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Die Korrektur war überfällig - Was ist jetzt zu tun?

Veröffentlicht am 03.02.2020, 15:54
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Wer hätte schon gedacht, dass ein Virus aus China die erste ernstzunehmende Korrektur an den Weltbörsen seit Ende Juli auslösen würde. Tatsache ist, die Krankheit aus dem Reich der Mitte muss ernst genommen werden. Ob sie jedoch nachhaltigen Schaden an den Märkten anrichten kann, ist Stand heute reine Spekulation. Das kann Ihnen aktuell niemand sagen. Das Sars-Virus, das im Jahr 2002 in Südchina neu aufgetreten war, sorgte ebenfalls für Verwerfungen an den Märkten. Der Vergleich hinkt jedoch, da die Zahl der Infektionen von 2019-nCoV deutlich schneller und stärker steigt als bei Sars.

Danske Bank, WHO

Zudem befanden sich die Aktienmärkte damals in einem Bodenbildungsprozess im Zuge des Dotcom-Crash, während sie sich heute in schwindelerregender Höhe befinden.

Capital Economics

Außerdem hat China mit knapp 20 Prozent einen sehr viel größeren Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt als damals.

J.P. Morgan

Insofern kann die im Januar losgetretene Korrektur uns auch noch etwas länger begleiten, als von manchen angenommen wird. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sich daraus aber auch wieder Chancen ergeben, vor allem in Asien, da dort die Bewertungen gerade deutlich zurückgehen. Spätestens wenn der Gipfel der 2019-nCoV-Infektionen weltweit erreicht wurde oder zumindest nur noch eine einstellige Zuwachsrate der Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche zu sehen ist, dann kann auch wieder über Neuengagements nachgedacht werden. Der Experte für Viruserkrankungen in China, Zhong Nanshan, erwartet, dass der Höhepunkt der Neuinfektionen in zehn Tagen überschritten sein sollte.

J.P. Morgan, Bloomberg

Interessante Sektoren in Festlandchina wären dann vor allem Titel aus dem Bereich Luxus, Hotels, Restaurants & Freizeit sowie Airlines, wie J.P. Morgan in einer Notiz schreibt.

J.P. Morgan

Wie dem auch sei: Die Wall Street hatte auf jeden Fall mit deutlichen Kursverlusten auf die Coronavirus-Krise aus China reagiert: in den letzten 11 Handelstagen sank der Dow Jones um 3,56 Prozent, der S&P 500 2,75 Prozent und der Nasdaq um 2,20 Prozent. Die Monatsgewinne waren damit futsch.

Von den Sektoren im S&P 500 besonders schwach performt hatten Energie (NYSE:XLE) mit einem Abschlag von -6,48 Prozent, vor allem deshalb, weil der Ölpreis im Zuge der Nachfragesorgen aus China einbrach, und Materials (NYSE:XLB) mit -2,61 Prozent. Health Care (NYSE:XLV) und Communication Services (NYSE:XLC) verloren jeweils 1,99 Prozent bzw. 1,76 Prozent. Den Markt outperformt haben dagegen die Versorger (NYSE:XLU), die in der Regel in unsicheren Zeiten gefragt sind. Sie legten um 6,46 Prozent zu. Real Estate (NYSE:XLRE) zählte mit 2,2 Prozent ebenfalls zu den Gewinnern. Grund dafür war der Rendite-Crash.

Und wenn man mal ehrlich ist, dann war die Korrektur ohnehin überfällig. Die Anleger haben nur nach einem passenden Grund gesucht, um endlich mal etwas Gewinne vom Tisch zu nehmen. Dass die Märkte in den USA überkauft waren, spiegelte auch der Marktbreite-Indikator SPXA200R wider, der die Prozentzahl der Aktien im S&P 500 oberhalb der gleitenden 200-Tage-Linie darstellt. Werte von mehr als 80 gelten als überkauft. Werte kleiner 20 als überverkauft. Mit einem Wert von 87,5 signalisierte der Indikator überkaufte Marktbedingungen, wie auf dem unten stehenden Chart zu sehen ist. Der Indikator hatte sowohl die Korrektur als auch die anschließende Bodenbildung Ende 2018 angekündigt. Auch im vergangenen Jahr wies der Indikator eine hohe Trefferquote auf.

