Die europäischen Aktien schlossen gestern höher, da die politischen Spannungen in den USA zunehmen, jetzt wo Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn öffentlich seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung bestätigt hat, ein Ereignis, dass für die Handelsvereinbarungen zwischen der EU und den USA nichts Gutes verheissen lässt. Die Inflation in der EU bleibt flau (Blitzschätzung von Eurostat für den VPI im Jahresvergleich für Februar bei 1,20%), während der EUR gegenüber wichtigen Währungen langsam anzieht. Der EUR/USD und GBP/EUR sind bei 1,24 bzw. 0,89 bewertet (im bisherigen Jahresverlauf: +3,31% und +0,47%). Addiert man all diese Faktoren und berücksichtigt die weiteren politischen Risiken in Bezug auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit der zukünftigen Koalition zwischen den italienischen Parteien (von denen die nicht herkömmlichen Parteien eine angemessene Gesetzgebungsbefugnis haben werden) sehen wir keine Gründe, warum die EZB sich aktuell restriktiv zeigen sollte. Der Leitzins der Eurozone liegt bei -0,40% und wird Erwartungen zufolge das ganze Jahr auf diesem Wert bleiben, während das Anleihenkaufprogramm der EZB in Höhe von 30 Mrd. Euro sich momentan nicht ändern dürfte.
Der deutsche DAX führte die europäischen Börsen an und schloss bei 12.245 (+1,09%), unterstützt von den Sektoren Immobilien (+2,79%), IT (2,21%), Gesundheitsversorgung (+1,77%), Baustoffe (+1,32%) und Finanzwerte (+1,14%). Es scheint so, als würde nichts die deutsche Wirtschaft an der Expansion stoppen, da am Montag bestätigt wurde, dass die Koalition unter Merkel bestehen bleibt. Die Eurozone bewegte sich in dieselbe Richtung, da die Anlegerstimmung weiter gut bleibt (Euro Stoxx 50 +0,58%), auch wenn die Eskalation des Handelskrieges mit den USA grössere Dimensionen erreicht.