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Devisen- und Aktienhändler schütteln Sorgen rund um das Coronavirus ab, doch der Schein trügt

Veröffentlicht am 07.07.2020, 07:20
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
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Über das Feiertagswochenende erreichte die Zahl der Coronavirus-Fälle in den USA neue Rekordhochs, aber die Rallye an den Devisen- und Aktienmärkten am Montag deutet darauf hin, dass die Anleger von der sich zuspitzenden Gesundheitskrise in den USA unbeeindruckt bleiben. Der Dow Jones Industrial Average stieg um mehr als 300 Punkte, während der Euro zum ersten Mal seit fast 2 Wochen oberhalb der Marke von 1,13 Dollar schloss. Zwar notierten zahlreiche Währungen höher, aber auch der Japanische Yen und der Schweizer Franken gewannen gegenüber dem Dollar an Wert, was ein Zeichen dafür ist, dass nicht alle davon überzeugt sind, dass die Verbesserung der Risikobereitschaft nachhaltig ist.

Bislang bleibt die Sterblichkeitsrate in den USA mit weniger als 5% niedrig. Immer häufiger werden Tests durchgeführt, die ein früheres Eingreifen ermöglichen, es gibt immer mehr und bessere Behandlungsmöglichkeiten, und jüngere Menschen, die seltener an der Krankheit sterben, machen einen größeren Anteil der Neuinfektionen aus. Die hauptsächlich aus dem Juni verfügbaren Konjunkturdaten verbessern sich weiter, und da die Unternehmen rund um die Uhr an der Entwicklung eines Impfstoffs arbeiten, besteht die Hoffnung, dass das Virus kontrollierbarer wird und so die Auswirkungen der strengen Restriktionen auf die US-Wirtschaft begrenzt werden können.

Nach dem jüngsten ISM-Einkaufsmanagerindex für das nichtverarbeitende Gewerbe hat sich die Aktivität im Dienstleistungssektor im vergangenen Monat beschleunigt, als große Bundesstaaten ihre Wirtschaftstätigkeit wieder aufgenommen haben. Diese Entwicklung steht im Einklang mit dem Arbeitsmarktbericht vom Donnerstag, wo mehr Stellen geschaffen wurden als erwartet. Allerdings liegt die Unsicherheit nicht darin, was im Juni geschah, sondern wie sich Unternehmen und Verbraucher beim Anstieg der Virusfälle im Juli verhalten. Verzögerungen bei Neueinstellungen und Investitionen sind sehr wahrscheinlich.

Da diese Woche jedoch keine wichtigen US-Wirtschaftsberichte im Kalender stehen, die die Rallye bedrohen könnten, und so lange die Sterblichkeitsrate der COVID-19 in den USA niedrig bleibt und wir keine alarmierenden Höchststände bei den Neuinfektionen sehen, könnten die Devisen- und Aktienmärkte ihre Kursgewinne behaupten. In dieser Phase, in der die Anleger jede negative Virusnachricht mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nehmen, muss es für die Anleger eine Art Realitätsprüfung geben, entweder in Form schwacher Konjunkturdaten (die wir möglicherweise erst im nächsten Monat sehen werden) oder einer drastischen Wende in der COVID-19-Krise in den USA, damit der Optimismus nachlässt. Vor diesem Hintergrund notierten sowohl der USDJPY als auch der USDCHF am Montag tiefer und sie könnten weitere Verluste erleiden, wenn Investoren Währungen von Ländern übergewichten, die die Kurve erfolgreich abgeflacht haben.

Dank anhaltender Anzeichen einer Konjunkturbelebung war der Euro am Montag die stärkste Währung. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone stiegen im Mai um 17,8% und damit stärker als erwartet. Obwohl die Erholung der deutschen Werksaufträge geringer ausfiel als prognostiziert, war dennoch ein zweistelliger Anstieg zu verzeichnen. Am wichtigsten ist jedoch, dass im Vergleich zu den USA die Chancen für eine nachhaltige Aufhellung der wirtschaftlichen Aktivität wesentlich größer sind. Spanien und Italien waren die Länder, die am stärksten von der COVID-19-Krise in der Eurozone betroffen waren, und in beiden Ländern gab es seit Anfang Juni weder einen massiven Anstieg der Neuinfektionen noch Anzeichen für eine zweite Welle. Sie haben die Kurve erfolgreich abgeflacht und die meisten ihrer Lockdown-Beschränkungen gelockert.

Großbritannien leistet ebenfalls gute Arbeit bei der Eindämmung des Virus, aber das Pfund Sterling hinkt dem Euro weiterhin hinterher, auch weil die Spannungen zwischen Großbritannien und China zunehmen. Letzten Monat sagte der Inselstaat, dass er fast 3 Millionen Menschen in Hongkong die Staatsbürgerschaft anbieten werde, die mit dem neuen Sicherheitsgesetz fliehen wollen. Außerdem beschleunigt Großbritannien den schrittweisen Ausschluss von Huawei-Geräten aus seinen 5G-Netzen. China drohte daraufhin mit Konsequenzen. Berichten zufolge besteht die Gefahr, dass Peking das Land mit Strafzöllen überzieht - ein Handelskrieg zwischen dem Vereinigten Königreich und China ist das Letzte, was der Inselstaat aktuell braucht. Die EU und das Vereinigte Königreich intensivierten derweil die Brexit-Verhandlungen.

Spannung verspricht heute der kanadische IVEY PMI, der für Kursbewegung im Kanadischen Dollar sorgen könnte. Analysten erwarten eine Verbesserung des Stimmungsbarometers.

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