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Starker US-Stellenzuwachs könnte Konjunkturabschwung einläuten

Veröffentlicht am 10.08.2022, 07:31
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die USA werden voraussichtlich irgendwann in den nächsten 12 Monaten in eine Rezession abrutschen, wenn sie es nicht schon sind. Zu dieser Einschätzung kam Bill Dudley, der ehemalige Leiter der New Yorker Federal Reserve Bank, letzte Woche in einer Rede vor der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für Juli.

Der Bericht ergab einen kräftigen Zuwachs von 528.000 Arbeitsplätzen - mehr als das Doppelte der prognostizierten 250.000 - und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,5 % von 3,6 % im Vormonat. Auf den ersten Blick widerlegt dies die Behauptung, die US-Wirtschaft befinde bereits sich in einer Rezession.

Dennoch vertiefte sich die Inversion der Renditekurve im Freitagshandel. Die Rendite der 2-jährigen Staatstitel schoss am Freitag auf 3,24 %, während das Pendant mit einer Laufzeit von 10 Jahren langsamer stieg und bei 2,84 % rentierte. Eine Umkehrung der Zinskurve ist bekanntlich ein Warnsignal für eine Rezession binnen der nächsten zwei Jahre.

Am Montag vertiefte sich die Inversion dann noch weiter. Während die zweijährige Rendite nur 3 Basispunkte einbüßte, sank die zehnjährige Verzinsung um 7 Basispunkte.

Dudley hat also nicht ganz unrecht, wenn er mit einer Rezession in den nächsten 12 Monaten rechnet. Die Anleger kehrten zu ihrer Haltung "gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten" zurück und begannen unmittelbar, weitere kräftige Zinserhöhungen der Fed vorwegzunehmen, um so die Inflation einzudämmen und den Beschäftigungszuwachs zu bremsen.

Die Fed-Notenbanker machten den Eindruck, als wollten sie diesen Pessimismus noch zusätzlich befeuern. Sie bekräftigten kurzerhand, dass die Zentralbank den Kurs beibehalten und die Zinssätze so lange kräftig anheben würde, bis die Inflation spürbar zurückgeht.

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Die Chefin der San Francisco Fed, Mary Daly, sagte am Sonntag in der CBS-Sendung 'Face the Nation', die Fed sei "noch lange nicht fertig". Sie stellte für September eine Zinserhöhung um mindestens 50 Basispunkte in Aussicht. Daly ist in diesem Jahr nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Fed, nimmt aber an der zinspolitischen Debatte teil.

Michelle Bowman, ein Mitglied des Gouverneursrats, das bei jeder Sitzung des FOMC stimmberechtigt ist, äußerte sich hawkisher. Sie sagte in einer Rede am Samstag, sie gehöre zu denjenigen, die im Juli für eine Anhebung um 75 Basispunkte gestimmt hätten:

"Ich bin der Meinung, dass Anhebungen in ähnlicher Größenordnung so lange auf dem Tisch liegen sollten, bis wir sehen, dass die Inflation beständig, bedeutsam und dauerhaft zurückgeht."

An diesem Punkt, so stellte sie klar, sei man aber noch lange nicht angelangt.

Einige Bullen machten am Montag viel Wind darum, dass eine Umfrage der New Yorker Fed einen Rückgang der Inflationserwartungen der Verbraucher im Juli ergeben hat. Dabei war der Abfall nicht wirklich so markant. Laut der Juli-Umfrage liegen die Erwartungen für die nächsten 12 Monate bei 6,2 % (gegenüber 6,8 % im Juni) und für die nächsten drei Jahre bei 3,2 % (gegenüber 3,6 % im Vormonat).

Die Fed richtet ihr Augenmerk zwar vor allem auf die Erwartungen, sie sind aber eher selten ein guter Indikator. Der ehemalige Finanzminister Larry Summers sagte, dass ihn die Inflation nach dem Arbeitsmarktbericht am meisten beunruhigt. Auf CNN meinte er:

"Ich denke, unser Kernproblem, also die unhaltbar überhitzte Wirtschaft, die uns eine hohe Inflation beschert, die die Gehälter der Menschen schmälert, wurde in diesem Bericht leider nicht adressiert."

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Dabei verwies er auf die Tatsache, dass die Lohnzuwächse in dem am Freitag veröffentlichten Bericht bei 6 % auf Jahresbasis lagen, die Inflation dagegen bei 9 %, so dass die Lohnempfängerinnen und -empfänger immer mehr an Boden verlieren.

Die Bank of England hat mit ihrer Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt in der vergangenen Woche für viel Wirbel gesorgt, auch wenn sie den Kampf gegen die Inflation bereits im Dezember aufgenommen und die Zinsen in sechs aufeinanderfolgenden Sitzungen beharrlich angehoben hat, wenn auch bis letzte Woche um einen Viertelpunkt oder weniger.

Nachdem das Vereinigte Königreich im Juni eine Inflation von 9,4 % registrierte, rechnet die Old Lady nun damit, dass die Teuerungsrate im Oktober mit 13,3 % ihren Höchststand erreicht und dass in diesem Jahr eine Rezession einsetzt, die fünf Quartale andauern wird. Natürlich hat dieser Pessimismus auch für Entrüstung in der Politik gesorgt.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich das Vereinigte Königreich mitten in einer politischen Krise befindet. Nachdem Boris Johnson zum Rücktritt als Parteivorsitzender und Premierminister gezwungen wurde, sucht die Konservative Partei einen neuen Parteivorsitzenden und zwingt der leidgeprüften Öffentlichkeit einen neuen Regierungschef auf, ohne dass Neuwahlen abgehalten werden.

Die Spitzenkandidatin für die Nachfolge Johnsons, Außenministerin Liz Truss, schreckte vor diesem Hintergrund nicht davor zurück, die Bank of England zu kritisieren und ihre Unabhängigkeit in Frage zu stellen. Bank of England's Gouverneur Andrew Bailey eignet sich in diesem Umfeld bestens als Boxsack für die handlungsunfähige Politik.

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