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Der Preis für Lithium in China ist in der vergangenen Woche auf ein Rekordhoch gestiegen. Der wichtige Batterierohstoff bleibt langfristig knapp. Bis 2050 muss die Produktion neuen Prognosen zufolge verzwanzigfacht werden.
Wie der Branchendienst Benchmark Mineral Intelligence berichtete, stieg der Preis für chinesisches Lithiumcarbonat in Batteriequalität in der letzten Woche um 1,7 % auf ein Rekordhoch von 532.000 RMB pro Tonne (dies entspricht 74.475 USD). Seit Jahresbeginn legte der Preis demnach um 108 % zu. Auch die Preise für Lithiumhydroxid sind demnach gestiegen.
Die Entwicklung zeigt, dass die Dynamik den Lithiummarkt nicht verlassen will. Dafür gibt es handfeste, fundamentale Gründe. Benchmark Mineral Intelligence schätzt, dass die Produktion bis zur Mitte des Jahrhunderts verzwanzigfacht werden muss, um die Nachfrage zu decken. Der Grund: Das rasante Wachstum im Bereich der Energiespeicher und Elektrofahrzeuge.
Dem Dienst zufolge wird bis 2050 eine Jahresproduktion von 11,2 Millionen t Lithiumcarbonatäquivalent (LCE) benötigt. Zwei Drittel der Nachfrage sollen dann auf die Energiespeicherung entfallen.
Die Prognose untermauert frühere Schätzungen, nach denen erhebliche angebotsseitige Steigerungen notwendig sind. Viel Zeit besteht dabei nicht. Schon bis 2032 erwartet Benchmark eine zusätzliche Nachfrage von 2,9 Millionen t LCE. Weltweit wurden zwischen 2015 und 2022 lediglich 2,7 Millionen t produziert.
Eine schnelle Lösung sieht Benchmark CEO Simon Moores deshalb nicht. Die Herausforderung bei der Skalierung der Lieferkette habe gerade erst begonnen. Der Markt stehe „am Anfang einer Generationenherausforderung“, die nicht in den 2020er Jahren gelöst werde.
Selbst unter Berücksichtigung des durch Recycling auf den Markt strömenden Angebots würde die Jahresproduktion von 2021 im Jahr 2040 noch für einen Monat erreichen. Recycling gewinnt künftig zunehmend an Bedeutung, weil Material aus gebrauchten Lithium-Ionen-Akkus auf den Sekundärmarkt zurückkommt.
Ohne Recycling würden Benchmark zufolge bis zum Jahr 2050 234 neue Lithiumminen benötigt. Durch Recycling kann dem Dienst zufolge im Jahr 2040 knapp ein Fünftel der nötigen Produktion aus recycelten Batterien oder Prozessabfällen gedeckt werden.
Das dynamische Wachstum des Marktes für Elektrofahrzeuge verändert den Lithiummarkt. So entfielen im Jahr 2015 noch 39 % der Lithiumnachfrage auf Batterien. 2022 sind es bereits 79 %.
Für 2050 geht Benchmark davon aus, dass ein Drittel der Lithiumnachfrage auf Batterien von Elektroautos und der Rest auf die Nachfrage auf sonstige Energiespeicher entfallen wird. Diese werden benötigt, um intermittierende Stromquellen wie Wind und Solarenergie in die Stromversorgung zu integrieren.
Moores warnte, es sei entscheidend, dass Autobauer und Batteriehersteller jetzt die notwendigen Entscheidungen zur Ausweitung des Lithiumangebots und anderer kritischer Mineralien träfen.
Geschehe dies nicht, könnten Autohersteller ihre geplanten EV Produktionsziele nicht erreichen und Regierungen die vielfach versprochene Emissionsfreiheit ihrer Volkswirtschaften 2050 nicht umsetzen. Zudem werde ohne ausreichende Investitionen die Marktvolatilität „noch viel länger anhalten“.
Die Autohersteller arbeiten mit Hochdruck am Aufbau von Fertigungskapazitäten. VW (ETR:VOWG) will allein in Europa sechs Batteriefabriken errichten – die erste geht in Salzgitter (ETR:SZGG) in die Produktion. Die Wolfsburger haben ebenso wie Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Vereinbarungen mit Lithiumproduzenten getroffen. BMW (ETR:BMWG) gab kürzlich die Investition von 700 Mio. USD in ein Batteriemontagewerk in South Carolina bekannt. Die Batteriezellen beziehen die Münchner aus Japan.
In Europa und Nordamerika gibt es politische Bestrebungen zur Herstellung eigener Lieferketten für Batterien. Damit soll nicht zuletzt der chinesischen Dominanz auf diesem Markt entgegengetreten werden.
Die chinesische Dominanz resultiert nicht allein auf dem exklusiven Zugriff auf Rohstoffe. Lediglich 13 % der weltweiten Rohmaterialgewinnung entfallen auf China. Im Reich der Mitte finden allerdings 44 % der Raffinerie- und 78 % der Kathoden- und Anodenproduktion sowie 70 % der Batteriezellenproduktion statt.
Ganz ähnlich verhält es sich bei Kobalt. China gewinn gut 1 % des weltweiten Rohmaterials, steht aber für 75 % der Raffinerie- und 91 % der Anodenproduktion. Die Mangangewinnung erfolgt zu 8 % in China, die Raffination dagegen zu 95 %. Raffiniertes Nickel wird zu 18 % in China geworden, aber zu 69 % in Nickelsulfat weiterverarbeitet. Etwas anders liegen die Kräfteverhältnisse bei Graphit. Hier stammen bereits 64 % des global gewonnenen Rohmaterials aus der Volksrepublik.
Gute Aussichten haben Unternehmen, die in westlichen Ländern Rohmaterial produzieren und dieses auch weiterverarbeiten. Zu diesen Anbietern will in Zukunft zum Beispiel auch Foremost Lithium Resource & Technology Ltd (CSE:FAT). (CSE: FAT, FSE: F0R0, ISIN: CA3455101012) gehören. Das Unternehmen hat sich allein auf Lithium spezialisiert und entwickelt sechs Lithium Hartgestein-Projekte in der kanadischen Provinz Manitoba. Dort soll Lithiumoxid gewonnen anschließend zu batteriefähigen Materialien weiterverarbeitet werden.
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