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Kupfer, Alu und Co. sind knapp: Keine Energiewende wegen Energiekrise?

Veröffentlicht am 28.10.2022, 08:10
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Die Energiekrise drückt massiv auf die Margen von Metallproduzenten und führt damit zu einer geringeren Produktion. Viele wichtige Metalle werden jedoch für die geplante Energiewende benötigt – und sollen selbst möglichst grün hergestellt werden.

Die Dekarbarnonisierung der Metallproduktion steht ebenso vor Herausforderungen wie die Deckung der Nachfrage nach Metallen für Windräder und Co. Entscheidend werden die Entwicklungen bei Aluminium und Kupfer.

Metallproduzenten versuchen händeringend, sich Energielieferungen zu sichern. Der Branchendienst Fastmarkets zitierte im Rahmen einer Analyse unlängst Halvor Molland, Senior Vice President of Communications  beim norwegischen Aluminiumhersteller Hydro (WKN: 851908, ISIN: NO0005052605).

Metallproduzenten kämpfen um Energieversorgung

Molland zufolge besteht die Herausforderung jetzt in der kurzfristigen Sicherstellung der Energieversorgung für die Produktion. Dabei verschiebe sich die Versorgung ein Stück weit weg von Energiequellen mit weniger Kohlenstoff hin zu Quellen mit mehr CO2-Emissionen. Die Alternative sei jedoch, gar keine Energie zu haben. Es gehe im aktuellen Marktumfeld nicht um die Substitution konventioneller gegen erneuerbare Energien, sondern darum, überhaupt Energie zu erhalten.

Das derzeitige Marktumfeld bietet zudem zu geringe Prämien für kohlenstoffarm erzeugte Metalle. Fastmarkets führt hier die Prämien für grünes Aluminium an, bei dem die Zuschläge unter 10 % liegen.

Ein Sprecher des Branchenverbands European Aluminium stellte klar: Zum Erreichen der Klimaziele brauche es Aluminium. Die Frage sei nun, ob dieses in Europa produziert oder aus Drittländern importiert werde – in denen der CO2 Fußabdruck teilweise dreimal so hoch sei.

Insbesondere China baue die Kapazitäten für Primäraluminium aus und sei bereit, die Produktionsausfälle in Europa durch steigende Exporte zu substituieren. Die chinesischen Erzeugnisse seien jedoch mit mehr CO2-Emissionen verbunden.

Der Preis für Aluminium an der London Metal Exchange (LME) ist seit dem Frühjahr deutlich gefallen. Wurden Anfang März noch rund 3.800 USD pro Tonne gezahlt, sind es derzeit nur ca. 2.300 USD. Ein Sprecher des russischen Aluminiumproduzenten Rusal bezeichnete das aktuelle Preisniveau als Herausforderung – viele Primäraluminiumproduzenten arbeiteten derzeit mit Verlust.

In einer solchen Situation werden Projekte zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Produktion verschoben. Die Projekte werden zudem durch einen Mangel an grünem Strom eingeschränkt. Laut Molland muss Europa mehr erneuerbare Energien entwickeln, um die gewünschte Entwicklung in Richtung Dekarbonisierung fortsetzen zu können. Anders gesagt: Die dafür notwendigen hohen Investitionen lassen sich mit den derzeitigen Aluminiumpreisen und dem gegenwärtigen Kursniveau nicht erwirtschaften.

Wood Mackenzie: Kupfer benötigt 23 Milliarden USD an jährlichen Investitionen

Das Analysehaus Wood Mackenzie befasste sich in der Studie „Red Metal, Green Demand“ mit der Versorgung der Märkte mit Kupfer. Kupfer spielt eine entscheidende Rolle bei dem Erreichen von Emissionszielen. Das Metall wird sowohl für Elektrofahrzeuge als auch für elektrische Netze benötigt.

Die durch die Energiewende ausgelöste Steigerung der Nachfrage wird dem Dienst zufolge alles in den Schatten stellen, was es in den letzten 30 Jahren gab. Je nach Szenario sei es herausfordernd bis unwahrscheinlich, dass die zukünftige Nachfrage gedeckt werden könne.

So zeichne sich für die nächsten zehn Jahre eine Unterdeckung im Umfang von bis zu 9,7 Mt ab (6,5 Mt in einem günstigeren Szenario). Notwendig seien deshalb jährliche Investitionen in Höhe von 43 Millionen USD. Dies entspricht einer Steigerung der durchschnittlichen jährlichen Ausgaben der vergangenen 30 Jahre um 64 %.

Der Kupferpreis könne deshalb über 11.000 USD pro Tonne steigen. Dies führt jedoch nur theoretisch zu einem Ausbau des Minenangebots. Zu häufig sei die Realisierung von Projekten aufgrund politischer, sozialer und ökologischer Hürden herausfordernd. Mehr Anstrengungen im Bereich Recycling seien zwar notwendig, könnten aber die gesamte Nachfrage nicht decken.

Unternehmen, die den kommenden Jahren neue Kupferprojekte an den Markt bringen, haben deshalb gute Aussichten. Zu diesen Unternehmen könnte etwa der kanadische Kupfer-Explorer Alpha Copper Corp. (CSE: ALCU, WKN: A3DB6E, ISIN: CA02074D1087) gehören. Das Unternehmen entwickelt zwei Kupferprojekte in der kanadischen Provinz British Columbia.

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