Am Montag vergangener Woche kehrte mit der Wiederaufnahme des Handels an der Börse in Griechenland ein weiteres Stück Normalität zurück. Zuletzt wurde dort am 26. Juni gehandelt. Zur Wiedereröffnung stürzte der Athener Leitindex erst einmal um 23 % ab und damit so kräftig wie noch nie. Dabei erreichte der Kurs mit 615 Punkten ein 3-Jahres-Tief.
Am Tag zwei nach der fünfwöchigen Zwangspause setzte sich die Talfahrt zunächst fort. Die Kurse brachen um bis zu 5 % ein. Der Bankenindex stürzte sogar an beiden Tagen jeweils um 30 % (dies ist der maximale zulässige Tagesverlust an der Athener Aktienbörse) ab. Mit 324,03 Punkten notiert er so niedrig wie nie zuvor.
Thema Griechenland rückt in den Hintergrund, aber…
Das Thema Griechenland war zuvor bereits deutlich in den Hintergrund gerückt und ist es inzwischen wieder. Gänzlich abschreiben sollte man es aber noch nicht. In zwei Wochen muss Griechenland einen weiteren Milliardenkredit bei der EZB bedienen. Doch die Gespräche mit den Gläubigern stocken. Unter anderem wohl auch, weil die griechische Regierung die Beschlüsse über besonders umstrittene Reformen wie den Stopp der Frühverrentung und die Streichung von Steuervorteilen für Landwirte auf den Herbst zu verschieben möchte. Der Reformwille der Athener Regierung bleibt also moderat, womit auch ein Scheitern des neuen Rettungsplans noch möglich ist.
IWF stellt harte Forderungen
Passend dazu teilte der Internationale Währungsfonds IWF mit, dass er sich vorerst nicht an einem dritten Hilfspaket für Griechenland beteiligen will. Ein ranghoher IWF-Vertreter soll gesagt haben, es müsse zunächst gesichert sein, dass Athen die vollständige Umsetzung der von den Gläubigern geforderten Reformen akzeptiere. Zudem sollen die Europäer der griechischen Regierung Schuldenerleichterungen gewähren.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie auf www.geldanlage-brief.de