Mit dem Verschwinden des US-Wahlrisikos verschwindet auch die Risikoaversion. Aber die Risiko-Rallye war schwach. Stark handelsabhängige Schwellenmarktwährungen mit hohem Beta wie die INR, der ZAR, die TRY und der CLP waren in der letzten Woche stark nachgefragt. Die Märkte preisen eine Zinserhöhung in Südafrika im November ein, da die Inflation steigt, was dem ZAR Auftrieb verleiht. Die Händler bleiben vorsichtig hinsichtlich der aktuellen Rallye und stellen die Fundamentaldaten in Frage. Die Märkte tun Goldlöckchen-Bedingungen kund: Präsident Trump wird die steuerlichen und monetären Lockerungsmassnahmen ausgleichen. Auf dem Weg ins Jahr 2019 sind die Ereignisrisiken niedrig und die Verlangsamung des globalen Wachstums ist bereits eingepreist. Die Aktienmärkte sollten sich weiter bessern und den USD schwächen.
Bei der heutigen Sitzung der US Federal Reserve Bank werden wir wohl keine Zinserhöhung sehen, und diese werden im Bereich von 2,00 bis 2,25% bleiben. Deshalb und da keine Pressekonferenz angesetzt ist, wird die Marktreaktion begrenzt bleiben. In Europa wird die Europäische Kommission Wirtschaftsprognosen veröffentlichen, die zeigen, dass das italienische Defizit 2019 höher ist als die Schätzungen der Regierung in Rom. Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz fiel um 2,4%, was fast Vollbeschäftigung bedeutet: das wird wohl zu Inflation führen. Sollte sich Trump in der zweiten Hälfte seiner Präsidentschaft positiv zum Handel zeigen, würde das Schweizer Wachstum zulegen, was dann die Schweizerische Nationalbank möglicherweise zwingen würde, schneller als erwartet die Zinsen anzuheben (aktuelle Erwartung: 4-6 Monaten nach der ersten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank im September 2019).