Sichern Sie sich 40% Rabatt
⚠ Aufgepasst! Die Berichtssaison ist da und wir haben die Aktien, die gerade abheben!
+19,7% seit Jahresstart - steig ein für den ultimativen Höhenflug!
Liste freischalten

5 Gründe für den Absturz der Ölpreise 2016 auf 25 $

Veröffentlicht am 16.11.2015, 09:26
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

von Jesse Cohen

In der letzten Zeit lässt vor allem eine Kernfrage den Marktteilnehmern keine Ruhe: haben die Ölpreise den absoluten Tiefpunkt erreicht oder stehen 2016 weitere Einbrüche bevor?

An diesem Freitag beendeten Öl-Futures in den USA die Woche bei 40,70 $ pro Barrel, Brent pendelte sich bei 44,50 $ ein. Noch im Juni vergangenen Jahres kostete ein Barrel über 100 $.

In diesem Jahr verloren US-Crude und Brent rund 18% ihres Wertes. Geht man zurück bis Juni 2014, sind es fast 60 Prozent. Es ist ein atemberaubender Sinkflug und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass er bald vorbei sein wird.

Rohöl Wöchentlich YTD

Fünf bärische Faktoren dominieren gegenwärtig den Markt und es ist meine Überzeugung, dass die Preise im kommenden Jahr auf 25 bis 30 US-Dollar pro Barrel sinken werden.

1. Die weltweite Erdölproduktion übersteigt die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, führen zu einer Überschwemmung der Märkte (s. Diagramm). Aktuellen Prognosen zufolge pumpte OPEC im Oktober ca. 31,64 Millionen Barrels pro Tag. Es sind rekordträchtige Zahlen, mit denen die großen Erdölproduzenten, angeführt von Saudi-Arabien, ihren Marktanteil verteidigen wollen.

OPEC Produktion 2010-2015

2. Die OPEC-Produktionszahlen dürften noch weiter steigen, sobald Iran an den Weltmarkt zurückkehrt. Anfang des kommenden Jahres werden im Zuge des Nuklearabkommens zwischen Teheran und den Westmächten die Wirtschaftssanktionen aufgehoben. Bis Mitte 2016 möchte Iran seine Ölproduktion auf 2,3 Millionen Barrels pro Tag verdoppeln. Die weltweite Überversorgung, die die Preise zum Absturz bringt, dürfte sich damit weiter verschlimmern.

3. Darüber hinaus erregen auch die trotz abnehmender Rigzählung steigenden Vorratszahlen in den USA Besorgnis und stellen ein bärisches Risiko für die Preise im kommenden Jahr dar.

Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (N:BHI) zufolge lag die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche bei 574, nahstehend zu dem tiefsten Stand seit Juni 2010 (s. Diagramm). In den vergangenen elf Wochen wurden 101 Plattformen abgebaut. Eine niedrigere Zählung ist für gewöhnlich ein bullisches Zeichen für Öl, da sie auf eine potenzielle Reduzierung der Produktion hindeutet.

Baker Hughes Rig Graf 2010-2015

Allerdings belief sich die Ölproduktion in den USA im vergangenen Jahr auf rund 9,0 Millionen Barrels pro Tag, es ist der höchste Produktionsstand seit den frühen 1970er-Jahren. Die Gesamtölvorräte in den USA halten sich damit entsprechend auf dem höchsten Stand seit mindestens 80 Jahren.

EIA Wöchentliche Rohöl Aktien YDT vs Historischer Umfang

4. Zusätzlich sorgen auch die anhaltenden Bedenken um die nachlassende Dynamik der globalen Wirtschaft für bärische Stimmung. Befürchtungen werden laut, dass die weltweite Überversorgung länger andauern könnte als gedacht.

Die aktuelle Wirtschaftsflaute in China trägt hier insbesondere zur Unsicherheit bei, da es als Top-Konsument die Nachfrage nach dem Rohstoff entscheidend beeinflusst. Die asiatische Nation verzeichnet die niedrigste jährliche Wirtschaftswachstumsrate seit der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2015.

Chinas BIP im dritten Quartal lag mit 6,9 Prozent knapp unter der Regierungsvorgabe von 7 Prozent. Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Industrieproduktionszahlen verfehlten die Erwartungen und deuten einen ausgeprägten Abwärtstrend an. Anlageinvestitionen blieben flach. Marktanalytiker Cam Hui weist darauf hin, dass der traditionelle Wachstumsmotor Chinas – Industrieexporte und Infrastrukturausgaben – "auf mehreren Ebenen nachlässt."

Im September ging Chinas angenommene Nachfragemenge auf 226.500 Barrels pro Tag zurück, es ist die niedrigste Wachstumsrate in acht Monaten. Das Land steht mit seinem Ölverbrauch weltweit nach den USA an zweiter Stelle und ist der Motor für die wachsende Nachfrage.

China Öl-Nachfrage: 2006-2015

5. Gegenwind für die Ölpreise wird es auch von dem erneut erstarkten US Dollar geben, sobald die Federal Reserve Bank mit dem Anziehen ihrer Geldpolitik und der Anhebung ihrer Leitzinsen beginnen wird. Die Änderung der geldpolitischen Richtung, die im Dezember verkündet werden könnte, dürfte für einen Aufstieg beim Dollar sorgen und damit in Dollar gehandelte Öl-Futures für Händler aus anderen Währungsgebieten teurer werden lassen.

All diese Faktoren deuten darauf hin, dass ein Ausgleich der Angebot-/Nachfrage-Situation in weiter Ferne liegt. Diese Tatsache wiederum dürfte für die Ölpreise langfristig niedrig halten.

Diese Meinung wird auch durch technische Analysen unterstützt. Nach einem Bruch unter der Trendlinie in 1999 deuten bärishe Chart-Signale darauf hin, dass es für die Ölpreise bis zur 25-30 $-Grenze keine Unterstützung gibt.

Rohöl Monatlich 1996-2015

Auf der Grundlage zahlreicher fundamentaler und technischer Signale, die aktuell innerhalb des weit gefassten Wirtschaftsspektrums auftauchen, gehe ich davon aus, dass die Abwärtsspirale der Ölpreise weiterdrehen wird, bis sie 2016 den Tiefpunkt von 25 $ erreichen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.