Nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr 2020 hat sich das Gros der Börsen rund um den Globus wieder kräftig erholt. Dies gilt auch für den südkoreanischen Aktienmarkt; hat sich der KOSPI auf Jahressicht doch nahezu verdoppelt. Und: Die Chancen, dass der Aufwärtstrend des Börsenbarometers anhält, stehen gar nicht mal so schlecht.
Fakt ist: Südkorea hat frühzeitig die durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie in seinem Land in den Griff bekommen. Zudem wurden ebenfalls zu einem frühen Zeitpunkt bereits konjunkturelle und steuerpolitische Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet; diese trugen und tragen entscheidend dazu bei, die heimische Wirtschaft zu stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Es kommt also nicht von ungefähr, dass der südkoreanische Einkaufsmanagerindex im Februar nicht nur den fünften Monat in Folge zulegte, das Stimmungsbarometer kletterte zudem auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2010.
Südkorea: Bestens positioniert
Dass der positive KOSPI-Trend anhält, ist zwar keineswegs gewiss, doch die Chancen stehen recht gut. Mut macht etwa, dass südkoreanische Unternehmen insgesamt gut positioniert sind, um bedeutende Positionen in der Lieferkette in Segmenten wie Technologie, Gesundheitswesen, industrieller Automatisierung oder sauberer Energie einzunehmen. Zum Beispiel LG Chem (KS:051910) als Lieferant für Lithium-Batterien für Tesla (NASDAQ:TSLA) in China. Daneben halten Südkoreas Unternehmen auch bei Banken, Stahl, IT, Pharma und Automotive mit den globalen Trends Schritt, treiben sie gar voran. Hinzu kommt: Zunehmende Corona-Lockerungen beflügeln nicht nur den Konsum, die Regierung in Seoul hat auch weitere fiskalische Hilfen für Kleinunternehmer und Selbstständige in Aussicht gestellt.
Luft holen für neuen Schwung
Da der südkoreanische Aktienmarkt eine starke Wechselbeziehung mit den wichtigsten Aktienmärkten auf der ganzen Welt aufweist, haben Befürchtungen sowohl wachsender Inflationstendenzen weltweit als auch der mögliche Anstieg der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen Auswirkungen auf den südkoreanischen Aktienmarkt. Doch scheint die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass es sich bei der jüngsten Kursdelle nur um das berühmte Atemschöpfen handelt, um Schwung für den nächsten Gipfelsturm zu holen. Denn: Steigende Renditen und Inflationsängste können auch Anzeichen für wirtschaftliches Wachstum sein. Zudem bietet die vorhandene Liquidität im Markt gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Und: die koreanische Zentralbank Bank of Korea hat bereits erklärt, zusätzliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte bei steigenden Zinssätzen ergreifen zu wollen, falls dies erforderlich sei.
Attraktive Anlagemöglichkeit
Gut möglich, dass der globalen Wirtschaft eine asiatische Dekade bevorsteht. Das Wachstum in den stark exportorientierten Staaten Asiens wird unter anderem getragen von den Bevölkerungszahlen, den zunehmenden Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie dem Binnenkonsum. Zudem dürften asiatische Staaten und damit einhergehend auch asiatische Aktienmärkte überproportional von der Erholung der weltweiten Wirtschaft profitieren. Die Chancen, dass der zuletzt ohnehin recht robuste KOSPI in diesem Zusammenhang noch Luft nach oben hat, stehen dabei nicht schlecht. Starke ökonomische Rahmenbedingungen verbinden sich in Südkorea mit einer marktfreundlichen Regierung und attraktiven Konzernen von Weltrang. Bei Abwägung aller Vor- und Nachteile scheint ein Investment in den KOSPI eine attraktive Anlagemöglichkeit zu sein.
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