EUR/USD eröffnet bei 1,0452 (05:55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0436 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 152,02. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,84. EUR-CHF oszilliert bei 0,9440.
Märkte: Aktien durchwachsen, Gold legt zu
An den Finanzmärkten ergab sich in den letzten 24 Handelsstunden eine verhaltene Gangart. Zunächst kam es gestern zu Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten, die im weiteren Tagesverlauf weitgehend ausgeglichen wurden, so dass am Ende nur überschaubare Veränderungen zu verzeichnen waren. Rentenmärkte gaben insignifikant nach. Der USD war wenig bewegt. Gold, das sich weiter im Dunstkreis des Allzeithochs (2,942,70 USD) bewegt, konnte Boden gewinnen. Das hat Gründe (siehe unten). London wird aus unterschiedlichen Gründen (Zölle, Sicherheit des Eigentums) das Vertrauen als Lagerort entzogen.
Im Fokus stand gestern das Treffen Lawrow/Rubio in Riad. Die Nachrichtenlage nach dem Treffen impliziert einen konstruktiven Verlauf. Laut Trump sei geplant, noch im Februar ein Treffen mit Putin zu vereinbaren. Die EU wurde von Rubio über das Treffen unterrichtet. Die EU ist aber nicht Teil des Prozesses der Befriedung des Konflikts. Nach Minsk II (Einlassungen Merkel/Hollande) steht fest, dass die Unterschriften der EU und ihrer Länder unter UN ratifizierte Verträge bedeutungslos sind und das Vertrauensverhältnis zu Russland zerstört ist. Damit erübrigt sich die Teilnahme an derartigen Formaten. Bisweilen hat sinisteres Handeln Konsequenzen.
Aktienmärkte: Late Dax +0,04%, EuroStoxx 50 +0,17%, S&P 500 -0,11%, Dow Jones -0,38%, US Tech 100 -0,16%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:10 Uhr: Nikkei (Japan) -0,41%, CSI 300 (China) +0,47%, Hangseng (Hongkong) -0,17%, Sensex (Indien) +0,40% und Kospi (Südkorea) +1,84%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,49% (Vortag 2,48%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,55% (Vortag 4,52%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (-0,0005) verlor im Tagesvergleich marginal an Boden. Gold (+21 USD) und Silber (+0,28 USD) gewannen gegenüber dem USD am Boden. In den USA steht möglicherweise eine Überprüfung der Goldreserven an. Die USA holten angeblich wegen Zollsorgen laut Medienangaben Gold aus London in die USA zurück. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 95.230 (06:12 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Rückgang im Tagesvergleich um 810 USD.
Deutschland: Baugenehmigungen 2024 auf tiefstem Stand seit 2010
Im Jahr 2024 wurde der Bau von 215 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 % oder 43 700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen das dritte Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 (187 600 Wohnungen) genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten. Die Zahl der gemeldeten Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator für die zukünftige Bauaktivität.
Kommentar: Das Ziel der Bundesregierung liegt bei 400.000. Und nein Herr Scholz, es hängt nicht mit Russland zusammen, denn in anderen Ländern Europas und der westlichen Welt sieht es völlig anders aus (u.a. UK). Es hängt mit diskretionärer Politik zusammen. Was meine ich damit? Es sind überbordende Regulierungen, Höchstanforderungen bezüglich "grünen Bauens" (Vergleich zu Niederlanden!) und es ist und war auch das Heizungsgesetz.
Wer nichteinmal die Kernursachen des Problems erkennt, kann auch nicht Lösungen des Problems bieten! Wenden wir uns zunächst positiven Aspekten zu. Die obige Grafik zeigt, dass sich ein Boden ausgebildet hat, dass es sogar eine positive Tendenz gibt. Diese Tendenz wird dann Bestand haben, wenn hier die Kernursachen adressiert werden. Damit ist ein Hausaufgabe für die neue Regierung klar definiert!
IW. Deutschland bei BIP auf dritten Platz – wirklich?
Das IW in Köln meldete gestern, dass Deutschland weiterhin dir drittgrößte Volkswirtschaft der Welt auf Basis der USD- Bewertung sei. Das ist richtig. Der IWF favorisiert ebenso wie ich die Betrachtung auf Basis der Kaufkraftparität. Da sieht es anders aus. Fakt ist, dass bezüglich der Rohstoffverbräuche etc. Kaufkraftparität aussagekräftiger ist. Machen sie sich Ihr Bild:
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: ZEW-Indices setzen in Erwartung von Veränderungen positive Akzente
Frankreich: Die Verbraucherpreise (final) sanken per Januar im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose -0,2%, ) und stiegen im Jahresvergleich um 1,8% (Prognose 1,8%).
UK: Arbeitslosenrate unverändert bei 4,4%
Die Arbeitslosenrate nach ILO Definition lag per Dezember bei 4,4% (Prognose 4,5%) nach zuvor 4,4%.
Schweiz: Industrieproduktion (Q4) legt um 2,3% zu
Die Industrieproduktion verzeichnete per 4. Quartal 2024 einen Anstieg im Jahresvergleich um 2,3% nach zuvor 3,1% (revidiert von 3,5). Die Divergenz zu Deutschland ist markant!
USA: Stimmung geht in NY durch die Decke
Der New York Fed Manufacturing Index stellte sich per Berichtsmonat Februar auf +5,7 Zähler (Prognose -1,00, Vormonat -12,6). Der NAHB Housing Market Index sank unerwartet per Februar von 47 auf 42 Punkte (Prognose 47 Zähler).
Kanada: CPI bei 1,9% nach zuvor 1,8%
Die Verbraucherpreise nahmen per Januar um 0,1% im Monatsvergleich und um 1,9% im Jahresvergleich zu (Vormonat 1,8%).
Japan: Handelsbilanz mit großem Defizit – Reuters Tankans wenig verändert
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Januar ein Defizit in Höhe von 18,17 Mrd. USD aus (Vormonat +0,87 Mrd. USD). Exporte stiegen im Jahresvergleich um 7,2%, Importe um 16,7%.
China: Bodenbildung am Immobilienmarkt?
Die Hauspreise verzeichneten per Januar im Monatsvergleich keine Veränderung wie bereits im Vormonat. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 5,0% nach zuvor -5,3%.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0500 – 1.0530 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe