Die Quartalszahlen von Nvidia (NASDAQ:NVDA) haben die Fantasie um die "Magnificent 7" angefacht und die Stimmung am gesamten Aktienmarkt beflügelt. Aber diese 7er-Gruppe bestehend aus den größten US-Tech-Aktien ist nicht länger eine homogene Gruppe, wie ein Vergleich der Bewertung und der Erwartungen zeigt. Es lohnt sich zwischen den Aktien zu unterscheiden. Neben Nvidia ragt mit Meta (NASDAQ:META) noch ein weiterer Wert heraus, während mit Tesla und Apple (NASDAQ:AAPL) zwei Verlierer in der Gruppe der Magnificent 7 zu finden sind.
Frankfurt/Main, den 26. Februar 2024: Im vergangenen Frühjahr wurde der Begriff Magnificent 7 von Analysten eingeführt, um die sieben größten Aktien im S&P 500 zusammenzufassen, da sie 88 % der Indexgewinne in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 ausmachten. Allerdings ist die Situation in diesem Jahr ein andere, wie der Anstieg der Marktkapitalisierung von 277 Milliarden USD für Nvidia (ISIN: US67066G1040) am Donnerstag nach den Quartalszahlen gezeigt hat.
Das ist ein Rekord für einen Tagesanstieg des Börsenwerts. Anfang Februar erst hatte Meta mit einem Anstieg der Marktkapitalisierung von 196 Mrd. USD an einem Tag Aufsehen erregt. Die Aktienkurse anderer Mitglieder der Magnificent 7 haben sich weniger robust entwickelt. Der Hauptgrund dafür ist, dass diese Ergebnissaison eine klare Divergenz in der Gewinnentwicklung gezeigt hat.
Magnificent 7 im Detail
Die Nvidia-Aktie zum Beispiel wird jetzt mit dem 60-fachen der aktuellen Gewinnprognosen gehandelt, weil Anleger die KI-Fantasie berücksichtigen und nicht das zyklische Geschäft eines Halbleiterunternehmens. Bei Meta (ISIN: US30303M1027) ist es ähnlich: Die Kosten wurden gesenkt, das Unternehmen ist gut positioniert, um KI zu nutzen. Das künftige Gewinnmultiplikatoren-Verhältnis beträgt aber lediglich rund 24, nur Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (ISIN: US02079K1079) bei den Magnificent Seven hat ein etwas niedrigeres. Die Google-Mutter bietet zwar operatives Wachstum, wird aber von Anlegern vernachlässigt, solange sie nicht im Bereich KI liefert. Zwar wurden 2 Mrd. USD in das KI-Start-Up Anthrophic investiert, doch bisher ohne starke geschäftliche Auswirkungen. Alphabet will seinen Rückstand aufholen und Hunderte von Millionen für die KI- und Chatbot-Technologie eines weiteren KI-Start-Ups, Character.AI, ausgeben.
Amazon (NASDAQ:AMZN) (ISIN: US0231351067) wird zum mehr als 40-fachen des voraussichtlichen Gewinns gehandelt, mit einem Umsatzwachstum von 11% und einem Gewinnwachstum pro Aktie von 44% für 2024. Außerdem fiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Amazon in 2023 auf den niedrigsten Wert der letzten 10 Jahre bei rund 27. Bei Amazon fehlt ebenfalls der große Hebel über das KI-Geschäft, auch wenn verschiedene KI-Dienstleistungen angeboten werden. Den hat dagegen Microsoft (NASDAQ:MSFT) (ISIN: US5949181045), die mit ihren Beteiligungen und Partnerschaften an KI-Unternehmen wie zum Beispiel Open AI, profitieren. Das ist auch der Grund für den kräftigen Kursanstieg in den vergangenen Monaten, die Microsoft zum größten börsennotierten Unternehmen der Welt gemacht haben. Der Börsenwert beträgt rund 3,1 Billionen USD.
Apple und Tesla fallen ab
Durch diesen Anstieg wurde Apple (ISIN: US0378331005) als Nummer 1 abgelöst. Die Apple-Aktien sind seit der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsergebnisse Anfang des Monats gesunken, werden aber immer noch mit dem 28-fachen des voraussichtlichen Gewinns gehandelt – bei einem erwarteten Wachstum von nur 1 % in diesem Jahr. Ob die neue VR-Datenbrille, die im Frühjahr in den USA auf den Markt kommen wird, an der Erwartung etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Die Brille von Apple soll allein mit Augen- und Handbewegungen sowie der Stimme steuerbar sein.
Bei Tesla (ISIN: US88160R1014), dem letzten Magnificent 7-Titel, wird sogar ein Gewinnrückgang erwartet, weil sich der Markt für E-Fahrzeuge weltweit abschwächt. Die Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) werden aber noch mit dem 65-fachen des voraussichtlichen 2024er-Gewinns gehandelt. Am Ende bedeutet die verzerrte Entwicklung der Bewertung und der Wachstumsaussichten bei den führenden Tech-Unternehmen der Magnificent 7, dass sich Anleger auf die Gewinner konzentrieren werden und nach neuen Kandidaten mit KI-Fantasie suchen, während sich die Gewinnmultiplikatoren bei den übrigen normalisieren.
Investmentidee(n) auf Nvidia
Vergleicht man die Konditionen der verschiedenen Produkte auf große US-Tech-Werte, fällt das attraktive Chance-Risikoverhältnis bei Seitwärtspapieren auf Nvidia auf. Für risikobewusste Anleger sind Discount-Optionsscheine ein defensives Hebelpapier, mit dem von einer Stabilisierung in der Aktie gehebelt profitiert werden kann. Das Papier mit der ISIN DE000ME02R82 hat einen Cap, also einen Höchstauszahlungsbetrag bei 670 USD, der 15 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs liegt. Das bedeutet, dass der Nvidia-Kurs am Fälligkeitstag im September 2024 um bis zu 15 % gefallen sein darf und dennoch würde der Cap von 670 USD ausgezahlt, umgerechnet in Euro. Das entspricht einer Maximalrendite von 26,9 Prozent. Fällt der Kurs unter den Basispreis von 620 Dollar, was einem Rückgang bis September um 21 % entspricht, entsteht ein Totalverlust. Daher ist ein gutes Money Management notwendig, etwa die Begrenzung des Einsatzes auf 2 % des Depotwertes bei Hebelpapieren.
Eine Alternative zu diesem Discount-Call-Optionsschein ist ein klassischer Call-Optionsschein, etwa das Papier mit der ISIN DE000VM3K5P7, dass einen defensiven Basispreis von 680 USD hat. Der Hebel (Omega) liegt bei moderaten 3,1, Laufzeitende ist im September 2024. Der Break-Even liegt dann bei 868 USD, bei steigenden Kursen partizipieren Anleger im Vergleich zum Discount-Call unbegrenzt. Unter 680 USD entsteht am Laufzeitende eine Totalverlust. Daher gilt es, wie zuvor beschrieben, ein gutes Money Management einzuhalten -und das Risiko pro Trade zu begrenzen.