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Dünnes Volumen, Zögern deutet nachlassende Risikobereitschaft an

Veröffentlicht am 22.06.2020, 10:25
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Die Märkte starteten durchwachsen in die Woche, da die Anleger sich nicht entscheiden konnten, was sie als nächstes tun sollen, da aktuell zwei wichtige Gegenkräfte für Verwirrung sorgen: der Anstieg der neuen Coronavirusfälle und die massiven geldpolitischen und steuerlichen Interventionen.

Am Montag standen niedrige Volumen und eine hohe Volatilität auf der Tageskarte.

Die asiatischen Indizes zeigten sich durchwachsen. Wichtige asiatische Indizes und US-Aktienfutures brachen zunächst ein, erholten sich dann am Nachmittag aber wieder. Der Nikkei (-0,25%), S&P/ASX 200 (+0,18%) und Shanghai Composite (+0,28%) drehten ins Positive, aber der Hang Seng (-0,32%) blieb im Angebot, da Nachrichten, dass China einen Standort in Hongkong eröffnen, «um mit den nationalen Sicherheitsfällen rechtmässig umzugehen», und Informationen sammeln will, keine positive Entwicklung für die Freiheit Hongkongs ist.

Die chinesische Zentralbank (PBoC) änderte ihren einjährigen Kreditleitzins den zweiten Monat in Folge trotz des jüngsten Lockdowns von bestimmten Nahrungsmittelunternehmen in der Nähe von Peking nicht.

Die Dow-Futures stolperten über die 200 Punkte, bevor sie Gewinne machten, aber die europäischen Futures weiteten ihre Verluste aus. Die FTSE- (-0,70%) und DAX-Futures deuten einen schwachen Start in die Woche an, aber die Marktstimmung könnte sich auch hier schnell ändern.

In der Zwischenzeit könnten Nachrichten über den jüngsten Anstieg der Covid-19-Fälle in Deutschland bei den europäischen Anlegern für kalte Füsse Sorgen und sie daran erinnern, dass das Risiko vor einer zweiten Ansteckungswelle in Europa hoch ist. Aber die steigenden Risiken erhöhen auch die Chancen, dass das jüngste steuerliche Rettungspaket in Höhe von 750 Mrd. Euro von den EU-Ländern vor dem 9. Juli angenommen wird oder dass die Währungshüter zumindest angeregt sind, die bestmöglichste Lösung zu finden, um eine ernsthafte Rezession in Europa zu verhindern.

Die Nachfrage nach US-Staatsanleihen und dem Dollar bleibt fest, da die globalen Aktienindizes bei ihrem steigenden Trend eine Pause eingelegt haben. Die Rendite der zehnjährigen US-Papiere liegt unter 0,70%. Der Yen und der Schweizer Franken sind weiter Ziel der Zuflüsse in sichere Häfen.

Gold stieg kurzfristig auf 1758 USD pro Unze, da wir in Asien einen intensiven Risikoabverkauf sehen. Verschlechtert sich die Anlegerstimmung, könnte das gelbe Metall den so sehr erwarteten Durchbruch durch die 1800 USD-Marke schaffen. Andernfalls sollten wir eine Konsolidierung auf den Bereich von 1725/1750 USD sehen.

Der EURUSD wird seine Schwäche wohl auf 1,1160 ausweiten, das wichtige Fibonacci 38,2% Retracement auf die Erholung von April bis Juni. Die Bildung des goldenen Kreuzes im Tageschart (gleitender 50-Tagesdurchschnitt überschreitet den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt) sollte die kurzfristigen taktischen Long-Positionen beflügeln und die Euroschwäche nach unten begrenzen. Die jüngsten CFTC-Daten bestätigten letzte Woche einen Höhepunkt der spekulativen Long-Positionen im Euro, was bedeutet, dass die Anleger fest an ihrer Meinung über den Euro festhalten. Aber letzteres ist auch mit dem Risiko verbunden, dass wir schnelle Auflösungen sehen könnten, falls sich die Marktstimmung verschlechtern sollte, da die Bewegung des Euros aktuell weitgehend mit den Risikoanlagen in Verbindung steht. Technisch gesehen könnte ein Rückgang unter 1,1160 das Ende des derzeitigen bullischen Trends bedeuten und eine weitere Abwärtskorrektur in Richtung 1,1025, dem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt, hervorrufen.

Das Cable erholte sich auf 1,24, nachdem es in Asien früh auf 1,2335 zurückgegangen war. Das Pfund Sterling hat seine aktuelle Stärke einem schwächeren US-Dollar zu verdanken. Für die Zukunft konnte eine deutliche Umkehr der USD-Nachfrage dem Pfund Sterling einfach den Boden unter den Füssen wegziehen und einen Rückgang in Richtung 1,22/1,20 auslösen.

Die Nachfrage nach Öl zeigt sich von den Stimmungsschwankungen der Anleger nicht betroffen. Das WTI-Rohöl testet die Angebote bei 40 USD pro Barrel aufgrund der besseren Nachfrage-/Angebot-Dynamik. Aber die Unentschlossenheit bei den Risikoanlagen insgesamt könnte die positive Dynamik über der 40er-Marke auch belasten.

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