Auch die zurückliegende Woche war an den Aktienmärkten stark durch die geopolitische Unsicherheit geprägt – allen voran durch die erneut verschärften Zolldrohungen von Donald Trump. Die Einführung der Autozölle sowie die Ankündigung des sogenannten „Tags der Befreiung“ am 2. April, an dem weitreichende neue Handelsmaßnahmen verkündet werden sollen, belasten die Märkte zunehmend. Die Börse reagiert nervös, die Verunsicherung ist spürbar auf hohem Niveau angekommen.
Konjunktursignale trüben sich weiter ein
Makroökonomisch zeigt sich ein klar negatives Muster: Die Inflationserwartungen steigen deutlich, während die Konjunkturdaten schwächer ausfallen und die Wachstumsaussichten zurückgenommen werden. Der Mix aus anziehendem Preisdruck und nachlassender Wirtschaftsaktivität weckt zunehmend Sorgen vor einem Stagflationsszenario. Die Märkte fragen sich: Wird Trump trotz der abkühlenden Konjunktur und den Abverkäufen an der Wall Street seinen harten Zollkurs durchziehen oder sich angesichts der Risiken zurückhaltender zeigen?
Wall Street bleibt angeschlagen
Die US-Indizes konnten sich im Wochenverlauf zwar zwischenzeitlich erholen, scheiterten jedoch scharf an ihren 200-Tageslinien – ein herber Rückschlag für die Bullen. Charttechnisch bleibt das Bild angeschlagen, ein weiterer Abwärtsimpuls ist wahrscheinlich. Dennoch besteht oberhalb der letzten Tiefs weiterhin die Chance auf eine fortgesetzte Stabilisierung, falls Trump beim anstehenden Zolltermin am Dienstag nicht negativ überrascht. Ansonsten dürfte der Bruch und nächste Impuls nach unten folgen.
DAX verteidigt Range – Entscheidung naht
Im Gegensatz zur Wall Street konnte sich der DAX vergleichsweise stabil halten. Die neutrale Seitwärtsrange blieb intakt, auch wenn ebenso deutliche Schwächetendenzen den Index erfassten. Die bevorstehende Woche – und insbesondere der 2. April – dürften auch für den deutschen Leitindex richtungsentscheidend werden. Bleibt der große Knall aus, ist zumindest kurzfristig eine weitere Stabilisierung möglich. Andernfalls könnte auch der DAX seine bisherige Outperformance einbüßen.
Die neue Woche verspricht damit kaum weniger politische Brisanz – mit dem 2. April als Schlüsseldatum. Wichtige Impulse aus dem Wirtschaftskalender (Rede Fed Chef, US-Arbeitsmarktbericht, Frühindikatoren...) stehen zusätzlich auf der Agenda.
Die Märkte stehen vor einer möglicherweise entscheidenden Weggabelung.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- Quartalsabschluss
- 03:30 Uhr China CFLP Einkaufsmanagerindizes März
- 08:00 Uhr DE Einzelhandelsumsatz Februar
- (!) 14:00 Uhr DE Verbraucherpreise März (Vorabschätzung)
- 15:45 Uhr US Einkaufsmanagerindex Chicago März
- Dienstag:
- Quartalsauftakt
- 09:55 Uhr DE Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
- 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise März
- (!) 16:00 Uhr US ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
- 16:00 Uhr JOLTS-Daten (offene Stellen) Februar
- Mittwoch:
- (!) Zolltermin von Trump
- 14:15 Uhr US ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar März
- 16:00 Uhr US Auftragseingang Industrie Februar
- Donnerstag:
- 09:55 Uhr DE Dienstleistungssektor März (endgültig)
- 11:00 Uhr EU Erzeugerpreise Februar
- 13:30 Uhr EU EZB Protokoll
- 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
- (!) 16:00 Uhr US ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor März
- Freitag:
- 10:00 Uhr DE Auftragseingang Industrie Februar
- (!) 14:30 Uhr US-Arbeitsmarktbericht März
- (!) 16:20 Uhr US Fed Chef Powell Rede "Economic Outlook"
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Die Aktienmärkte verabschiedeten sich mit einem deutlichen Sell-Off ins Wochenende. Vor allem die Wall Street geriet unter Druck – Donald Trumps Handelspolitik zieht den Markt nach unten und schürt zugleich neue Rezessions- und Inflationsängste.
Die kommende Woche wird nun entscheidend: Hat Trump die Größe, seine bislang konfrontative Linie zu überdenken – oder bleibt er auf Hardliner-Kurs? Sollte Letzteres eintreten, ist ein echter Bärenmarkt nicht mehr auszuschließen.
Der Fokus liegt auf Mittwoch, wenn Trumps großer Zolltermin ("Tag der Befreiung") ansteht.
Doch auch abseits davon hält die Woche einige marktbewegende Konjunkturimpulse bereit:
- der ISM-Frühindikator,
- sowie der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, der zeigen könnte, ob die Konjunktur bereits ernste Schwächesignale sendet – oder ob zumindest hier noch eine Entwarnung möglich ist.
Die Märkte stehen damit vor einer Woche mit Richtungspotenzial.