Topic of the day
Eine Investorengruppe unter der Führung der Softbank-Tochter Fortress will die britische Supermarktkette Morrisons (LON:MRW) für 6,3 Milliarden Pfund übernehmen. Um die viertgrösste Lebensmittelkette Grossbritanniens könnte nun ein Bieterkampf beginnen, nachdem Morrisons im vergangenen Monat ein 5,5 Milliarden Pfund schweres Übernahmeangebot der US-Private-Equity-Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) abgelehnt hatte. Die von Fortress angeführte Transaktion ist rund 42 Prozent mehr wert als der Börsenkurs von Morrisons Mitte Juni, bevor das Interesse von Clayton Dubilier & Rice an der Lebensmittelkette bekannt wurde. Fortress gehört in Grossbritannien bereits der Weinfachhändler Majestic Wine. Die Wette der Investorengruppe auf Morrisons ist riskant, denn Grossbritannien gilt als einer der wettbewerbsintensivsten Lebensmittelmärkte der Welt, in dem Morrisons mit drei grösseren Anbietern und den beiden etablierten deutschen Discountern Aldi und Lidl konkurriert.
Swiss stocks
Mit kleinen Verlusten hat sich der schweizerische Aktienmarkt ins Wochenende verabschiedet. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.965 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 26,96 (zuvor: 26,03) Millionen Aktien. Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten waren durchwachsen ausgefallen. Zwar wurden im Juni mehr Stellen geschaffen als erwartet, doch fiel die Arbeitslosenquote überraschend hoch aus. Mit Erleichterung wurde aufgenommen, dass die Stundenlöhne nur moderat und im Rahmen der Erwartungen gestiegen waren. Insgesamt ergebe sich aus den Daten kein Handlungsdruck auf die US-Notenbank, die geldpolitischen Zügel anzuziehen, urteilten Marktteilnehmer. Dieses Fazit wurde am Aktienmarkt positiv aufgenommen, drückte aber die Renditen am Anleihemarkt und in der Folge auch die Aktien der Finanzbranche. Banken führten im Sog der sinkenden Zinsen europaweit die Verlierer an. Ein niedriges Zinsniveau erschwert den Geldhäusern das traditionelle Kreditgeschäft. In der Schweiz fiel der Kurs der UBS (SIX:UBSG) um 0,8 Prozent. Credit Suisse (SIX:CSGN) (-1,8%) profitierten nicht davon, dass die Qatar Investment Authority ihren Anteil an der Bank erhöht hat. Der katarische Staatsfonds nutzte die jüngsten Turbulenzen, um seine Position auszubauen. Auch die Versicherungsbranche leidet unter niedrigen Zinsen, die das Anlageergebnis der Assekuranzen schmälern. Während sich Swiss Life (kaum verändert) und Swiss Re (-0,1%) relativ gut hielten, verloren Zurich 1,2 Prozent. ABB (SIX:ABBN) fielen mit einem Plus von 1,2 Prozent auf. Nach Angaben aus dem Handel haben die Analysten von Kepler die Aktie zum Kauf empfohlen.
International markets
Europe
Die europäischen Aktienmärkte haben nach dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Der DAX stieg um 0,3 Prozent auf 15.650 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,1 Prozent auf 4.081 Zähler an. Zwar konnten die Indizes die Tageshochs nicht ganz halten, auch weil Anleger vor dem langen Wochenende in den USA Gewinne mitnahmen. Trotzdem hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Chancen auf einen Ausbruch auf der Oberseite laut Marktteilnehmern weiter verbessert. Stärkster DAX-Wert waren Delivery Hero (DE:DHER) mit einem Plus von 3,5 Prozent. JP Morgan hatte das Kursziel für den Essenslieferdienst erhöht. Deutsche Börse (DE:DB1Gn) stiegen um 0,8 Prozent. Das Bankhaus Metzler erwartet, dass der Börsenbetreiber den Gewinn im zweiten Quartal um mehr als 20 Prozent gesteigert haben dürfte. Auf der anderen Seite fielen Fresenius Medical Care (DE:FMEG) (FMC) um 2,2 Prozent. Für die Berenberg-Analysten waren die kürzlich bekanntgegebenen Erstattungssätze für US-Dialysepatienten im kommenden Jahr kein Grund zur Beunruhigung. Zwar habe das Center for Medicare and Medicaid (CMS) nur 1,0 Prozent vorgeschlagen, Berenberg war von einer Erhöhung um 1,8 Prozent ausgegangen. Es hätte aber auch viel schlechter kommen können, meinten die Analysten. Anleger sahen das aber offenbar kritischer. Die Aktien des FMC-Mutterkonzerns Fresenius (DE:FREG) geben 0,2 Prozent ab. Flatexdegiro notierten nach einer Platzierung nur noch 0,3 Prozent im Minus. Für Grenke (DE:GLJn) ging es um 2,6 Prozent nach oben. Im Handel wurde positiv auf die Margenentwicklung verwiesen, die sich im Leasingneugeschäft auf 18,1 von 17,5 Prozent verbessert hatte. 