Börsengänge waren in diesem Jahr gemischte Ware. Einige der bekanntesten Unternehmen, wie Uber Technologies Inc (NYSE:UBER) und LYFT Inc (NASDAQ:LYFT), entwickelten sich entgegen den Erwartungen schlecht, während andere weniger bekannte Firmen Millionäre geschaffen haben.
Eines der neuesten Opfer des unvorhersehbaren Marktes für Börsengänge in diesem Jahr ist WeWork (NYSE:WEWK). Als Unternehmen, das weltweit Co-Working-Spaces anbietet, ist das Unternehmen unter Druck geraten, seit es angekündigt hat, an die Börse zu wollen.
Am Freitagabend war unklar, ob WeWork in dieser Woche mit der Vermarktung der Aktie über eine Roadshow beginnen kann, da die Anleger Fragen zu den Kontrollverhältnissen im Unternehmens und zu seinem künftigen Wachstumspotenzial stellten.
Noch vor wenigen Monaten hatten einige Banker eine Bewertung von bis zu 65 Milliarden US-Dollar für ein Unternehmen nahegelegt, das seit seiner Gründung 12 Milliarden US-Dollar an Geldern eingesammelt aber nie einen Cent Gewinn erzielt hat. Laut einem Bericht in Bloomberg ist diese Zahl jetzt auf nur noch 15 Milliarden US-Dollar gefallen.
Eine klare Botschaft, die aus diesem Debakel hervorgeht, ist, dass Investoren Startups zunehmend skeptisch gegenüberstehen, wenn diese nur Bargeld verbrennen und bislang nicht gezeigt haben, wie und wann sie Gewinne erwirtschaften werden.
Hier haben wir drei Börsengänge ausgewählt, die sich deutlich von der Masse abheben und die es wert sind, jetzt in Betracht gezogen zu werden, da die Aktien deutlich unter dem diesjährigen Höchststand notieren.
1. Beyond Meat
Die aufsehenerregende Rallye Beyond Meat Inc (NASDAQ:BYND) seit dem Börsengang im Mai macht das Angebot zum erfolgreichsten des Jahres 2019. Der in El Segundo, Kalifornien, ansässige Hersteller pflanzlicher Burger steht selbst nach der Kurskorrektur der letzten Zeit immer noch um mehr als 500% höher, da das Unternehmen weiterhin steigende Umsätze verzeichnete und viele Top-Lebensmittelketten als Kunden gewann.
Beyond Meat erhöhte im Juli zusammen mit der Veröffentlichung des Ergebnis vom zweiten Quartal auch seinen Umsatzausblick und prognostiziert mindestens $240 Millionen an Einnahmen in diesem Jahr - fast das Dreifache von 2018. Obwohl das Unternehmen weiterhin Geld verlor, rechnet das Management nun für 2019 beim bereinigtem EBITDA mit einer schwarzen Null. Mit dieser zuversichtlichen Haltung des Managements gibt es gute Gründe für die Investoren sich begeistert zu zeigen. In den letzten 18 Monaten hat Beyond Meat Lieferverträge für Burgerfrikadellen mit Fastfoodketten wie TGI Friday’s, Del Taco Restaurants Inc. und Carl’s Jr., der von CKE Restaurant Holdings Inc betriebenen Burgerkette, abgeschlossen. Und Tim Horton’s, wo Kanada frühstückt, testet Beyond Meat Produkte.
Bei allem anfänglichen Erfolg haben jedoch einige Analysten Warnflaggen über die "technologietypische" Bewertungshöhe gehisst die Größe des Marktes für pflanzliches Ersatzfleisch in Frage gestellt. Laut Brian Holland von DA Davidson könnte ein solcher Markt in absehbarer Zeit eine Größe von 95 Milliarden US-Dollar haben, viel weniger als von vielen vorhergesagt, von dem sich Beyond Meat bis 2028 ein Drittel sichern könnte. Beyond Meat hat etwas an Fahrt verloren, da seine Aktien nun 33% unter ihrem Allzeithoch liegen.
2. Zoom Video
Zoom Video Communications Inc. (NASDAQ:ZM) ist ein weiterer erfolgreicher US-Börsengang, der seinen Anlegern hübsche Gewinne einbringt. Die Aktien notieren bei 80,49 USD und haben sich seit dem Börsengang im April zu 36 USD mehr als verdoppelt.
Das Unternehmen versucht, die Videokommunikation reibungslos zu gestalten, in einer Zeit, in der mehr Beschäftigte remote arbeiten und Konferenzdienste für die Verbindung mit anderen Mitarbeitern nutzen. International Data Corp. hat geschätzt, dass die Marktsegmente, in denen Zoom tätig ist, bis 2022 einen Wert von bis zu 43,1 Milliarden US-Dollar haben könnten.
Ein großer Unterschied zwischen Zoom Video und anderen hochkarätigen Börsengängen im Jahr 2019 bestand darin, dass das Unternehmen vom ersten Tag seines Börsendebüts an, Rentabilität gezeigt hat, im Gegensatz zu anderen Technologieanbietern, die normalerweise erhebliche Mengen an Barem verbrennen, bevor sie Gewinne schreiben.
Das in San Jose ansässige Unternehmen meldete einen Umsatzsprung von 96% im zweiten Quartal in diesem Monat auf 145,8 Mio. USD. Analysten hatten von dem Unternehmen einen Umsatz von 130,31 Mio. USD erwartet, bei einem Gewinn von einem Cent pro Aktie. Zooms Umsatzprognose für das dritte Quartal zwischen 155 und 156 Millionen US-Dollar mit einem Gewinn von 0,03 US-Dollar pro Aktie übertraf ebenfalls die jüngsten Prognosen der Analysten.
Trotz dieser positiven Zahlen liegen Zoom-Aktien fast 25% unter ihrem Rekordhoch von 107,34 USD in diesem Jahr.
3. CrowdStrike
Der Softwarehersteller Crowdstrike Holdings Inc (NASDAQ:CRWD) war ein weiterer großer Börsengang in 2019 und profitierte von der wachsenden Nachfrage aus Unternehmen, ihre IT-Netzwerke sicherer zu machen.
Gegründet in 2011 von ehemaligen Führungskräften von McAfee Inc. entwickelt CrowdStrike aus Kalifornien Software zum Schutz von Kunden vor Cyberangriffen, einschließlich der Vorhersage und Erkennung potenzieller Hackerangriffe. Zu seinen Kunden zählen Amazon.com (NASDAQ:AMZN) und HSBC (NYSE:HSBC).
Anfang dieses Monats veröffentlichte CrowdStrike sein Quartalsergebnis, das die Schätzungen der Wall Street übertraf und prognostizierte, dass die Umsätze im dritten Quartal auf 117,1 - 119,5 Mio. USD hochschnellen werden. CrowdStrike besserte auch seinen Ausblick für das Gesamtjahr auf und sagt jetzt einen bereinigten Verlust von 0,65 bis 0,62 US-Dollar je Aktie auf einen Umsatz von 445,4 bis 451,8 Millionen US-Dollar voraus.
George Kurtz zufolge, dem CEO von CrowdStrike, werden geopolitische Spannungen und zunehmende Hacking-Aktivitäten Regierungen und Unternehmen dazu veranlassen, mehr für ihre Sicherheit auszugeben. Die Aktie notiert bei 67,86 USD und damit rund 33% unter dem Allzeithoch von 101,88 USD.