Noch gestern hatte der US-Dollar von dem besser als erwarteten Inflationsbericht einen neuen Auftrieb erhalten. Der Gesamt-CPI stieg im Jahresvergleich um 1,9%, gegenüber einer mittleren Prognose von 1,8% und der Juli-Zahl von 1,7%. Der Kern-CPI übertraf im Jahresvergleich ebenfalls die Erwartungen von 1,6% um 1,7%. Diese überraschende Aufwärtsentwicklung hat die Erwartungen einer bevorstehenden Verschärfung seitens der Fed wiederbelebt. Es bleiben allerdings noch viele Wolken am Horizont.
Zunächst wuchsen die realen durchschnittlichen wöchentlichen Einkommen im Jahresvergleich nur um 0,9%, im Vormonat lagen sie noch bei 1,1%. Dies deutet darauf hin, dass eine deutliche Erholung des realen Lohnwachstums, das zu Beginn des Jahres begonnen hatte, zu einem Ende gekommen ist, was definitiv kein gutes Omen für den Normalisierungszyklus der Fed ist.
Zweitens haben die Hurrikane Harvey und Irma die Visionen der Fed durch die Verzerrung der Wirtschaftsdaten erheblich durcheinander gebracht. Leider wird es Monate dauern, bis sich der Staub gesetzt hat, was die Fed dazu veranlassen könnte, mit Vorsicht zu handeln. Der New Yorker Fed-Präsident Dudley erwähnte diesen Punkt bereits, als er sagte, dass die Hurrikane vorübergehend das Timing der nächsten Zinserhöhung beeinflussen könnten.
Die Dollar-Erholung war kurzlebig, denn der Greenback büsste die meisten seiner Gewinne gegenüber den Hauptwährungen wieder ein. Die Einheitswährung stieg um 0,13% auf 1,1940 USD. Die Rohstoffwährungen verbesserten sich ebenfalls, denn der AUD, NZD und CAD stiegen um jeweils 0,25%, 0,66% bzw. 0,16%. Wir glauben, dass die Anleger vor dem nächsten Mittwoch stattfindenden FOMC-Treffen vorsichtig bleiben werden, da es wachsende Erwartungen gibt, dass die Fed wieder auf Zeit spielen wird.