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EZB verringert Stimulus +++ US-Arbeitsmarkt+++CO2-Grenzsteuer

Veröffentlicht am 10.09.2021, 12:26
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1829 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1805 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,86. In der Folge notiert EURJPY bei 129,96. EUR-CHF oszilliert bei 1,0844.

Die Anleger nahmen die Neuigkeiten aus der EZB mit Gelassenheit. Das Ausmaß der Rücknahme der Anleihekäufe war erwartet worden: Somit bleiben DAX und EuroStoxx mittelfristig im Aufwärtstrend, auch aus kurzfristiger Sicht trat eine Stabilisierung ein. An den Rentenmärkten gingen die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen etwas zurück, sie fielen von -0,32 % auf -0,36 %. Der Renditeanstieg im Vorfeld zu EZB-Sitzung wurde so zurückgenommen. Gleiches galt für Gold, dessen Anstieg vor der EZB-Sitzung im Anschluss abverkauft wurde.

EZB: Stimulusverringerung ohne Tapering
Die Europäische Zentralbank wird das Tempo ihres Anleihekaufprogramms im vierten Quartal 2021 verlangsamen, nachdem sie im zweiten und dritten Quartal ihre Käufe zuvor erhöht hatte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hob hervor, dass dies jedoch nicht als Tapering, also als Beginn der Rückführung der Stimulierungsmaßnahmen zu werten sei. Dies klingt zunächst nach mich, aber mach mich nicht . Das Gesamtvolumen des Aufkaufprogramms bleibe bei 1,85 Billionen Euro und werde bis mindestens März nächsten Jahres laufen. Der nächste Beschluss zum Programm werde im Dezember diesen Jahres getroffen.

Bislang sehe die EZB die Chancen und Risiken für die Konjunktur als ausgeglichen an. Die Befürchtungen, dass die EZB eine aggressivere Haltung einnehmen würde, bestätigten sich somit nicht.

Trotzdem handelt es sich deutlich um eine Rücknahme der Maßnahmen Warum will Frau Lagarde das Kind dann nicht auch beim Namen nennen? Die EZB scheibt ihren Vorteil darin zu sehen, dass sie wieder einfacher aus das Gaspedal treten kann, wenn es notwendig wäre. Immerhin habe man in dem Fall nie eine Wende eingeleitet.

Psychologisch lässt sie sich Zeit bis zum Jahresende, um zu sehen, ob sich Lieferkettenengpässe und die Pandemielage weiter entspannen. Warum auch nicht?

Der Status einer lockereren Geldpolitik ist ohnehin gesetzt worden, indem die 2 % Marke als symmetrisches Ziel gesetzt wurde. Das Vorgehen ist Optionen offen zu halten, ist damit zu konsequent. Dazu kommt die Struktur des Entscheidungsgremiums, dass diese Entscheidung einstimmig getroffen habe. Alle Seiten bekommen etwas. Für die Falken gab es mageres Futter, den Tauben wird die Tür zum Trog offengehalten. Falls Anleger dieses Vorgehen als zu locker empfinden, empfiehlt sich ein Blick auf die Edelmetallmärkte. Eine negative Realverzinsung stößt dort immer auf positives Feedback.

US-Arbeitsmarktdaten positiv
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen in der letzten Woche um 35.000 auf 310.000. Der Analysten hatten im Mittel 335.000 erwartet. Diese Werte stimmen insbesondere vor dem Hintergrund der in manchen US-Regionen wieder anziehenden Corona-Infektionen und überlasteten Krankenhäuser positiv. Die Zahlen passen auch mit denen in dieser Woche im Labor Turnover Survey (JOLTS) des Arbeitsministeriums zusammen, wonach die die Zahl der offenen Stellen auf 10,9 Millionen von zuletzt 10,2 Millionen anstieg. Nach den enttäuschenden Nonfarm Payrolls Daten für August sollten diese für September wieder besser ausfallen, so dass auch das Gesamtbild stimmig wird.

EU-Kommission weitet CO2-Grenzsteuer aus
Laut dem Generaldirektor der Steuerabteilung soll der emissionsgebundene EUGrenzzoll nach 2030 auf weitere Sektoren und Produkte ausgedehnt werden. Bisher ist dieser ab 2026 schrittweise für Unternehmen der der Stahl-, Chemie- und Zementbranche geplant. Der Schritt ist als Teil eines Gesamtpaktes richtig. Wir wollen nicht unseren Kapitalstock durch Umweltauflagen exportieren und danach Produkte importieren, die unter hohem Co2 Aufwand hergestellt worden sind. Es stellt sich aber die Frage: warum erst 2030? Wenn die Maßnahme korrekt ist, darf sie auch gerne früher umgesetzt werden.

Dieser Schritt hilft der heimischen Industrie im Inland (=EU) zu bestehen. Was ist aber mit unserem Export, auf dem der Wohlstand unseres Landes beruht? Für diesen bietet diese Maßnahme keinen Schutz. Sollte der Umwelt-Zoll nicht den WTO-Regeln entsprechen, könnten auf EU-Exporte sogar Strafzölle erhoben werden, zugleich eröffnet er der EU aber Verhandlungsmasse für die Einführung weltweiter CO2-Preise.

Diese gilt es dann im nächsten Schritt zu nutzen. Unabhängig von CO2-Zöllen muss insbesondere Deutschland die CO2-Wende unter Wettbewerbsaspekten betrachten. Wir haben weltweit die höchsten Strompreise und sind einer der energieintensivsten Standorte. Die Klimaschäden steigen auch bei uns exponentiell an. Trotzdem planen wir, im nächsten Jahr fünf Atomkraftwerke abzuschalten und unsere Kohlekraftwerke weiter laufen zu lassen. Wir konstatieren: Umwelt- und Klimaschutz sind zwar wichtig, aber sollen bitte nicht grünen Ideologien im Wege stehen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungszone bei 1.1640 1.1670 negiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!

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