Am Dienstag setzte das britische Pfund seinen Schwächeanfall ungebremst fort und sank zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit April 2017. Dabei unterschritt das Cable die Schlüsselunterstützung in Form des Jahrestiefs bei 1,2440 Dollar.
Erste Risse am britischen Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe im Juni um 38.000 stieg, beförderten das Pfund Sterling nach unten. Die Durchschnittseinkommen sind dagegen so schnell gestiegen wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr.
Das Sentiment rund um das britische Pfund zusätzlich belastet hatten Aussagen von Boris Johnson, der als heißester Anwärter auf den Posten des Premierministers gilt. Er lehnt einen Backstop für Nordirland kategorisch ab. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines No-Deal-Brexits.
Flankiert wird das negative Sentiment rund um das britische Pfund von einer angeschlagenen charttechnischen Ausgangslage. Ein nachhaltiger Kursrutsch unter das Tief vom 3. Januar bei 1,2396 Dollar erhöht das Risiko eines Tests der Tiefs aus dem Jahr 2016 bei 1,20 Dollar.
An eine Trendumkehr ist zwar Stand jetzt nicht zu denken, aber erste Anzeichen dafür gäbe es, wenn der GBP/USD das Tief vom 18. Juni bei 1,2506 Dollar aus dem Markt nähme. Jedoch sollten die Bullen spätestens an der Glättung der letzten 10 Tage bei 1,2521 Dollar über Gewinnmitnahmen nachdenken.