Es waren einige unruhige Tage für die Anleger an der Börse. Gewinnmitnahmen in allen wichtigen Indizes haben den Druck auf viele Aktien erhöht, insbesondere auf Tech-Aktien (NYSE:XLK).
An der Wall Street wurde dem CBOE Volatility Index (VIX), dem Maß für die Volatilität am US-Aktienmarkt, wieder erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt.
Investoren nennen den VIX auch den "Angst-Index". Er liegt derzeit bei 22, während er in den ersten Tagen der Coronavirus-Pandemie weit über 80 lag.
Für Kleinanleger ist eine erhöhte Volatilität typischerweise beunruhigend. Eine Diversifizierung in einem langfristigen Portfolio macht es jedoch einfacher, das Risiko zu managen, wenn es auftritt.
Heute besprechen wir zwei börsengehandelte Fonds (ETFs), die für Leser geeignet sein könnten, die ihr Portfolio in den kommenden Wochen diversifizieren möchten.
1. iShares MSCI USA Min Vol Factor ETF (ISIN US46429B6974)
- Aktueller Kurs: 72,32 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 56,31 - 73,61 Dollar
- Dividendenrendite: 1,69 Prozent.
- Aufwandsquote: 0,15 Prozent pro Jahr
Der iShares MSCI USA Min Vol Factor ETF (NYSE:USMV) investiert in US-Aktien, die voraussichtlich weniger volatil sind als der Gesamtmarkt. Seit seiner Auflegung im Oktober 2011 ist das Nettovermögen auf 29,1 Mrd. USD angewachsen.
Der USMV, der 185 Unternehmen umfasst, bildet die Renditen des MSCI USA Minimum Volatility (USD) Index nach. Die zehn wichtigsten Unternehmen machen etwa 16 Prozent des Fonds aus. Keine einzelne Aktie stellt mehr als 1,65 Prozent des Gesamtportfolios dar, was bedeutet, dass die Performance eines einzelnen Unternehmens den Fonds nicht alleine bewegen kann.
In Bezug auf die Sektorallokation hat Informationstechnologie den höchsten Anteil (23,10 Prozent), gefolgt von Gesundheitswesen (18,65 Prozent), Basiskonsumgütern (10,74 Prozent), Finanzen (9,36 Prozent) und Kommunikation (9,19 Prozent). Zu den führenden Namen gehören Waste Management (NYSE:WM), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Johnson & Johnson (NYSE: JNJ), Accenture (NYSE:ACN), Newmont Goldcorp (NYSE:NEM) und McDonald's (NYSE:MCD).
Seit Jahresbeginn ist der ETF um sieben Prozent gestiegen und hat in den letzten Tagen ein Rekordhoch erreicht. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) für die letzten zwölf Monate liegen bei 28,45 bzw. 4,54. Im Falle eines weiteren Rückgangs an den breiter gefassten Märkten könnten einige der Namen im Fonds ebenfalls unter Druck geraten. Uns gefällt jedoch die Diversifizierung des USMV und wir würden erwägen, Dips im Fonds zu kaufen.
Anleger sollten auch beachten, dass das Beta des Fonds, welches zeigt, wie empfindlich der Kurs auf eine Veränderung des Marktes reagiert, bei 0,75 liegt. Das Beta des breiteren Marktes, wie z. B. des S&P 500 Index, liegt bei eins.
Ein Fonds mit niedrigem Beta hat typischerweise ein geringeres Risiko, aber eine geringere Rendite. Analysten und Wissenschaftler diskutieren über den besten Einsatz von Beta. Schließlich liefert es keine Informationen über die Bestände innerhalb des Fonds.
Viele Marktteilnehmer betrachten das Beta jedoch als Maß für die kurzfristige Volatilität. Die meisten Tech- und Wachstumsaktien, die in den letzten zwölf Monaten die Lieblinge der Wall Street waren, weisen hohe Betas auf. Sie sind es auch, die diese Woche stark fallen.
2. SPDR Portfolio S&P 500 High Dividend ETF (ISIN US78468R7888)
- Aktueller Kurs: 41,23 Dollar Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 24,31 - 42,41 Dollar
- Dividendenrendite: 5,42 Prozent.
- Kostenquote: 0,07 Prozent pro Jahr
Der SPDR® Portfolio S&P 500 High Dividend ETF (NYSE:SPYD) investiert in Aktien, die ein hohes Dividendeneinkommen bieten und Potenzial für Kapitalzuwachs aufweisen. Der Fonds wurde im Oktober 2015 aufgelegt, und das Nettovermögen liegt bei 2,7 Milliarden Dollar. Anders ausgedrückt: Im aktuellen Niedrigzinsumfeld investieren passive Renditejäger ihr Kapital in diesen ETF.
Der SPYD, der 78 Werte umfasst, bildet den S&P 500 High Dividend Index ab, der als Benchmark für Dividendenanwärter dient. Er misst die Wertentwicklung der 80 dividendenstärksten Aktien im S&P 500, basierend auf der Dividendenrendite.
Die Top 10 Unternehmen machen weniger als 15 Prozent des Fonds aus, und kein Unternehmen hat eine Gewichtung von mehr als 1,6 Prozent. Bei der sektoralen Aufteilung stehen Finanzwerte (24,09 Prozent) an der Spitze. Es folgen Immobilien (18,17 Prozent), Energie (14,31 Prozent), Versorger (12,92 Prozent) und Informationstechnologie (6,50 Prozent).
Das Datenspeicherunternehmen Seagate Technology (NASDAQ:STX), der Bekleidungskonzern Hanesbrands (NYSE:HBI), der Real Estate Investment Trust (REIT) Regency Centers (NASDAQ:REG) und der Datenspezialist Iron Mountain (NYSE:IRM) führen die Namen im ETF an.
Seit Jahresbeginn hat SPYD eine Rendite von mehr als 27 Prozent erzielt, und die KGVs und KBVs in den letzten zwölf Monaten von 15,70 und 1,83 sowie die aktuelle Dividendenrendite deuten darauf hin, dass der Fonds in den kommenden Wochen neue Höchststände erreichen dürfte.
Routinierte Anleger wissen, dass die meisten Marktteilnehmer auch bei unter Druck stehenden Märkten nicht in Panik Dividendenaktien verkaufen.
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Anmerkung des Autors: Nicht jeder in diesem Artikel beschriebene ETF (Exchange-Traded Fund) ist zwangsläufig auch in Ihrem Land handelbar. Lassen Sie sich von einem zugelassenen Broker oder Finanzberater beraten, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. Die in diesem Artikel enthaltenen oder beschriebenen Informationen und Produkte dienen zu reinen Informationszwecken. Führen sie selbst eine gründliche Recherche durch, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen.