Die jüngsten Bewegungen im Russell 2000 (IWM) lassen Anlegern wenig Raum für Optimismus. Der Verlust der 20-Tage-Durchschnittslinie signalisiert, dass der Index auf dem direkten Weg zur 50-Tage-Linie sein könnte. Was am Freitagmorgen wie eine bevorstehende Erholung aussah, entpuppte sich später als Fehlstart. Das steigende Handelsvolumen deutet per Saldo auf eine Verkaufswelle hin, während die technischen Indikatoren – abgesehen vom Stochastik-Oszillator – wenig ermutigend aussehen.
Der Test der 50-Tage-Linie scheint nun unausweichlich. Bereits im August und September wirkte diese Unterstützungslinie eher symbolisch, bevor sie sich später als stabiler erwies. Mit der bevorstehenden "Santa-Rallye" könnte ein früher Rücksetzer jedoch eine Chance für einen technischen Rebound darstellen.
Der S&P 500 (SPX) musste am Freitag zwar nur moderate Verluste hinnehmen, doch das Handelsvolumen zeigte auch hier deutlichen Verkaufsdruck. Die technische Lage bleibt gemischt: Während der MACD ein Verkaufssignal auslöste, zeigt der Rest der Indikatoren weiterhin Stabilität. Trotz des anhaltenden Aufwärtstrends hinkt der Index jedoch dem Nasdaq (COMPQ) hinterher. Ein starker Wochenstart könnte die im Dezember begonnene Ausbruchsbewegung wieder in Fahrt bringen.
Der Nasdaq beendete den Freitag mit einer „Spinning-Top“-Kerze – ein Hinweis auf Marktunsicherheit. Das Chartbild lässt Raum für beide Richtungen, abhängig davon, wie sich der Russell 2000 und der S&P 500 verhalten. Sollte der S&P ebenfalls seine Unterstützung verlieren, wäre es schwer vorstellbar, dass der Nasdaq trotz seiner relativen Stärke weiterhin standhält.
Wichtig bleibt die psychologisch bedeutende Marke von 18.000 Punkten, die als potenzieller intraday-Halt dienen könnte. Trotz des Verkaufsdrucks sehen die technischen Indikatoren im Nasdaq insgesamt solide aus.
Überraschend stark zeigte sich der Halbleiter-Index (SOX), der am Freitag mit einem Gap über alle wichtigen gleitenden Durchschnitte hinweg nach oben schoss. Doch es gibt noch einige Hürden: Eine frühere Keilformation bleibt ein Widerstand, ebenso wie die bisherige Serie niedrigerer Hochs.
Die große Frage ist, ob es dem Index gelingt, aus dem Abwärtstrend auszubrechen und eine stabile Basis zu bilden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre dies ein klar positives Signal für den gesamten Technologiesektor im Jahr 2025.
Für die neue Handelswoche stehen der Russell 2000 (IWM) und der Halbleiter-Index (SOX) im Fokus. Beide befinden sich an einem kritischen Punkt. Der Halbleiter-Index scheint für eine Entscheidung bereit zu sein und könnte als Erstes reagieren. Ein starker vorbörslicher Handel würde allen Märkten helfen, besonders dem S&P 500, der zuletzt konsolidiert hat.