Die deutschen Inflationsdaten unterstützen die Meinung von Herrn Draghi bei der EZB-Sitzung am letzten Donnerstag, dass die europäische Konjunktur eine Verlangsamung erfährt. Die Inflation im April blieb stabil und wurde bei 1,60% gemeldet (Konsens: 1,50%), während die Kerninflation auf 1,40% fiel (vorher: 1,50%), was an dem Rückgang der Aktivitäten im Dienstleistungssektor und im verarbeitenden Gewerbe lag. Die Situation bleibt jedoch für die deutsche Wirtschaft und die EU als Ganzes weiter günstig. Unterstützt durch eine Arbeitslosenquote auf historischen Tiefs (März: 5,30%), eine Verbraucherstimmung, die ihren Höchstwert erreicht hat, und ein Lohnwachstum über 4% (Eurozone um 2%), dürfte die bereinigte deutsche Inflation kurzfristig beschleunigen.
Da auch die italienischen und portugiesischen Inflationsdaten im April enttäuschten, gehen wir davon aus, dass die am 3. Mai 2018 veröffentlichten Inflationsdaten für die Eurozone für März unter die Schwelle von 1% einbrechen, sehr wahrscheinlich auf 0,90%. Wir bleiben jedoch zuversichtlich, dass dieser Rückgang bei der Inflation für die EU-Wirtschaft kein Problem ist. Die Expansion in der EU dürfte anhalten.
Aufgrund der enttäuschenden Inflationsdaten unter den EU-Mitgliedern gehen wir davon aus, dass die Einheitswährung gegenüber den meisten Peers weiter fallen wird. Der starke Rückgang des EURUSD hält an und er nähert sich der stündlichen Unterstützung bei 1,2018 (Tief vom 11.01.2018) und er bewegt sich entlang der 1,2035.