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Der Kupferpreis leidet unter der schwachen Konjunktur. Wie sich Zoll-Entscheidungen in den USA und China in der Summe auswirken, ist noch nicht ganz klar. Für Kobalt und Nickel sind die Preisaussichten aufgrund stark zunehmenden Angebots dagegen eher schwach.
Der Kupferpreis steht seit rund sechs Monaten unter Druck. Im Mai lag der Preis pro Tonne noch bei 10.857 USD. Aktuell werden 8.923 USD gezahlt. Für den Rückgang gibt es mehrere Gründe.
Analyst Nicholas Snowdon von Mercuria Energy Trading sieht nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten vor allem wachsende Sorgen im Hinblick auf eine mögliche protektionistische Handelspolitik der USA als ursächlich für den Preisrückgang an.
Hohe Zölle auf chinesische Einfuhren könnten die Nachfrage nach diesen Produkten sowie das allgemeine Wirtschaftswachstum und damit auch die Nachfrage nach Kupfer verringern.
Gleichzeitig wirken fortan auch tarifäre Maßnahmen aus der Volksrepublik selbst. China hat umfassende Änderungen seiner Exportzollrückerstattungen für wichtige Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer und Ölprodukte mit Wirkung zum 1. Dezember angekündigt.
Der bisherige Rabatt von 13 % auf Exportzölle bei Aluminium, Kupfer und Biokraftstoff-Rohstoffen fällt nun weg. Ein geringeres Angebot aus China könnte den Weltmarktpreis tendenziell stützen. Nachdem Peking den Wegfall der Rabatte bekannt gegeben hatte, stiegen die Aluminiumpreise an der LME um 8,5 %.
Die erstmals in den 1980er Jahren eingeführten Exportsteuerrückerstattungen hielten die chinesischen Preise für Handelspartner niedrig und kurbelten das Wirtschaftswachstum des Landes an. Warum also nun die Kehrtwende?
Nick Trickett, leitender Metallanalyst bei S&P Global Commodity Insights, bezeichnete die Maßnahmen als "bewussten Versuch" Chinas, das Ausmaß seines Handelsüberschusses zu reduzieren, noch bevor die USA formelle Maßnahmen ergreifen.
Analysten der ING (AS:INGA) sehen in dem Schritt einen "strategischen Machtspielzug", um Chinas Einfluss auf die globalen Märkte zu demonstrieren und die eigene Verhandlungsposition im Hinblick auf die unter der Trump-Regierung zu erwartenden umfassenden Zölle zu stärken.
Chinesische Kupferexporte sind für den Markt durchaus relevant. Die Exporte von Rohkupfer und Kupferprodukten stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 38 % auf 1,03 Millionen Tonnen, wie aus Daten des chinesischen Zolls hervorgeht.
Kurzfristig leidet der Kupferpreis allerdings auch unter hohen Lagerbeständen. Für das erste Quartal 2025 geht Nicholas Snowdon von einem Angebotsüberschuss von fast einer halben Million Tonnen aus. Dazu trage auch die schwache Nachfrage aus China und westlichen Ländern bei. "Es ist durchaus möglich, dass wir im März auf weltweiten Kathodenvorräten von etwas über einer Million Tonnen sitzen", schätzt er.
Die meisten von Reuters befragten Analysten glauben, dass der Kupferpreis bis zum Ende des ersten Quartals 2025 auf 8.500 USD fallen könnte. Es gibt allerdings auch andere Stimmen, die auf ähnliche Fundamentaldaten wie in diesem Jahr verweisen und den Preis im Bereich von 9000-9500 USD ansetzen.
Dämpfend auf den Kupferpreis könnte sich eine starker USD auswirken: Für Besitzer anderer Währungen wird das Metall auf dem Weltmarkt durch die Aufwertung teurer. Der USD hatte im Nachgang der Präsidentschaftswahlen deutlich zugelegt.
Im Hinblick auf das Angebot gehen die meisten Analysten von einer Ausweitung der Kupferproduktion aus. Damit setzt sich ein bestehender Trend fort, der unter anderem durch China bestimmt wird.
China Molybdenum Co (CMOC) verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen Anstieg der Kupferproduktion um 78 % im Vergleich zum Vorjahr. Doch auch mehrere große Minen beim größten Produzenten Chile stehen vor Produktionsausweitungen. Die Forscher von Fastmarkets prognostizieren für 2025 ein Wachstum des Angebots an raffiniertem Kupfer um 1,1 %.
Mit der Produktion von Kupfer wächst absehbar auch das Angebot an Kobalt. Kobalt wird normalerweise aus Kupfererz im Verhältnis 10:1 Kupfer zu Kobalt gewonnen. Die Kupferpreise stehen bereits seit geraumer Zeit unter Druck. Ein wachsendes Angebot steht einer schleppenden Nachfrage gegenüber. Die Kobaltpreise dürften deshalb auch 2025 niedrig bleiben.
"Selbst wenn das Kobalt-Nebenprodukt unverkauft bleibt, werden die Produzenten allein mit Kupfer immer noch Gewinne erzielen", ordnete ein Metallhändler die Kräfteverhältnisse gegenüber Fastmarkets ein.
Außerdem ist eine Ausweitung der Kobaltproduktion in Indonesien absehbar. 2024 dürften 10 % des weltweiten Kobaltangebots auf das südostasiatische Land entfallen – nach 7 % im Jahr 2023. Weiteres Wachstum ist laut Fastmarkets fast sicher: Ein Anstieg von 29.000 Tonnen im Jahr 2024 auf 34.000 Tonnen im Jahr 2025 erweitert das globale Angebot zusätzlich.
In Indonesien wird Kobalt durch chinesische Unternehmen aus Nickellaterit-Erz unter Anwendung des Hochdruck-Säurelaugungsverfahrens (HPAL) als Nebenprodukt gewonnen. "Kobaltmetall ist ein Nebenprodukt unserer HPAL-Projekte und kann fast ohne zusätzliche Kosten produziert werden. Wir prüfen verschiedene Exportoptionen für diese Metalle", äußerte ein großer Nickel- und Kobaltproduzent gegenüber Fastmarkets.
Das weltweite Angebot an Nickel dürfte 2025 ebenfalls wachsen – nicht zuletzt aufgrund der weiter zunehmenden Produktion in Indonesien. Dessen Aufstieg zum mit Abstand größten Produzenten hat zu Stilllegungen in anderen Ländern wie Australien oder Kanada geführt.
Nickel kostet aktuell gut 15.800 USD pro Tonne und damit deutlich weniger als während der meisten Marktphasen in den Vorjahren. Trotz der zunehmenden Minenschließungen rechnen Analysten für die kommenden Jahre mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung des Angebots von 5-6 %. Gleichzeitig schwächelt die Nachfrage im Bereich Elektromobilität. Die Preisaussichten für Nickel bleiben deshalb auch 2025 eingetrübt.
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