- Der Nasdaq hat im Jahr 2023 bereits einen Höhenflug erlebt und den Dow und den S&P 500 deutlich outperformt
- Aufgrund nachlassender Inflations- und Zinsängste sind mehrere Technologiewerte wieder in der Gunst der Anleger gestiegen
- Ich empfehle aktuell den Kauf von Snowflake und MongoDB, während nachlassende Inflationsängste die Anleger auf eine baldige Änderung der Zentralbankpolitik, den so genannten „Fed-Pivot“, hoffen lassen.
- Kursentwicklung im laufenden Jahr: -2,6 %
- Marktkapitalisierung: 44,97 Mrd. USD
- Kursentwicklung im laufenden Jahr: +4 %
- Marktkapitalisierung: 14,3 Mrd. USD
In dieser Woche erfuhren die Wetten auf eine Zinserhöhung der US-Notenbank eine deutliche Neubewertung. Der Grund: Die SVB-Pleite und die Anzeichen einer nachlassenden Inflation.
Die Chancen für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte wurden noch am 10. März bei bis zu 80 % gehandelt - diese spekulativen Erwartungen sind allerdings in den letzten Tagen stark abgeflaut. Laut dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com rechnen die Händler nun für die Fed-Sitzung vom 21. bis 22. März mit einer geringeren Zinserhöhung um lediglich 25 Basispunkte.
Der technologielastige Nasdaq Composite, der 2022 die rote Laterne trug, hat sich im Jahr 2023 bisher am besten von den drei großen US-Indizes entwickelt, weil sich die Anleger angesichts der nachlassenden makroökonomischen Bedenken wieder für die bisher geschmähten Wachstumswerte des Vorjahres interessierten.
In Abwägung der aktuellen Situation rate ich zum Kauf von Snowflake (NYSE:SNOW) und MongoDB (NASDAQ:MDB). Sie passen gut in ein Szenario, in dem die Sorgen über steigende Fed-Leitzinsen nachlassen und es Anzeichen dafür gibt, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Beide Unternehmen bieten reichlich Wachstumspotenzial, was sie zu soliden langfristigen Investitionen macht.
Snowflake
Während sich die Fed wohl allmählich darauf vorbereitet, ihren geldpolitischen Straffungszyklus zu beenden, bin ich persönlich der Meinung, dass Snowflake eine der besten Aktien ist, die man besitzen kann, insbesondere bei den derzeitigen Bewertungen. Das von Warren Buffett unterstützte Technologieunternehmen ist meiner Meinung nach gut positioniert, um aufgrund der robusten Nachfrage nach seinen Datenanalyse- und Management-Tools ein kontinuierliches Wachstum zu erzielen.
Die Aktie hat in den letzten 12 Monaten um 22,5 % nachgegeben und damit deutlich mehr als der S&P 500, der im gleichen Zeitraum um rund 7 % zurückging, als die aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank bei vielen erstklassigen Softwareunternehmen eine Talfahrt auslösten.
Auf dem aktuellen Niveau ist der Dienstleister für cloudbasierte Data-Warehousing-Software immer noch 67 % von seinem Rekordhoch von 429 USD im Dezember 2020 entfernt, der Kurs entspricht aber immerhin noch einer Marktkapitalisierung von 44,97 Mrd. USD.
Trotz der jüngsten Volatilität bin ich der Meinung, dass Snowflake weiterhin auf dem besten Weg ist, eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen im Softwaresektor zu werden. Aus diesem Grund bewerte ich den jüngsten Kursrückgang der Aktie als eine großartige Gelegenheit für Anleger, in dieses erstklassige Unternehmen einzusteigen.
Snowflake - das fast die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen zu seinen Kunden zählt - meldete am 1. März einen Rekordgewinn für das 4. Quartal und einen Umsatz, der die Erwartungen deutlich übertraf. Das Data-as-a-Service (DaaS)-Unternehmen hat nun seit dem 3. Quartal 2020 über neun Quartale in Folge die Umsatz- und Ergebniserwartungen der Wall Street übertroffen, was ein Beweis für die starke Umsetzung im gesamten Unternehmen ist.
Der Produktumsatz für das Berichtsquartal belief sich auf 555,3 Mio. USD, was einem Wachstum von 54 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Grund dafür ist, dass Großunternehmen verstärkt in diesen Cloud-basierten Datenspeicher- und Analysedienst investieren.
Der Data-Warehousing-Spezialist gab an, dass er zum 31. Januar 2023 7.828 Kunden hatte, ein Anstieg von 31,2 % gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus stieg die Zahl der Kunden mit einem jährlich wiederkehrenden Umsatz (ARR) von mindestens 1 Mio. USD um rund 80 % auf nun 330.
