DAX-Trend noch positiv: DAX zwischen hohen Erwartungen, Branchengewichtungen, Optionsmärken!
Die jüngste Aufwärtsbewegung des DAX ist ein erheblicher Teil von Erwartungen, die die EZB in die Märkte platzierte. Zu Recht. Denn die vergangenen QE- und Liquiditätsprogramme verfehlten auch in den USA, Japan und China ihre Wirkungen nicht.
Das X5-Modell kann in diesem Umfeld warnende Hinweise geben, da die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Dennoch müssen wir auch eine offene Sichtweise für die manipulativen Kräfte der EZB haben. Die Intraday-Position setzt das X5-Modell – bis auf den Sondertag – exakt nach. Das Zyklus-Modell ist hier wesentlich offener und integriert fundamentale Faktoren, mittelfristige Trends, Risikoniveaus, Meinungen des Autors aber auch das X5-Modell usw. in die Entscheidung mit ein.
Das K5-Modell ist wiederum ein meinungsfreies/prognosefreies System. Grundsätzlich sollte es hier zu keiner Einflussnahme kommen. Dennoch haben wir jüngst mit Stopps gearbeitet. Langfristig ist dieses Modell kaum zu schlagen, jedoch können diverse Zeiträume (durchaus mehrere Monate) von der Marktentwicklung in positiver wie negativer Sicht abweichen.
Gerade die aktuelle Phase kann gut mit einer Diversifikation der Modelle einhergehen, soweit Sie nicht gerade alle in die gleiche Richtung zeigen. Alle Modelle haben einen antizyklischen Charakter. Das Zyklus-Modell wird aber unter bestimmten Voraussetzungen auch prozyklisch handeln. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die mittelfristige Marktstruktur ein niedriges Risiko anzeigt. Derzeit sind die Risiken extrem hoch. Wir werden im Laufe des Tages ein Update der Marktstruktur veröffentlichen (Risikograde und Trends von DAX und S&P).
Die US-Indizes und der DAX laufen sehr unterschiedlich. Während der DAX von der EZB profitierte, wurde die Abwärtsbewegung des S&P gänzlich ignoriert. Der Performance-Spread beträgt seit dem Tief im Oktober ca. 13%. Der DAX hat neue Hochs erzielen können, der S&P nicht. Aber auch zwischen dem DAX und dem Euro Stoxx 50 liegt eine Performancedifferenz von rund 9%, zugunsten des DAX!
Der DAX profitiert aber nicht nur von der EZB. Auch die Bewegung der US-Märkte wird in positiver Weise mitgenommen (was im negativen Falle nicht geschah). Daneben sind hohe Dispersionen in den Branchen feststellbar. Die Bankenbranche in Europa hat in den letzten Monaten stark underperformed und profitiert von der EZB in diesen Tagen deutlich. Traditionell ist diese Branche sehr hoch in den Indizes gewichtet. Auch jetzt beträgt die Branchengewichtung gemessen am Stoxx Europe 600 noch über 22%. Die Bankbranche hatte in den letzten Tagen daher eine positive Wirkung auf die europäischen Gesamtindizes.
Der Performancespread hat möglicherweise auch einen Einfluss auf die Optionsmärkte gehabt. Short DAX – Long Stoxx? Hohe Absicherungspreise durch eine hohe Hedgeaktivität. So könnte eventuell auch der hohe VDAX erklärt werden. Wir sind daran dies zu analysieren.
Strategie: Wir versuchen heute unterhalb von 10.974 Punkten einen Short in der Intraday-Position einzugehen. Wir werden allerdings überhöhte Risiken vermeiden und in der Folge den Stopp schnell reduzieren.