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Hurrikan oder Rezession: Was ist das größere Problem für die Ölpreise in den nächsten 60 Tagen?

Veröffentlicht am 04.07.2022, 06:02

Die Ölbullen staunen womöglich immer noch über die Power der Bären im Juni, die zum ersten Monatsverlust des Ölpreis seit November führte.

Die nächsten 30 bis 60 Tage könnten jedoch noch wichtiger werden: eine gewaltige Hurrikansaison im Atlantik, die verheerende Auswirkungen auf die Energieinfrastruktur und die Versorgung an der Golfküste Mexikos haben könnte, und der Beginn einer Rezession, die letztlich die Nachfrage nach allem, auch nach Öl, verringern könnte.Preisentwicklung der WTI-Futures

Für Energieinvestoren geht es nicht darum, sich für das eine oder das andere zu entscheiden, sondern mit beiden zu leben - und herauszufinden, was sich letztlich stärker auf die Preise auswirken könnte.

Den Anfang macht die Sturmsaison, die am 1. Juni offiziell begonnen hat. Die Meteorologen sagen für dieses Jahr "überdurchschnittliche" Stürme voraus. Am Donnerstag zog ein "potenzieller Tropensturm der Stärke zwei" über das Karibische Meer und wird sich voraussichtlich auf dem Weg nach Mittelamerika noch verstärken.

"Tropische Wirbelstürme dauern oft eine Woche oder länger; daher kann es zu mehreren Wirbelstürmen in dieser Zeit kommen", so die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit Sitz in Genf.

Der Sturm, der sich seinen Weg durch die Karibik bahnte, hatte Windgeschwindigkeiten von maximal 40 Meilen pro Stunde, als er sich mit 21 Meilen pro Stunde etwa 410 Meilen östlich von Bluefields, Nicaragua, nach Westen bewegte, teilte das National Hurricane Center in Miami mit.

Die Formation könnte sich entweder zum Tropensturm Bonnie oder zu einem Hurrikan entwickeln. Dies gilt sowohl vor als auch nach der Landüberquerung, warnte das Zentrum.

Zwei weitere potenzielle Hurrikane werden derzeit beobachtet: dem einen im nördlichen Golf von Mexiko wird in den nächsten zwei Tagen eine Entwicklungswahrscheinlichkeit von 30 % eingeräumt. Dieser wird sich voraussichtlich in Richtung Texas bewegen. Bei einem im mittleren Atlantik beträgt die Entwicklungschance 10 % in den nächsten fünf Tagen. Dieser bewegt sich in Richtung Nordwest.

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Wirbelstürme kommen und gehen zwar jedes Jahr, aber jeder Sturm im Jahr 2022 könnte sich auf die Energieinfrastruktur, das Angebot und die Preise auswirken, schließlich stehen die Lagerbestände aufgrund der gegen Russland verhängten Sanktionen bereits unter Druck, die OPEC+ ist offensichtlich nicht in der Lage, so viel zu produzieren, wie die Verbraucherländer wollen, und die US-Schieferindustrie kehrt so langsam wie nie zuvor zu ihrem früheren Ruhm zurück.

"Man kann es sich nicht leisten, in diesem Sommer ein einziges Barrel zu verlieren. Das ist die Realität", sagte John Kilduff, Gründungspartner des New Yorker Energie-Hedgefonds Again Capital. Er fügte hinzu:

"Wenn einer dieser Stürme auf den Golf trifft, egal wie groß oder klein er ist, wird es zu Abschaltungen kommen, die Produktion wird eingestellt und die Bohrinseln werden evakuiert. Auch die Raffinerien fahren dann irgendwann ihre Produktion herunter, um ihre Anlagen zu schützen. Dann aber könnten ihre Anlagen überflutet werden, das Personal kommt nicht mehr hinein und der Strom fällt aus und sie gehen vom Netz. Das wäre das schlimmste Szenario, wenn in diesem Jahr ein größerer Hurrikan auf die US-Golfküste trifft."

Der Bloomberg-Kolumnist Julian Lee verweist auf die Rekordmengen an Öl und Gas, die von den Terminals an der US-Golfküste an Abnehmer in Europa und Asien verschifft werden. Ein großer Sturm oder eine Reihe von Stürmen, wie wir sie 2005 oder 2008 erlebten, würde diese Lieferungen gefährden, vielleicht für mehrere Wochen.

