DAX:
Was für eine Woche! Um 4,8 % oder + 597 Indexpunkte konnte der DAX zulegen. Der gesamte Anstieg ging dabei auf das Konto des Montags, wo der Index im Tageshoch sogar noch 220 Punkte höher lag als zum Ende der Woche. Der Rest nach dem Montagshoch von 13297 Punkten war dann Konsolidierung. Die Nachricht über die hoffentlich kurz bevorstehende Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes machte den Kurssprung möglich und verdrängte sämtliche Sorgen über die aktuell beängstigende Virusausbreitung und die wirtschaftlichen Folgen forcierter Lockdowns. Und so steht dann ein DAX auf einmal nicht mehr bei 11450 Punkten - wie kaum zu glauben noch vor ganzen 11 Handelstagen - sondern aktuell bei 13076 (Wochenschluss). Einzig relevante Frage wie immer: "Wie weiter" (bzw. wohin)?
4 Tage der Konsolidierung liegen seit dem High bei 13297 Punkten nun schon hinter uns. Bisher sieht deren Art und Weise (flaggenförmig und undynamisch im Preis-Zeit-Verhalten) absolut konstruktiv aus. Von einer Korrektur in Richtung Minimumkorrektur bei 12591 (62-%-Retracement der Aufwärtswelle 11450-13297) oder auch nur bis 12861 (76 %) wagt man da kaum zu sprechen. Indes: Bliebe der DAX fortan v.a. oberhalb der besagten 12591 Punkte, so bliebe jegliche Konsolidierung weiter bullish zu werten. Höchste Horizontalunterstützungen bei 12886 und 12656 erscheinen derzeit ebenfalls ungefährdet. So blickt man dann mit einiger Ehrfurcht auf das, was sich hier formationstechnisch und in Bezug auf die zuletzt gesehene Anstiegsdynamik entwickeln kann.
Auch wenn 13297 erst einmal überwunden werden muss und danach mit 13460 als bisherigem Hoch nach der Corona-Baisse und natürlich dem alten Allzeithoch von 13795 Punkten die wesentlichen Hürden anstehen, hat der DAX in einer vielleicht neuen, anderen Welt "nach Corona" (Impfstoffe und ein neuer US-Präsident) dann doch zumindest die Chance, die seit Ende 2017 bestehende Phase ohne neue Höchststände, endlich nach oben hin aufzulösen. Gelingt dies (Bedingung) mangelt es an ehrgeizigen Aufwärtszielen wahrhaft nicht. Formationstechnisch denkt man dann alleine aus dem Wiederanstieg seit Monatsbeginn an gut 14200 Punkte. Die 162-%-Extension des Wiederanstiegs seit dem Corona-Tief liegt gar bei 16677 Punkten. Klar, dass derlei Dinge Zeit brauchen würden. Aber es wäre dann endlich auch für den DAX eine neue Ära und solche Ziele wollen eben auch einmal "genannt" sein. Als unser (Performance-) Index im Jahre 2003 knapp unter 2200 Punkten notierte oder im Jahre 2009 unter 3600 Zählern, da konnte und mochte sich auch niemand die nächsten 1000 oder 2000 Punkte vorstellen, was prozentual gesehen damals sogar viel mehr war. Diese Analyse ist dann wohl mal "etwas zum Ausdrucken" ...
Dow Jones:
Der Dow Jones bleibt Dauerläufer wie spurtstarker Sprinter zugleich. Dies jedenfalls im Vergleich zum DAX, andere US-Indizes wie S&P-500 oder Nasdaq hingegen laufen noch besser. Aber auch hier ist die "Corona-Delle" oder nennen wir es Baisse komplett ausgebügelt. Zuvor und wohl auch wieder in baldiger Zukunft liefert der Dow das ab, was man als (Langzeit-)Investor sehen möchte: Stetig steigende Indexstände mit immer neuen Allzeithochs seit Tagen und Jahren, dies schon vor und erst Recht seit der Amtszeit Donald Trumps. Die Dividenden samt Zinseszinseffekt der Re-Investitionen gibt es hier (da Kursindex) sogar noch obendrauf und dazu. Schon sehr beeindruckend. Wer hier denkt, dass teuer bzw. oben einzukaufen unbedingt Verluste nach sich zieht, der möge sich mal einen Blick auf echte Langfristcharts und dann "weit nach links" gönnen. In den 30er-Jahren (des letzten Jahrhunderts) stand der Dow Jones übrigens einmal bei weniger als 45 (!) Punkten. Aktuell 29.479 Punkte ... . Langfristig ist eben sicher, dass wir alle einmal tot sein werden - und dass Aktienkurse steigen! Rücksetzer, Baissen und Crashes? Klar, immer mal wieder und vor allem: Gerne doch. Die wenigsten Trader und Investoren (auch Fondsmanager) indes sind in der Lage, diese zu timen.
Eintrübung der Lage hier nur unterhalb von 29,2 K - 29,0 K und 28,9 K, ansonsten stehen auch hier bald die fast obligatorischen, neuen Allzeithochs und Kurse > 30.000 auf dem Indexfahrplan.
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