SPXA200R

Laut dem US-Hedgefonds Crescat Capital steht der US-Aktienmarkt ohnehin vor einem Bärenmarkt. Das geht aus ihrem hauseigenen Bewertungsmodell hervor, welches aus vier Bewertungsmaßstäben und mehr als zwölf Konjunkturindikatoren wie Beschäftigung und Verbrauchervertrauen, Renditekurve und anderen Faktoren besteht. Zu beachten gilt aber, dass Crescat schon seit Anfang letztem Jahres eine Baisse an der Wall Street heraufbeschwört.

Bewertungsmodell von Crescat Capital

Ein weiteres Warnsignal gab der gleichgewichtete Value Line Geometric, der nicht wie Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq neue Rekordhochs ausprägte, sondern deutlich unter seinen im Oktober 2018 erreichten Allzeithochs gen Süden drehte. Laut Experten gilt ein Bullenmarkt nur als gesund, wenn der XVG im Einklang mit den großen Börsenindizes nach oben geht. Geschieht das nicht, werden die Aktienindizes nur von einer Handvoll großer Blue-Chips (Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Amazon (NASDAQ:AMZN), Facebook Inc (NASDAQ:FB), Google (NASDAQ:GOOGL) etc.) nach oben befördert, während andere Unternehmen mit einer kleinen Marktkapitalisiert und einer geringeren Gewichtung im Index eventuell nur seitwärts oder sich sogar in einem Bärenmarkt befinden.

XVG

Die Korrektur an den Weltbörsen spiegelt sich im iShares MSCI World (NASDAQ:ACWI) wider, der erstmals seit 10. Oktober unter seine 50-Tage-Linie gefallen ist. Zudem bewegt sich das MACD-Histogramm immer stärker in den negativen Bereich, was bedeutet, dass sich die beiden Signallinien voneinander entfernen. Das zeigt ein hohes Abwärtsmomentum. Zudem ist der RSI unter seine unterstützende 40-Punkte-Marke gefallen und weist mit 36 Punkten noch ausreichend Spielraum auf der Oberseite auf. Von den Rekordhochs ist der MSCI World um 4,18 Prozent gefallen - ein schwarzer Schwan sieht anders aus, aber gut, lassen wir die Crash-Propheten von ihrem schwarzen Schwan reden, wenn es ihnen gefällt. Als erste relevante Unterstützung bietet sich die Kombination aus der seit Ende 2018 etablierten Trendlinie sowie die 100-Tage-Linie bei 78,86 bis 75,90 an. Sehr viel tiefer dürfte es nicht gehen.

MSCI World

Der MSCI World ex USA (NASDAQ:ACWX) ist im Zuge der Corona-Krise in China um 5,64 Prozent vom Mehrjahreshoch gefallen. Gleichzeitig hat der ETF seine Glättungen der letzten 50 und 100 Tage unterschritten sowie eine sekundäre Trendlinie. Erst eine Erholung zurück über 48 Dollar wäre ein hoffnungsvolles Zeichen. Als Unterstützung fungiert die 200 Tage-Linie bei 47,87 Dollar, die bei einem Unterschreiten die Haltezone von 47,44 bis 47,24 Dollar in den Fokus rückt. Auch hier gilt: die technischen Indikatoren stehen auf "Sell" und weisen ein hohes Abwärtsmomentum auf, so dass hier wohl noch mit einigen Verlusten zu rechnen ist. Da hier der US-Markt ausgeklammert wird, bestünde auch die Möglichkeit eines Abverkaufs auf 45,77 Dollar.