"Wir agieren in einem riesigen und wachsenden Markt, setzen unsere Prioritäten auf Kompetenzen, die den Kernauftrag des Unternehmens unterstützen, und bleiben auf Kurs, um unser Ziel von 10 Mrd. USD Produktumsatz im Geschäftsjahr 2029 zu erreichen", sagte CEO Frank Slootman in einer Erklärung.
Darüber hinaus kündigte das Board of Directors von Snowflake ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 2 Mrd. USD an, was die positiven langfristigen Aussichten des Unternehmens noch unterstreicht. Die Aktienrückkäufe werden aus dem Umlaufvermögen von Snowflake finanziert und laufen im März 2025 aus.
Quelle: Investing.com
Es überrascht nicht, dass die Wall Street SNOW optimistisch bewertet. Laut einer Umfrage von Investing.com stuften 41 von 43 Analysten, die die Aktie beobachten, Snowflake mit "Buy" oder "Neutral“ ein. Das durchschnittliche Kursziel der Aktie liegt bei 181 USD, was einem Ertragspotenzial von 29,3 % gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht.
MongoDB
MongoDB ist ein Cloud-basiertes Datenbank-as-a-Service (DBaaS) Unternehmen, das eine Open-Source-Datenbankplattform für Unternehmen und Entwickler anbietet. Ich glaube, dass jetzt ein hervorragender Zeitpunkt für einen Einstieg in MDB sein könnte, da die Zinsen allmählich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und sich in der Wirtschaft weiterhin ein starker Wandel durch die Digitalisierung vollzieht.
Nach einem Anstieg auf ein Allzeithoch von 590 USD fiel der Kurs, der im letzten Jahr insgesamt um 35,3 % eingebrochen ist, am 9. November 2022 steil auf einen Tiefstand von 135,15 USD. Die MongoDB-Aktie hat seitdem einige Verluste wettgemacht und schloss am Dienstag bei 204,68 USD, liegt damit aber immer noch rund 65 % unter ihrem Allzeithoch.
Das New York City ansässige Unternehmen hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 14,3 Mrd. Mrd., das ist gegenüber dem Höchststand von 37 Mrd. USD im November 2021 immer noch ein satter Abschlag.
Das am 8. März veröffentlichte Update für das 4. Quartal von MongoDB machte deutlich, dass der Anbieter von Datenbankplattformen trotz des derzeitig frostigen Wirtschaftsklimas gute Arbeit leistet und ein solides Wachstum erzielt.
"Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Akquisition neuer Kunden und Workloads, während wir gleichzeitig die Effizienz im gesamten Unternehmen steigern. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere langfristigen Chancen bei einer Normalisierung des wirtschaftlichen Umfelds noch stärker nutzen können", sagte Chief Executive Dev Ittycheria in einer Erklärung.
Der Spezialist für Datenbanksoftware verdiente bereinigt 0,57 USD pro Aktie und übertraf damit die Erwartungen von 0,07 USD pro Aktie. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 36 % auf 361,3 Mio. USD, dahinter steckte die starke Nachfrage von Unternehmen nach der Open-Source-Datenbankplattform Atlas.
Die Abonnement-basierten Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 % auf 348,2 Mio. USD, während die Umsätze mit Serviceleistungen um 59 % auf 13,1 Mio. USD kletterten. MongoDB hatte zum 31. Januar mehr als 40.800 Kunden in über 100 Ländern.
"Unsere anhaltende Dynamik im Neugeschäft wird zum Teil durch eine wachsende Zahl von Unternehmenskunden angetrieben, die auf die Entwicklerdatenplattform von MongoDB setzen, um ihre Innovationen zu beschleunigen und gleichzeitig betriebliche Effizienzen in ihren Unternehmen zu steigern", so Ittycheria.
MongoDB hat seit dem Börsengang im Oktober 2017 die Gewinn- und Umsatzschätzungen der Wall Street in jedem Quartal übertroffen und damit die Stärke und Robustheit seiner Geschäftstätigkeit unterstrichen.
Quelle: Investing.com
MongoDB gilt an der Wall Street nach wie vor als Favorit. Alle 29 von Investing.com befragten Analysten stufen die Aktie entweder mit "Buy" oder "Neutral" ein. Laut der Umfrage hatte die Aktie gegenüber dem Schlusskurs von Dienstag ein Kurspotenzial zur Oberseite von ca. 23,3 %.
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Offenlegung: Jesse Cohen ist derzeit long auf den Dow Jones, den S&P 500 und den Nasdaq 100 über den SPDR Dow ETF (DIA), den S&P 500 ETF (SPY) und den Invesco QQQ Trust ETF (QQQ). Außerdem hält er eine Long-Position im Technology Select Sector SPDR ETF.
Jesse richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus.
Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.