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Dollar fällt trotz Aussicht auf US-Zinserhöhung

Veröffentlicht am 20.03.2018, 12:25
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Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'USD Is Falling Despite Prospect Of Fed Hike' am 19. März. 2018 auf Investing.com.

Am Mittwoch wird die Federal Reserve den Erwartungen nach die Zinssätze zum ersten Mal in diesem Jahr anheben, aber anstatt im Vorfeld stärker zu werden ist der US-Dollar gegenüber den meisten anderen Leitwährungen gesunken, was bei den Investoren für Verwunderung über die Gründe dahinter gesorgt hat. Zunächst einmal gab es am Montag keine neuen Konjunkturdaten aus den USA und der Offenmarktausschuss der Fed ist in seiner Stillhalteperiode, was bedeutet, dass es keine Kommentare zu Geldpolitik gibt. Allerdings brachen US-Aktien am Montag stark ein, was den USD/JPY Kurs belastete, aber risikoreichere Währungen wie der Euro, das Pfund oder der kanadische Dollar fielen dem Ausverkauf nicht anheim. Mit der Entlassung von Andrew McCabe durch US-Präsident Donald Trump Ende letzter Woche, steht das Chaos in Washington nach wie vor im Mittelpunkt. Eine Reihe weiterer hochkarätiger Abgänge wird für die kommenden Wochen erwartet und unglücklicherweise überschattet der politische Wirrwarr die Fed. Zur gleichen Zeit haben einige positive Schlagzeilen aus anderen Ländern, die Nachfrage nach deren Währungen stiegen lassen.

Der EUR/USD Kurs zum Beispiel erholte sich auf Berichte hin, dass die Notenbanker ihre Diskussionen von der quantitativen Lockerung auf des Tempos der Zinserhöhungen neu ausrichten könnten.
Diese Schlagzeile lässt die Anleger glauben, dass die Europäische Zentralbank es ernst mit der Normalisierung der Geldpolitik meint. Aber das steht im Widerspruch zum Ton und den Kommentaren von EZB-Banker, die letzte Woche anscheinend alles versuchten, ihre Sorgen wegen des geringen Preisdrucks und der Notwendigkeit von Geduld auszudrücken. Das legt nahe, dass sie zumindest bis zum Sommer keine Änderung ihres Ausblicks erwägen, auch wenn die meisten Bankmitglieder glauben, dass die Anleihekäufe im nächsten Jahr zu Ende gehen sollten, was den Fokus auf die Zinserhöhungen legen würde. Daten aus dieser Woche könnten die Vorsicht der EZB besonders verstärken, da die ZEW-Umfrage und Einkaufsmanagerindizes von ihren Höchstständen sinken. Die Daten sind nicht berauschend, wie wir am Montag lernten. Der Außenhandelsüberschuss der Eurozone fiel auf 19,9 Mrd nach 23,2 Mrd im Januar. Mit dem im Hinterkopf kletterte der EUR/USD Kurs zurück über die 20/50 Tageslinie, was den Ausblick für den Wechselkurs aus technischer Sicht wieder positiv erscheinen lässt.

Die am Montag am stärksten gestiegene Währung war das Pfund und die Bewegung hatte ausschließlich mit Berichten zu tun, dass die Brexit-Verhandlungen am Wochenende gut gelaufen seien.
Großbritannien und die EU haben sich “größtenteils” auf die Bedingungen des Brexit-Übergang geeinigt. Die Übergangsperiode wird zwischen dem 29. März 2019 und Dezember 2020 liegen. In dieser Zeit werden EU-Bürger, die in Großbritannien ankommen die gleichen Rechte wie vor dem Brexit genießen. Großbritannien wird während dieser Zeit auch separate Handelsabkommen aushandeln und unterzeichnen können. Unglücklicherweise gab es keine Einigung zur Grenze mit Irland, die ein ernsthafter Streitpunkt ist. Nichtsdestoweniger ist dieser Schritt nach vorn, der erste Fortschritt bei den Brexit-Verhandlungen seit einiger Zeit, sodass der starke Anstieg des Pfunds nicht als Überraschung kommt. Es handelt sich um eine wichtige Woche für das Pfund, als Daten zur Inflation, der Beschäftigung und den Einzelhandelsumsätzen in Großbritannien hereinkommen werden, zusammen mit dem geldpolitischen Statement der Bank von England. Nachdem sie im Januar gefallen sind, sollten die Verbraucherpreise wieder zurückkommen und wenn das passiert, dann dürfte das zu dem entschiedenen Ton der letzten geldpolitischen Sitzung der Bank passen und dem Pfund weitere Gewinne bescheren, insbesondere gegenüber dem Euro. Neun Tage sind vergangen ohne eine Rallye des EUR/GBP Kurses, der längste Zeitraum einer anhaltenden Schwäche seit Dezember 2011. Auch wenn das nach einer Erholung schreit, die “Range” im EUR/GBP Kurs war eng und die Fundamentaldaten unterstützen die Möglichkeit weiterer Schwäche.

Unterdessen hat der kanadische Dollar von Premierminister Trudeaus Kommentar profitiert, dass Trump sehr daran gelegen ist, einen NAFTA-Deal zu bekommen.
Der USD/CAD Kurs erlebte im vergangenen Monat starke Gewinne, und obwohl die kanadische Notenbank keine Eile hat, die Zinssätze anzuheben, könnten wir einen Rückzug des USD/CAD auf 1,30 sehen, da die Ölpreise steigen. Der neuseeländische Dollar ist weiterhin eine der stärksten Währungen, als er von seine 200-Tagelinie zurückkommt. Der NZD/USD Kurs hatte einen schwächer als erwartet ausgefallenen Report aus dem Dienstleistungssektor links liegen gelassen, bevor am Dienstag die Milchauktion kommt und am Mittwoch die Notenbank des Landes ihre geldpolitisches Statement herausgibt. Der australische Dollar auf der anderen Seite ist ein Nachzügler. Es gibt keinen speziellen Grund dafür, abgesehen von einer Fortsetzung der Schwäche der letzten Woche. China hat auch einen neuen Notenbankchef bekommen, der zusammen mit einem in Harvard ausgebildeten Berater an der Öffnung der Finanzmärkte und der Internationalisierung des Yuan arbeiten wird. Ihr Ziel ist auch die Öffnung bestimmter Industrien für private und ausländische Konkurrenz und die Kontrolle über die wachsenden Schulden. Ankündigungen aus China könnten hereinkommen und die davon am stärksten betroffene Währung könnte der australische Dollar sein.

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