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Ölhändler warten auf Klarheit bei der Umsetzung der Preisobergrenze

Veröffentlicht am 18.11.2022, 09:01

Die lang erwarteten Öl-Sanktionen und die Preisobergrenze für russisches Öl sollen bereits in wenigen Wochen (5. Dezember) in Kraft treten. Die Sanktionen gelten für die Länder (Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten) und Unternehmen im G7-Bereich und verbieten (mit einigen Ausnahmen) die Einfuhr von russischem Rohöl und Erdölprodukten. Die Sanktionen untersagen auch den Seetransport von russischem Rohöl (ab dem 5. Dezember) und russischen Erdölerzeugnissen (ab dem 5. Februar 2023) sowie die Inanspruchnahme entsprechender Dienstleistungen, die dem Seetransport von russischem Rohöl dienen.

Eine Ausnahme von den Sanktionen bildet die Politik der Preisobergrenzen. Wenn ein Dritter, der russisches Rohöl oder Erdölerzeugnisse transportiert, einen Betrag in Höhe der Preisobergrenze oder darunter zahlt, hat er Zugang zu den Seetransportdiensten der G7. Die Entscheidungsträger haben allerdings noch nicht erklärt, wo der Preisdeckel liegen wird und ob er fest sein wird oder mit dem Marktpreis für Öl korreliert.

Dies bringt Käufer und Transporteure in eine heikle Lage. Denn die Verträge für die meisten Öllieferungen werden für einen Monat im Voraus geschlossen. Hier herrscht die Sorge, dass die Sanktionen in Kraft treten, während Schiffe mit Öl oder Mineralölprodukten auf See sind. Indische und chinesische Raffinerien, die nicht unter die G7-Politik fallen, aber Seetransportdienste in diesen Ländern in Anspruch nehmen, scheuen sich, russisches Rohöl für die Verladung nach dem 5. Dezember zu bestellen, weil die G7-Preisobergrenzen noch nicht geklärt sind.

Die Händler müssen sich so gut wie möglich darauf vorbereiten, wie der Markt auf die Sanktionen und die Ölpreisbegrenzungspolitik reagieren wird. Im Folgenden werden zwei Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Preisdeckel aussehen könnte - falls er am 5. Dezember in Kraft tritt.

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Szenario 1: Russland lenkt ein

Das erste Szenario erklärt, wie sich die politischen Entscheidungsträger das Funktionieren der Preisobergrenzen vorstellen, und geht von der Annahme aus, dass der russische Präsident Putin verzweifelt Einnahmen benötigt und russisches Öl verkaufen muss. Er wird motiviert sein, dies auch zu stark reduzierten Preisen zu tun, da die russischen Produzenten ihre Fördermengen nicht drosseln können (aufgrund von Schwierigkeiten bei der Abschaltung der Produktion in Sibirien und mangelnder Möglichkeiten der Lagerhaltung). Dieses Szenario setzt voraus, dass China seine Einfuhren von russischem Öl nicht erhöht. Das Reich der Mitte importiert bereits eine beträchtliche Menge an russischem Öl und dürfte zögern, seine Einfuhren aus Russland zu erhöhen, denn dies könnte China zu abhängig von Russland machen.

Indien, die Türkei und Indonesien würden in zunehmendem Maße russisches Öl zu Billigstpreisen an oder unter der Preisobergrenze kaufen und es zu Produkten raffinieren, die sie dann in der ganzen Welt verkaufen würden - sie würden sozusagen russisches Öl "waschen", um es in Produktform für die G7-Länder akzeptabel zu machen. Dadurch bleibt russisches Öl auf dem Markt, während die Öleinnahmen Russlands stark zurückgehen. Ein Teil des saudischen und irakischen Rohöls, das für Indien und China bestimmt war, wird auf die europäischen Märkte umgeleitet, jedoch nicht so viel wie die 1 Mio. Barrel pro Tag, die Russland geliefert hat. Es könnte zu einem vorübergehenden Preisanstieg kommen, bis das alles geklärt ist, aber am Ende werden die Preise niedriger sein und Putin wird nicht die Einnahmen haben, die er braucht, um einen Krieg in der Ukraine zu führen (so der Idealfall).

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Szenario 2: Russland bleibt hart

Das zweite Szenario dreht sich um die Frage, wie sich die Politik der Preisobergrenzen entwickeln könnte, wenn Putin nicht so reagiert, wie es die G7 erwarten. Es beruht auf der Annahme, dass Putin, auch wenn er verzweifelt Öl verkaufen will, nicht verzweifelt handeln wird. Er wird sich weigern, russisches Öl zu oder unter der Preisobergrenze zu verkaufen, und wird die Seelieferungen an Indien, China, die Türkei und andere Länder so lange zurückhalten, bis diese Länder sich bereit erklären, seinen Preis zu zahlen (der bereits niedriger als der Marktpreis ist). Er wird dies auch auf die Gefahr hin tun, dass russische Ölfelder Schaden erleiden oder das Öl unter nicht idealen Bedingungen gelagert wird.

Eine harte russische Preisstrategie würde zu einem Anstieg der Ölpreise an dem Märkten führen, der aber möglicherweise nicht von Dauer ist. Russlands Abnehmer, die nicht zu den G7-Staaten gehören, würden sich bereit erklären, Putins Preis zu zahlen, da andere Öllieferungen zu teuer für sie sind. Je länger die Pattsituation anhält, desto höher wird der Preis für verbilligtes russisches Öl steigen. Da russisches Öl jedoch immer noch billiger und verfügbarer ist als Öl aus anderen Quellen, werden diese Länder so viel russisches Rohöl kaufen, wie sie können, da ihnen die Seetransportdienste der G7 nicht zur Verfügung stehen. Stattdessen werden sie Rohöl in Produkte für den Verbrauch der G7-Staaten "waschen". Russisches Öl wird auf dem Markt verbleiben, ein Teil des saudischen und irakischen Öls wird an Kunden in Europa umgeleitet werden, aber die Verbraucher werden überall für längere Zeit höhere Preise zahlen, weil der Markt durch die "harte russische Strategie" beeinträchtigt wird. Da die Preise höher sind, könnte die OPEC geneigt sein, die Produktion zu erhöhen, wodurch mehr saudisches und irakisches Öl für die europäischen Verbraucher zur Verfügung stünde.

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Bis die G7-Staaten ihre Preisobergrenzen festgelegt haben, wird der Markt weiterhin volatil bleiben, weil die Kunden nicht wissen, was auf sie zukommt. Sobald die Maßnahmen in Kraft treten, sollten Händler auf beide der oben genannten Szenarien und ihre Auswirkungen auf den Ölmarkt vorbereitet sein.

Aktuelle Kommentare

Ich halte Szenario 3 für am wahrscheinlichsten. Denn seit Monaten schon können sich die Weltverbesserer der G7 nicht auf eine Preisobergrenze für Russisches Öl einigen. Und Russland wird sie aus guten Gründen auch niemals akzeptieren
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