"Starke Winde, Hochwasser und Sturmfluten gefährden Transporte nach Übersee, so dass die Auswirkungen eines Sturms weit über die US-Küsten hinausgehen", sagte Lee.

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"Die Exporte von Rohöl und raffinierten Produkten belaufen sich auf fast 10 Millionen Barrel pro Tag."

Kilduff pflichtete dem bei und erklärte, die US-Energieinfrastruktur sei "anfälliger für Stürme als je zuvor in der Geschichte".

"Das liegt an den globalen Gegebenheiten", fügte er hinzu.

"In den vergangenen Jahren kam halt mal ein Sturm durch, aber der hat uns nicht umgehauen. In diesem Jahr könnte jeder dieser Stürme den globalen Ölmarkt aus dem Gleichgewicht bringen."

Die sich abzeichnende Rezession in den Vereinigten Staaten könnte sich ebenfalls negativ auf den Ölmarkt auswirken.

Das Bruttoinlandsprodukt der USA dürfte im zweiten Quartal 2022 um schätzungsweise 1 % geschrumpft sein, teilte die Federal Reserve in Atlanta am Donnerstag mit. Dabei handelte es sich um die erste offizielle Rezessions-Prognose einer Zentralbank-Abteilung, nachdem die Wirtschaft im ersten Quartal um 1,6% geschrumpft war.

Nach Ansicht von Ökonomen könnte sich das Narrativ einer Rezession in den nächsten 30 bis 60 Tagen noch erhärten, nämlich dann, wenn die US-Notenbank die Zinsschraube weiter anzieht.

Während die Vertreter der Zentralbank darum bemüht sind, dem Finanzsystem so schnell wie möglich Liquidität zu entziehen, damit die Zinserhöhungen der Fed eine möglichst dämpfende Wirkung auf die Inflation haben, und die Biden-Regierung sich damit brüstet, das US-Haushaltsdefizit während ihrer Amtszeit um mehr als 1 Billion Dollar reduziert zu haben, besteht immer die Gefahr, dass die Märkte bei einer unerwarteten Entwicklung der Ereignisse illiquide werden.

Glaubt man den Worten einiger Ökonomen, so stehen die Vereinigten Staaten möglicherweise vor den Anfängen einer echten wirtschaftlichen Erschütterung, nur dass sie zu unempfindlich sind, um dies überhaupt zu bemerken, denn die Verbraucher sind auf wundersame Weise unverwüstlich, weil sie zwei Jahre lang mit Pandemie-Hilfsgeldern unterstützt wurden; der Immobilienmarkt läuft immer noch mit der alten Stimulus-Power und die Aktienmärkte erholen sich häufig nach ein paar Abverkaufstagen.

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Doch die US-Verbraucher werden sicherlich nicht ewig als Superhelden unterwegs sein, und das Abgleiten in den wirtschaftlichen Abgrund könnte schneller kommen als gedacht, warnen Analysten.

Seit Jahresbeginn sind die Aktienkurse um rund 25 % gefallen, die Anleihekurse sind um mehr als 20 % gesunken, und der Markt für Kryptowährungen hat mehr als die Hälfte seines Wertes verloren.

Dadurch haben sich bereits rund 15 Billionen Dollar in Luft aufgelöst, was die Konsumenten zu erheblichen Ausgabenkürzungen veranlassen könnte, so Desmond Lachman, Mitarbeiter des American Enterprise Institute und ehemaliger Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds.

Vor allem auf den Ölmärkten hat neben der Wiedereröffnung Chinas nach den Covid-Lockdowns die Aussicht auf eine Rezession in den letzten Wochen zu einer stärkeren Gegenbewegung bei den Preisen geführt, wodurch "ein unhaltbarer Anstieg des Rohölpreises verhindert wurde", so Craig Erlam, Analyst bei der Online-Handelsplattform OANDA.

Disclaimer: Barani Krishnan verwendet eine Reihe von Ansichten außer seiner eigenen, um seine Analyse von Märkten abwechslungsreich zu gestalten. Aus Gründen der Neutralität präsentiert er bisweilen konträre Ansichten und Marktvariablen. Er hält keine Positionen in den Rohstoffen und Wertpapieren, über die er schreibt.

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