Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

EZB & Bank of England skeptisch über Erholung der Wirtschaft

Veröffentlicht am 12.10.2020, 11:02
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

"Freie Hand" war der Satz, der den Investoren in dem am Donnerstag veröffentlichten Minutes vom September-Treffen der politischen Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank entgegenkam.

Angesichts der Ungewissheit hinsichtlich des Verlaufs der Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung plädierten die Zentralbanker im Rat für "freie Hand", damit sie bei Bedarf geeignete Maßnahmen ergreifen können.

Die Anleger haben dies zu Recht so interpretiert, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die EZB noch in diesem Jahr weitere Impulse geben wird.

Unsicherheit bleibt hoch

Das Leitmotiv in den Protokollen war "Unsicherheit", das fast ausnahmslos als "erhöht", "überhöht", "hoch" oder "beträchtlich" beschrieben wurde. Ökonomen fanden heraus, dass in der Vergangenheit eine Hervorhebung der Unsicherheit - ein Wort, das etwa zwei Dutzend Mal in den Protokollen auftauchte - oft darauf hinwies, dass die EZB weitere Konjunkturmaßnahmen vorbereitet.

Der finanzpolitische Ausschuss der Bank von England äußerte sich in seiner Erklärung letzte Woche ähnlich vorsichtig. Während die Auswirkungen von Brexit auf die Finanzstabilität relativ gelassen gesehen wurden, zeigten sich die 13 Ratsmitglieder eher besorgt über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und geopolitische Spannungen.

Die globale Aktivität hat sich nach dem Corona-Crash wieder belebt, aber der weitere Weg bleibt "höchst ungewiss", so das FPC.

"Der Ausschuss stellte fest, dass die Risiken für die finanzielle Stabilität Großbritanniens auch von geopolitischen Entwicklungen abhängen", hieß es in der Erklärung weiter.

"Insbesondere vor dem Hintergrund der mit dem COVID-19 verbundenen Unsicherheit könnte eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen zu einer Verschärfung der Risikostimmung und Volatilität auf den Finanzmärkten führen.

Der Ausschuss - bestehend aus den führenden Vertretern der Bank of England, Regulierungsbehörden und einer Handvoll externer Experten - bezeichnete die Handelsspannungen zwischen den USA und China und die Präsidentschaftswahlen in den USA als beunruhigende Unbekannte.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Die Zentralbanken haben eben auch keine Kristallkugel und sind skeptisch mit Blick auf das gegenwärtige Umfeld skeptisch. Das Wiederaufflammen der COVID-19-Infektionen in Europa hat eine scheinbar vielversprechende Erholung gedämpft.EUR/USD 300-Minutenchart

So schien der EZB-Rat über die Auswirkungen des Euro-Wechselkurses auf die Inflation mehr besorgt zu sein, als Präsidentin Christine Lagarde auf ihrer Pressekonferenz nach der Sitzung am 9. und 10. September zugeben wollte.

"Angesichts der offenen Wirtschaft des Euroraums waren die Mitglieder der Ansicht, dass eine weitere Aufwertung des Wechselkurses ein Risiko sowohl für das Wachstum als auch für die Inflation darstellt", hieß es im Protokoll.

Ihr Problem mit der Inflation ist natürlich, dass sie zu niedrig ist. Die Eurozone registrierte im August eine Inflation von minus 0,2%. Laut Protokoll wird die negative Inflation wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres anhalten. Ein hoher Wechselkurs dämpft nicht nur die Inflation, sondern senkt auch die Inflationserwartungen, die dann eine Abwärtsspirale bis hin zur Deflation in Gang setzen können.

In ihrer Pressekonferenz im September hatte Lagarde einige Punkte des Chefökonomen Philip Lane für die öffentliche Kommunikation übernommen, schien aber andere zu vergessen, wie aus den Protokollen hervorgeht. Ihre optimistische Einschätzung zur Wirtschaft irritierte die Märkte, die einen eher dovishen Ton erwartet hatten.

Tatsächlich drängte Lane die EZB nicht nur dazu, zu sagen, dass weiterhin umfangreiche geldpolitische Anreize notwendig seien, sondern insbesondere zu betonen, dass "der Rat die eingehenden Informationen sehr sorgfältig überwachen und weiterhin bereit sein werde, alle seine Instrumente anzupassen", um die Inflation zu erhöhen, d.h. die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen.

Der Euro, der im Anschluss an die Pressekonferenz im September unter 1,17 Dollar gefallen war, gewann einen Teil seiner Verluste wieder auf und überschritt die Schwelle von 1,18 Dollar, obwohl weitere geldpolitische Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft zu erwarten sind.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.