David Scott, der Senior-Vizepräsident von ExxonMobil (NYSE:XOM) Upstream, hat in den vergangenen knapp 27 Jahren eine bemerkenswerte Laufbahn hingelegt. Seinen beruflichen Werdegang bei ExxonMobil startete er dabei im Jahre 1997 als Anlagenmechaniker in Melbourne. Auch die nächsten Jahre blieb er dem Unternehmen treu: Es folgten Positionen wie der des Beraters für strategische Planung (London), Manager für Entwicklungsplanung (Houston), Betriebsleiter in Angola oder der als Ländermanager in Abu Dhabi – um nur einige Sprossen seiner Karriereleiter zu nennen. Seit Februar 2023 hat er nun den Posten des Senior-Vizepräsidenten von ExxonMobil Upstream inne. Dieser erfolgversprechende Lebenslauf könnte allerdings jäh beendet werden, denn David Scott, Leiter von Exxons gesamten Schieferöl- und Gasproduktionsgeschäftsgeschäft, wurde letzte Woche in einem Hotel in Texas verhaftet und ebendort wegen eines sexuellen Übergriffs vor Gericht gestellt.
Alternative Bemühungen, den Senior-Vizepräsidenten zu erreichen, blieben erfolglos. Somit geschah die Festnahme am frühen Donnerstagmorgen im La Quinta Inn & Suites Hotel in Magnolia in der Nähe des Hauptsitzes von Exxon – wie das Sheriffsbüro von Montgomery mitteilte. Eine der beiden Frauen, die sich in dem Zimmer aufhielten, verließ den Raum und rief von der Lobby aus die Polizei an, sagte ein Mitarbeiter, der das entsprechende Sicherheitsvideo gespeichert hatte. Eine Sprecherin von Exxons, Emily Mir, informierte die Medien darüber, dass sich Exxon der Vorwürfe bewusst sei und sich zu einer persönlichen Angelegenheit nicht äußern würde. Jedoch ist klar, dass David Scott seine Arbeit nicht fortsetzen wird, solange die Untersuchung des Falls fortbesteht. Sie fügte hinzu, dass es die Verantwortung aller Mitarbeiter, Führungskräfte und Direktoren von ExxonMobil sei, die höchsten Standards an Integrität und Verhaltenskodex zu wahren, um das Geschäft des Unternehmens zu unterstützen und anderweitige Aufgaben zu erfüllen.
Scott wird der schweren Körperverletzung zweiten Grades angeklagt. Laut Gefängnisunterlagen wurde ihm gegen eine Kaution von $30 000 Dollar die vorläufige Freilassung gewährt. Nach Angaben der örtlichen Behörden blieb Scott bis Sonntag hinter Gittern. In Texas können Verurteilungen für solche Delikte eine Strafe von mindestens zwei bis maximal 20 Jahren Gefängnis mit sich bringen.
Seine Verhaftung erfolgt in einem entscheidenden Moment für Exxon, da das Unternehmen Gespräche über seine größte potenzielle Übernahme seit der Fusion mit Mobil im Jahr 1999 führt: Einen Deal mit dem Schieferproduzenten Pioneer Natural Resources (NYSE:PXD) im Wert von mehr als 55 Milliarden US-Dollar. Dies wurde bereits letzten Donnerstag von einigen Nachrichtenagenturen berichtet. Als Senior Vice President wäre er laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Personen nicht zwangsläufig an Fusionsgesprächen beteiligt. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Scott´s mutmaßliche Eskapaden diesen Deal möglicherweise beeinflussen. Eine Vereinbarung könnte in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden
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