3 Prozent fester wurden Mutares gehandelt, nachdem das Beteiligungsunternehmen bereits den vierten Ausstieg in diesem Jahr angekündigt hatte. Damit steige die Erwartung einer Sonderdividende, so Börsianer. Die Nordex-Aktie (DE:NDXG) büsste weitere 0,53 Euro oder 3 Prozent ein auf 17,36 Euro. Die Aktie wurde ex Bezugsrecht gehandelt, das zuletzt mit 1,33 Euro umging. Eher mau gestaltete sich der Börsengang von Mister Spex. Der erste Kurs der Aktie wurde mit 25,38 Euro festgestellt. Der Online-Optiker hatte seine Aktien zum Stückpreis von 25,00 Euro ausgegeben und damit exakt in der Mitte der Angebotspreisspanne von 23 bis 27 Euro. Die Aktie schloss mit 24,50 Euro unter Ausgabepreis.
United States
Nach dem verhaltenen Start ins neue Quartal hat sich die Wall Street am Freitag mit Aufschlägen gezeigt. S&P-500 und die Nasdaq-Indizes verbuchten weitere Rekordhochs. Ein echtes Ende des lethargischen und lustlosen Sommerhandels war aber zunächst nicht in Sicht - auch wenn der US-Arbeitsmarktbericht verhalten positiv aufgenommen wurde. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 34.786 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um je 0,8 Prozent an. Die Aktie von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) schloss 1,8 Prozent fester. Das Pharma-Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoff offenbar auch vor der sich immer stärker ausbreitenden Delta-Variante des Virus schützt. Von neuen US-Absatzzahlen zeigten sich Ford (NYSE:F) (+0,1%) und General Motors (NYSE:GM) (-0,3%) wenig beeindruckt. Als ein Gewinner darf sich der Elektroautobauer Tesla (NASDAQ:TSLA) (+0,1%) fühlen, der im zweiten Quartal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge ausgeliefert hat wie im Vorjahr. Virgin Galactic (NYSE:SPCE) vollzieht einen Höhenflug - davon profitierte auch die Aktie, die um 4,1 Prozent stieg. Der britische Milliardär Richard Branson will am 11. Juli mit einem Raumschiff seines Unternehmens Virgin Galactic ins All fliegen - und damit seinem US-Konkurrenten Jeff Bezos um neun Tage zuvorkommen. Die Titel der Donutkette Krispy Kreme fielen derweil um 9 Prozent. Am Vortag hatte die Gesellschaft einen fulminanten Wiedereinzug an der Börse gefeiert - der Kurs war um knapp 24 Prozent gestiegen.
Asia
Ohne einheitliche Richtung zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte im Handelsverlauf am Montag. Am meisten tut sich in Tokio und Hongkong: In Tokio fällt der Nikkei-225 um 0,6 Prozent auf 28.615 Punkte und in Hongkong büsst der HSI 0,5 Prozent ein. An den anderen Plätzen legen die Indizes dagegen leicht zu. Alibaba (NYSE:BABA), Meituan und Tencent verlieren zwischen 2,5 und 5,5 Prozent.
Bonds
US-Staatsanleihen konnten am Freitag über Nacht Gewinne verbuchen, nachdem die Daten des Arbeitsministeriums einen Anstieg der Arbeitslosenquote zeigten, obwohl der Arbeitsmarkt die meisten neuen Arbeitsplätze seit 10 Monaten geschaffen hat. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen beendete die Freitags-Sitzung laut Tradeweb bei 1,434%, nach 1,479% zum Schluss am Donnerstag. Die Rendite der 30-jährigen Anleihe fiel auf 2,050% von 2,086% am Donnerstag.
Analysis
Equita erhöht Unicredit-Ziel auf 11,50 (10,60) EUR - Hold
Raiffeisen erhöht Voestalpine-Ziel auf 38,50 (32,50) EUR - Hold
JPM (NYSE:JPM) erhöht Adidas-Ziel auf 320 (285) EUR - Neutral