dir hier im Detail aufgelistet und bespreche Sie dann börsentäglich genauer:
Damit wünsche ich uns zum Handelsstart schon einmal viel Erfolg und freue mich, wenn Du bei mir in den weiteren Formaten vorbeischaust.
Anbei das Video zur Analyse:
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Dein Andreas Bernstein
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