Deutschland und die Europäische Union erleben seit langem einen anhaltenden Wertverfall des Euros. Bereits im Oktober 2021 belief sich die Inflationsrate auf +4.5%. Ende Dezember wurde die 5-Prozent-Marke überschritten.
Während sich Schuldner freuen dürften, bringt die Inflation in Kombination mit Negativzinsen vor allem die Sorte von Sparern in Bedrängnis, die ihr Geld immer noch auf einem traditionellen Sparkonto geparkt haben.
Es gibt jedoch eine Vielzahl von Möglichkeiten, der Inflation entgegenzuwirken. Konservative Anleger greifen hier vornehmlich auf Anleihen-ETFs zurück, um stabile Renditen bei überschaubarem Risiko zu erhalten.
Ein weiteres Mittel stellen FAANG-Unternehmen dar. FAANG steht für Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL), Netflix (NASDAQ:NFLX) sowie Google (NASDAQ:GOOGL) und bildet die amerikanischen Hightech-Giganten ab, die zu den Marktführern in ihren jeweiligen Branchen zählen.
(Abbildung: The Motley Fool)
So wirkt sich die Inflation auf Sparer aus
Die derzeitige Inflationsrate in Deutschland hat ein neues Rekordniveau erreicht, das es in dieser Form seit langem nicht mehr gegeben hat. Auch wenn sich die Weltwirtschaft kurzzeitig nach den ersten Wellen der Corona-Krise erholt hat, steht nun die Inflation in den Startlöchern.
Die derzeitige Inflationsrate hat gleich mehrere Ursachen. Zum einen sind Energiepreise durch den temporären Aufschwung durch die Decke gegangen. Zum anderen trugen die Einführung der CO2-Abgabe, Materialmangel, Lieferengpässe und die Wiedereinführung der regulären Mehrwertsteuersätze zum Wertverfall des Euros bei.
(Abbildung: Statista)
Wie wirkt sich die Inflation auf Sparer aus? Eine Inflationsrate von 5% würde bedeuten, dass sich der Geldwert auf dem Sparbuch um 5% verringert. Wer beispielsweise 10.000 Euro auf dem Konto hat, hat effektiv 500 Euro verloren.
Die Inflation ist jedoch nicht der einzige Faktor, der auf die Sparer zukommt. Hinzu kommt der Negativzins, den die Banken aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeführt haben. Das bedeutet konkret, dass Sparer zahlen müssen, um ihr Geld auf dem Bankkonto abzulegen.
Somit ist es unabdingbar, sich alternative Strategien zu überlegen, um dem Wertverfall des angesparten Geldes entgegenzuwirken. Hier kommen IPOs, Einzelaktien und eine diversifizierte Anlagestrategie ins Spiel.
Die Pros und Cons von IPOs und Einzelaktien
Einzelaktien gelten in ihrer Gesamtheit als risikobehaftet. Jedoch kommt es hierbei vornehmlich auf die Wahl der passenden Aktien an. Gerade FAANG-Unternehmen genießen seit Jahren Wertsteigerungen, die die S&P 500 bei weitem in den Schatten stellt.
Die meisten Anleger setzen zudem auf IPOs erfolgversprechender Unternehmen, um direkt von Tag 1 vom Aufstieg zu profitieren. Dennoch bleibt das Risiko von Einzelaktien hoch, sodass Anleger ausreichend diversifizieren sollten.
Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageforschung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Anleger können Unternehmen in Betracht ziehen, die eine gewisse „Preismacht“ haben und hierdurch die Preise ihrer Produkte ohne große Probleme erhöhen können (meist Blue Chips) oder Unternehmen, die weniger abhängig von Sachwerten sind, um Geschäfte zu betreiben, einschließlich großer Technologieunternehmen wie FAANG. Gold wird ebenfalls häufig als Inflationsschutz betrachtet. Tatsächlich sehen viele Menschen in Gold eine Art alternative Währung. Dies gilt insbesondere für diejenigen Regionen, in denen die Landeswährung an Wert verliert.“
FAANG-Unternehmen stellen die S&P 500 in den Schatten
FAANG-Unternehmen bilden technische Marktführer in ihrer jeweiligen Nische ab. Wie aus dem obigen Graphen ersichtlich wird, stellt der Wertzuwachs von Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google den der S&P seit über 5 aufeinanderfolgenden Jahren in den Schatten.
Die führenden Tech-Unternehmen teilen sich mehrere Eigenschaften, allen voran Innovationskraft und das daraus resultierende Wachstumspotenzial. Hierdurch werden nicht nur die derzeitigen Märkte bedient, sondern komplett neue Märkte geschaffen. Beispielsweise wird das Metaverse von Facebook als die „neue Evolution der sozialen Interaktion“ beworben.
Das bedeutet konkret, dass Anleger in Krisenzeiten zumindest einen Teil ihres Handelsportfolios in die Top 5 der amerikanischen Tech-Industrie zu investieren. Wer noch mehr Sicherheit möchte, sollte zusätzlich in Indexfonds investieren, um das Risiko bestmöglich zu streuen.
Diversifikation in Krisenzeiten
Inwieweit Anleger dazu bereit sind, ihr Geld in FAANG-Unternehmen zu investieren, hängt maßgeblich von der eigenen Risikobereitschaft ab. Denn generell gilt, dass Einzelaktien ein höheres Profitpotenzial, gleichzeitig aber auch ein erhöhtes Risiko mitbringen, sollten unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die die Kurse zum Schwanken bringen.
Wer deshalb die größtmögliche Sicherheit möchte, sollte einen großen Anteil des Handelsportfolios in diversifizierte Anlageprodukte, wie beispielsweise ETFs investieren.
ETFs (Exchange Traded Funds), zu Deutsch: börsengehandelte Fonds, bilden je nach Fonds unterschiedliche Industriezweige ab. Anleger investieren hierdurch nicht in eine, sondern gleich in eine Vielzahl von erfolgreichen Unternehmen, sodass sich das Risiko, aber auch das Profitpotenzial verringert.
Fazit: Anlageprodukte schaffen Abhilfe bei Inflation
Momentan schwindet der Geldwert auf dem Bankkonto. Es ist noch nicht absehbar, wann sich die Situation für Sparer verbessert. Demnach stellen sich Verbraucher vermehrt die Frage, wie sie ihr Geld ausreichend schützen und im besten Falle auch vermehren können.
Die Märkte bieten hier eine ideale Anlaufstelle. Die Wahl zwischen risikoreichen Anlagen wie FAANG-Unternehmen oder konservativen Anlageformen wie Anleihen-ETFs hängt maßgeblich von der eigenen Risikobereitschaft ab.
Wem eine Entweder-oder-Entscheidung nicht zusagt, kann selbstverständlich auch das Handelsportfolio sowohl mit FAANG-Unternehmen als auch ETFs anreichern. Wichtig ist, schnellstmöglich zu handeln, um dem Wertverfall des Eigenkapitals bestmöglich entgegenzuwirken.