MSCI World ex USA

Der iShares MSCI Emerging Markets ETF (NYSE:EEM) verlor vom höchsten Stand seit Mai 2018 knapp 10 Prozent an Wert. Dabei hat er die 50- und 100-Tage-Linie durchbrochen. Auch die Trendlinie bei 43,36 Dollar ist Geschichte. Derzeit flirtet der ETF mit seiner 200-Tage-Linie bie 42,17 Dollar. Ein Rutsch unter diese Marke, und es könnte weiter in Richtung 40,57 Dollar gehen. Allerdings gilt es zu beobachte, dass der ETF aktuell auf einer Schlüsselunterstützung notiert, so dass eine kurzfristige Erholung, wie auch bei allen anderen ETFs, nicht ausgeschlossen werden kann.

MSCI Emerging Market

Alle Indizes nähern sich oder befinden sich bereits an mittelfristigen Schlüsselunterstützungen. Kurzfristig besteht also Erholungspotenzial, das sich an einer Gegenreaktion auf die 50-Tage-Linie als goldene Short-Gelegenheit erweisen könnte.

Wer kurzfristig nach alternativen Investments in solch unruhigen Zeiten sucht, der ist im Utility-Sector gut aufgehoben. Schließlich haben die Versorger den Januar an neuen Rekordhochs beendet und damit den Gesamtmarkt mit einem Plus von 6,75 Prozent klar outperformt.

XLU

Wenn wir etwas tiefer hereinzoomen, dann waren es vor allem die Sub-Indizes Wasser (+10,80 Prozent) und konventionelle Energie (+6,46 Prozent), die den XLU nach oben getrieben haben.

DJUSWU

Wasserversorgungsunternehmen wie American Water Works (NYSE:AWK) (+10,87 Prozent) oder Aqua America (NYSE:WTRG) (+10,65 Prozent) waren größtenteils für den Kursanstieg verantwortlich.

American Water Works

Aqua America

Im Subsektor konventionelle Energie legten die Large-Caps Evergy (NYSE:EVRG), NextEra Energy (NYSE:NEE), Southern Company (NYSE:SO) und American Electric Power Company (NYSE:AEP) um jeweils mehr als 10 Prozent zu.

DJUSVE

NextEra Energy, Southern und American Elec Pwr

Die Bewertungen sind bei den Utilities derzeit recht hoch, so dass ich an keinen längeren Engagements interessiert bin, aber kurzfristig sehe ich aufgrund der erneut fallenden Renditen hier durchaus noch Spielraum auf der Oberseite. Aktuell weist der XLU mit der zehnjährigen Rendite aus den USA eine inverse Korrelation von -0,93 auf, was bedeutet: steigt der XLU, fallen die Renditen - und umgekehrt.

Korrelation: XLU - US10Y

Und zuletzt sind ja die dreimonatigen Renditen wieder über die zehnjährigen gestiegen, so dass es erneut zu einer inversen Zinskurve gekommen ist. Schon im letzten Jahr hatte sich diese spezielle Zinskurve für einige Monate invertiert. In diesem Zeitraum - vom 23. Mai bis 10. Oktober - legte der XLU um etwas mehr als 7 Prozent zu.

Vergleichschart XLU / US3MUS10Y

Ich gebe hier selbstverständlich nur meine persönliche Meinung wieder und wer alternative Ideen hat, der kann diese gerne unten in der Kommentarspalte kundtun.

Aktuelle Kommentare

Schwuchtel Ausländer raus
die Aussage, dem Text entnommen: der US-Aktienmarkt ohnehin vor einem Bärenmarkt - trifft den Nagel auf den Kopf!
Schön geschrieben, allerdings realitätsentfernt. Eine größere Korrektur wird sich nicht einstellen, einfach aufgrund der massiven Geldmenge die wieder der Wirtschaft injektiert werden. China hat in 2 Tage ein Wert von über 240 Mlrd. USD reingepumpt.The USA Märkte sind wieder aufn Weg nach oben. Sie sind sowieso seit Monate wenn nicht gleich Jahren abgekoppelt von der echten Wirtschaft. Sinkende Gewinne der Firmen und dennoch allzeit hoch.Einzig und allein kann die FED für Änderung sorgen. Solang sie repo-injections weiterhin führt, bleibt USA auf dem Bullischen Weg
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