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Hat Nornickel einen neuen Use Case für Palladium erfunden?

Veröffentlicht am 29.11.2024, 11:17
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Der weltweit größte Palladiumproduzent Nornickel arbeitet mit F&E Partnern in China an neuen Verwendungsmöglichkeiten für Palladium. Bis zu 50 Tonnen an neuer Nachfrage sollen entstehen. Dem Palladiumpreis hilft dies vorerst nicht.

Das russische Unternehmen Nornickel testet mit chinesischen Universitäten und Industriepartnern verschiedene Technologien unter Einsatz von Palladium in Bereichen wie der Wasserstoffproduktion und der Wasseraufbereitung. Das Ziel des weltgrößten Palladiumproduzenten: Die Nachfrage nach dem Edelmetall ankurbeln.

"Wir erwarten, dass diese Projekte das Potenzial für mindestens 15 Tonnen zusätzlichen langfristigen Palladiumbedarf haben und sich allmählich in den Prognosen der Marktanalysten niederschlagen werden", hofft der Vizepräsident des Unternehmens, Vitaly Busko.

Nornickel sieht China als Vorreiter bei Wasserstoff und grüner Chemie

China entwickele Fortschritte in den Bereichen Wasserstoff und grüne Chemie sehr viel schneller als der Rest der Welt. Deshalb sei das Interesse an Partnerschaften in der Volksrepublik groß.

Nornickel produziert derzeit über 40 % des weltweiten Palladiums und schätzt die weltweite Nachfrage nach dem Metall im Jahr 2023 auf 302 Tonnen. 22 % davon benötigt China. Analysten gehen davon aus, dass es bis 2030 einen weltweiten Überschuss des Metalls von 20 bis 40 Tonnen geben wird.

Doch das will Nornickel nicht hinnehmen: "Unser Ziel ist es, eine neue Nachfrage für 40 bis 50 Tonnen zu schaffen", erläutert Busko die langfristigen Ziele. Ihm zufolge wird bereits in den Jahren 2026–27 ein neuer Bedarf an Palladium im Ausmaß von fünf bis zehn Tonnen entstehen.

Der Palladiumpreis spiegelt die Umbrüche wider, denen das Metall ausgesetzt ist. Eine Feinunze kostet derzeit 985 USD und damit weniger als ein Drittel dessen, was noch Anfang 2022 gezahlt wurde.

Palladiumpreis im Keller

80 % der Palladiumnachfrage entfallen auf die Automobilindustrie, die das Edelmetall zur Reduzierung von Emissionen einsetzt. Die Nachfrage schwächelt aus zwei Gründen: Erstens wächst der Anteil von EVs am Neufahrzeugmarkt, zweitens haben Autohersteller aufgrund der hohen Palladiumpreise in den Vorjahren eine Substitution durch Platin vorgenommen. Anders als Platin findet Palladium in der Schmuckindustrie praktisch keine Verwendung.

Nornickel, der weltgrößte Palladiumproduzent, schätzt, dass die traditionelle Nachfrage aus China, dem größten Nachfrager, bis 2030 um 29 % auf 47 Tonnen sinken wird, da weniger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gebaut werden.

Allein im letzten Monat sank der Palladiumpreis um 17,5 %. Dem Rückgang ging allerdings ein deutlicher Anstieg Ende Oktober voraus, der korrigiert wurde. Die Märkte hatten zwischenzeitlich Sanktionen gegen Russland auch mit Wirkung auf Palladium befürchtet. Aufgrund der herausragenden Stellung Russlands hätten solche Sanktionen trotz der Überschüsse eine gravierende Verknappung zur Folge.

Anfang des Jahres war der Palladiumpreis erstmals seit April 2018 unter den Platinpreis gefallen.

Neben China sieht Nornickel auch weitere Länder als potenzielle Abnehmer von Palladium für neue Technologien. Dazu gehören Staaten im Nahen Osten ebenso wie  Brasilien und Malaysia. Auch für den Heimatmarkt gibt es Pläne: So will der Rohstoffproduzent bis zu 0,4 Tonnen des Metalls für die Glasfaserproduktion in Russland liefern.

Nornickel ist von den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht direkt betroffen. Gleichwohl hat das Unternehmen wesentliche Teile seiner Logistik nach Asien verlegt, wo auch mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet wird.

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