(DailyFX.de) Vor den wichtigsten Terminen der Woche im Wirtschaftskalender verliert der Euro weiter gegenüber dem US-Dollar und kommt der Marke von 1,34 EUR/USD gefährlich nahe. In die schon fast lethargische Bewegung in den vergangenen Tagen könnte morgen sehr viel mehr Dynamik kommen, denn am Nachmittag wird das Wirtschaftswachstum der USA im zweiten Quartal veröffentlicht und am Abend folgt die US-Notenbank mit den Ergebnissen ihrer zweitägigen Sitzung. Als wenn das noch nicht genug zu verarbeitender Stoff für die Devisenmärkte wäre, rundet am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht die Datenflut ab.
US-Arbeitsmarkt sendet deutliche Zeichen der Erholung
Erst in der vergangenen Woche fiel die Anzahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf ein Achtjahrestief, was als deutliches Genesungszeichen des US-Arbeitsmarktes gewertet werden kann und für einen positiven Report am Freitag spricht.
Spekulationen auf Zinswende in den USA könnten neue Nahrung erhalten
Wieder anziehende Spekulationen einer zeitnahen Zinswende der US-Notenbank könnten den seit Anfang Mai anhaltenden Abwärtsdruck im EUR/USD rasch weiter verstärken und den Kurs auf ein neues Jahrestief und Richtung 1,33 EUR/USD drücken. Auslöser hierfür wäre ein überraschend starkes US-Wachstum im zweiten Quartal des Jahres, nachdem die Wirtschaft dem kalten Winter nicht trotzen konnte und in den ersten drei Monaten um 2,9 Prozent schrumpfte. Gerade die geringen privaten Konsumausgaben zeigten sich hier als Belastungsfaktor. Die ungünstigen Witterungsbedingungen hinderten Kunden am Einkauf. Die Wintermonate liegen mittlerweile weit zurück und der Frostschaden ist beseitigt. Die Wirtschaft der USA sollte im zweiten Quartal mit einem durchaus soliden Wachstum aufwarten können.
Anti-Euro-Stimmung unter spekulativen Marktteilnehmern
Bereits seit elf Wochen setzen Finanzinvestoren am Terminmarkt mehrheitlich auf EUR/USD-Kursrückgange. Der vorhandene Überhang von 88.823 Wetten auf einen fallenden Kurs erreicht nun gar einen seit September 2012 nicht mehr gesehenen Stand. Während der EUR/USD auf ein neues Jahrestief fiel, trübte sich die Stimmung zunehmend weiter ein. Die Anzahl gehaltener Kaufkontrakte der Großspekulanten fiel im Vergleich zur Vorwoche um 2,29% (-1.364 Kontrakte) auf 58.142 Kontrakte, während die Anzahl der Verkaufskontrakte um 20,12% (24.613 Kontrakte) auf 146.965 Kontrakte erhöht wurde.
Sollten sich die Anzeichen für eine heranschreitenden Zinswende in den USA diese Woche verdichten, ist mit einer weiteren Zunahme von Wetten auf einen fallenden Wechselkurs von Finanzinvestoren wie Fonds, Banken und Vermögensverwaltern zu rechnen. Das würde auch weiteren Abwärtsdruck im EUR/USD bedeuten. Unterhalb der 1,33 EUR/USD eröffnet sich vorerst Potenzial bis zur 1,31er Marke.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de