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Es wird immer kostspieliger Dollars zu verkaufen

Veröffentlicht am 24.04.2018, 20:29
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Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'It’s Getting Costly To Sell Dollars' am 24. April 2018 auf Investing.com.

Es ist äußerst kostspielig geworden den US-Dollars zu shorten. Zum ersten Mal seit Januar 2014 ist die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen über 3% gestiegen. Diese Bewegung hat eine Welle von Absicherungen gegen den USD/JPY geführt und schickte den Kurs auf sein höchstes Niveau in 2 Monaten. Der US-Dollar lag auch gegenüber dem Schweizer Franken und dem neuseeländischen Dollar höher, aber das Ausbleiben von Kursanstiegen gegenüber anderen Währungen wie Euro, Pfund und australischem Dollar sowie dem kanadischen zeigt uns, dass einige Investoren nach wie skeptisch sind auf einen steigenden Dollar zu setzen. Es gibt Unterschiede zwischen Absicherungen von Leerverkäufen und Käufen, sodass, während alle US-Konjunkturdaten vom Dienstag die Erwartungen übertroffen haben, als das Verbrauchervertrauen im April höher lag und den Verkäufen neuer Wohnungen im März gestiegen sind, die Sorgen bleiben, dass der Anstieg der Renditen eine Bedrohung für die Erholung am Aktienmarkt und die Realwirtschaft darstellt. Das gesagt, hinter dem Anstieg der Renditen steht die Belebung der Inflation und die gestiegenen Zinserwartungen. Am Anfang des Monats sahen die Investoren lediglich eine 79 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung Juni, während die Wahrscheinlichkeit heute bei 93% gesehen wird. Der eher bescheidene Ausverkauf von Aktien als Reaktion auf den Anstieg der Renditen reflektiert Zuversicht, die sich in einer Nachfrage nach risikobehafteten Wertanlagen widerspiegelt. Die Yen-Crosses sehen besonders attraktiv aus und könnten in den kommenden Tagen weitere Zugewinne einfahren.

Unterdessen hat sich der Euro von dem schwächeren Ifo-Report aus Deutschland und dem Anstieg der US-Anleiherenditen völlig unbeeindruckt gezeigt, da auch die Renditen der deutschen Bundesanleihen in der ersten Hälfte der Handelssitzung in New York stark zulegten. Bis zum Handelsende in London allerdings, waren die deutschen Renditen wieder gesunken, was die Rallye des EUR/USDs in Gefahr bringt. Als die Konjunktur im produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor sich verlangsamt, kommt es nicht als Überraschung, dass das deutsche Geschäftsklima im April gefallen ist. Die Rückgänge war erheblich, mit dem Geschäftsklimaindex zurück auf seinem niedrigsten Niveau in fast 8 Jahren und den Erwartungen auf ihrem schlechtesten Stand seit Oktober 2014. Das wird es für die Europäischen Zentralbank schwierig machen, sich bei ihrer Sitzung am Donnerstag zuversichtlich zu zeigen. Der EUR/USD fand am Dienstag Unterstützung bei 1,22, sollten die US-Anleiherenditen aber ihren Anstieg fortsetzen und man bedenke, Mario Draghi betont die Notwendigkeit von Vorsicht, dann könnte der nächste Stopp für den EUR/USD bei 1,20 liegen.

Nachdem es an 5 aufeinanderfolgenden Handelstagen gefallen ist, setzte beim Pfund endlich eine Erholung gegenüber dem US-Dollar ein, da die öffentlichen Finanzen sich in Großbritannien verbessert haben. Zum ersten Mal seit 2000 konnte die Regierung einen Haushaltsüberschuss berichten. Während der Report das GBP gegenüber allen anderen Leitwährungen steigen ließ, könnte es nicht die schwächeren Konjunkturberichte und die Vorsicht anmahnenden Kommentare aus der Bank of England in der letzten Woche überdecken. Einem anderen Bericht des britischen Unternehmerverbands Confederation of Business Industry nach, ist die Zuversicht in den Unternehmen im April negativ geworden, ein Trend, der wahrscheinlich besser die generelle Entwicklung der britischen Wirtschaft reflektiert.

Die schlechteste Währung am Dienstag war der neuseeländische Dollar, der weiter unter schwerem Verkaufsdruck steht. Der NZD/USD ist an 7 der 8 letzten Handelstage gefallen und der letzte Rückgang hat ihn auf sein schwächstes Niveau seit dem 4. Januar gedrückt. Es gab keine neuen Konjunkturberichte aus Neuseeland, aber die sich schnell verflüchtigende Renditespanne NeuseelandU.S. zusammen mit der Auslösung von Stopps unter 0,7150 veranlasste Investoren ihre Long-Positionen aufzulösen. Im Kontrast zu den Vereinigten Staaten waren die jüngsten Konjunkturdaten aus Neuseeland schwach und die Investoren glauben, dass die Zentralbank die Zinssätze über das ganze Jahr 2018 stehenlassen wird. Die Inflation im Land fiel auf die Untergrenze der Zielspanne der Notenbank, was für diese eine wichtige Sorge sein wird, wenn sie im nächsten Monat ihre Sitzung abhält. Der kanadische Dollar auf der anderen Seite ist gegenüber seinem Kollegen aus den USA wieder zurückgekommen, nachdem es Berichte aus Mexiko gegeben hatte, dass ein NAFTA-Deal in den nächsten 10 Tagen stehen könnte. Kurz danach machte aber Mexikos Wirtschaftsminister und NAFTA-Chefunterhändler klar, dass es keine Garantien für einen Erfolg gäbe, da US-Präsident Trump darauf aus ist, die Kontrolle der Einwanderung aus Mexiko mit dem NAFTA-Deal zu verknüpfen. Der australische Dollar blieb ebenfalls unter Druck, nachdem es gemischte Inflationsdaten gegeben hatte. Auch wenn das Wachstum der Verbraucherpreise sich im ersten Quartal stärker als erwartet auf 0,4% verlangsamte, blieb die Jahresrate der Inflation stabil auf 1,9% stehen und das getrimmte Mittel nahm zu. Dies legt nahe, dass es kleinere Anzeichen auf steigenden Preisdruck gibt, auch wenn die Rate unter der Zielspanne der Notenbank liegt.

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