Am Donnerstag wurde dem DAX der Boden ausgeschlagen. Nach dem Unterschreiten der zyklischen Tiefs bei 11.051/11.009 Punkten kannte das Aktienbarometer kein Halten mehr und schloss zum Handelsende sogar die aus dem Dezember 2016 stammende Kurslücke. Das ist ein wichtiges Stichwort, denn bei den deutschen Standardwerten stehen inzwischen drei Abwärtsgaps in Folge zu Buche. Wie sieht nun die markttechnik bei DAX und S&P aus? Dazu blicken wir auf den HSBC Daily, den Sie hier börsentäglich abonnieren können.
Eine solche Häufung von Kurslücken wie in den vergangenen drei Tagen gab es beim DAX® erstmals während der Atomkatastrophe von Fukushima. Letztlich signalisiert dieses Verhaltensmuster einen hohen Grad an Unsicherheit bzw. einen von der Psychologie dominierten Markt. In dieser Gemengelage definieren die alten Hochs vom August bis November 2016 bei rund 10.800 Punkten eine wichtige Haltezone. Fällt auch diese Bastion droht das Aktienbarometer das kalkulatorische Kursziel von rund 10.000 Punkten – abgeleitet aus der vielfach beschriebenen Schulter-Kopf-Schulter-Formation – unmittelbar auszuschöpfen. Dank der Vorgaben dürfte es zu Handelsbeginn zu einer leichten Erholung kommen, aber das DAX®-Chartbild bleibt weiter angeschlagen. Aktive Trader können den Stopp für bestehende „Shorts“ auf das Niveau der o. g. alten Tiefs bzw. der Parallelen (akt. bei 11.066 Punkten) zum Baissetrend seit Januar nachziehen.
S&P 500® (DAILY) : TODESKREUZ: DURCHSCHNITTE VOR NEG. SCHNITTMUSTER
Im Bereich der Glättungslinien der letzten 50 bzw. 200 Tage (akt. bei 2.768/2.762 Punkten) hat der S&P 500® in dieser Woche einen scharfen U-Turn vollzogen. Damit haben sich die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine kurzfristige Bodenbildung zerschlagen. Apropos gleitende Durchschnitte: Aufgrund dieser Entwicklung dürfte sich das als Todeskreuz bekannte negative Schnittmuster zwischen der 50- und der 200-Tages-Linie nicht mehr vermeiden lassen. Ein solches Todeskreuz betont die Risiken und beinhaltet auch immer die Gefahr einer zumindest mittelfristigen Trendwende. Deshalb sollten Anleger in den nächsten Tagen ein Wiedersehen mit den jüngsten beiden Verlaufstiefs bei 2.631/2.604 Punkten einkalkulieren.
Unterhalb der angeführten Marken rückt sofort die Kreuzunterstützung aus dem im Herbst 2011 etablierten Haussetrend (akt. bei 2.539 Punkten) und dem bisherigen Jahrestief bei 2.533 Punkten in den Fokus. Ein Bruch dieser Bastion würde die oben diskutierte Trendwende Realität werden lassen. Um den S&P 500® indes zu stabilisieren, bedarf es indes eines Spurts über das jüngste Verlaufshochs bei 2.800 Punkten. Dann wären auch die wichtigen Glättungslinien der letzten 50 bzw. 200 Tage zurückerobert.
Disclaimer: Wir weisen darauf hin, dass HSBC für die Platzierung dieses Beitrags bezahlt und auch die genannten Produkte ausgewählt hat. Darüber hinaus stellt Feingold Research Produkte von HSBC in ihren Publikationen und Beiträgen vor.