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Märkte: Aktienmärkte erholt trotz geopolitischer Eskalation

Veröffentlicht am 25.11.2024, 08:19
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0480 (05:38 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0335 im EU-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 154,00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 161,39. EUR-CHF oszilliert bei 0,9331.

Märkte: Aktienmärkte erholt trotz geopolitischer Eskalation

Am Aktienmarkt kam es am Freitag und heute früh im fernöstlichen Geschäft ex China und Hongkong zu einer freundlichen Entwicklung, obwohl sich die geopolitische Lage allen voran im Ukraine-Konflikt dynamisch verschärfte.

Frankreich erlaubte wie zuvor bereits die USA und das UK den Einsatz seiner Raketen (SCALP) auf russischem Staatsgebiet. Paris lehnt laut Außenminister Barrot jede Form der "roten Linien" ab und schließt die Option des Einsatzes französischer Truppen nicht aus. Pistorius fordert dieKriegstüchtigkeit Deutschlands. Russlands Einsatz der Oreschnik-Rakete als Antwort auf den Einsatz der US-ATACMS Raketen auf russischem Staatsgebiet belegt die Eskalation.

Kommentar: Es entsteht der Eindruck, dass vor Trumps Amtsantritt eine Lage in der Ukraine-Krise durch USA, UK und Frankreich generiert werden soll, die für Trump kaum reversibel ist.

Das Datenpotpourri (siehe unten) war wenig erbaulich. Das deutsche BIP fiel laut finaler Berechnung etwas schwächer als erwartet aus. Die Erstschätzungen der Einkaufsmanagerindices waren für Europa enttäuschend, aber für die USA und Indien erfrischend positiv. Sowohl die Einzelhandelsdaten aus dem UK als auch der Index des Verbrauchervertrauens laut der Uni Michigan verfehlten die Erwartungen.

Aktienmärkte: Late Dax +0,92%. EuroStoxx 50 +0,57%, S&P 500 +0,29%, Dow Jones +0,93%, US Tech 100 +0,12%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:56 Uhr: Nikkei (Japan) +1,39%, CSI 300 (China) -0,60%, Hangseng (Hongkong) -0,51%, Sensex (Indien) +1,56% und Kospi (Südkorea) +1,37%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,25% (Vortag 2,31%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,35% (Vortag 4,41%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR +0,0007) war gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich nur wenig verändert, nachdem der EUR am Freitag bis auf 1,0335 abverkauft wurde („Geschmäckle“?). Gold (-18,00 USD) und Silber (-0,18 USD) gaben nach anfänglicher Stärke (Gold 2.715 USD, Silber 31,40 USD, ) deutlich nach.

Bitcoin mäandert weiter auf hohem Niveau (98.017 USD Stand 06:10 Uhr) in Schlagdistanz zu den bisherigen historischen Höchstkursen bei 99.773 USD.

US-Zölle: Daten und Fakten

Das Thema der im Raum stehenden US-Zölle (10% - 20%, China 60%) belastet bezüglich der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft als auch der Finanzmärkte. Ergo macht es Sinn, diesem Risiko mit Daten und Fakten eine Kontur zu geben. Statista liefert hilfreiche Einsichten. Zunächst gibt nachfolgende Grafik Aufschluss über die Einnahmen des US-Staatshaushalts auf Basis des Geschäftsjahres 2023. Der Fehlbetrag im US-Haushalt lag von Oktober 2023 bis September 2024 (Fiskaljahr) laut US-Treasury bei 2.297 Mrd. USD oder rund 8% des US-BIP. Im Kalenderjahr 2023 stellte sich das Defizit auf circa 2.587 Mrd. USD.

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Die Daten verdeutlichen, dass Zölle mit rund 80 Mrd. USD eine sehr überschaubare Einnahmequelle darstellten. Statista beruft sich auf Studien (Link), die belegen dass Trumps Zölle einen Mittelklassehaushalt mit 1.200 USD – 2.600 USD pro Jahr belasten würden. Laut den Berechnungen würde nur ein Zoll in Höhe von rund 70% auf alle US-Importe (2023 3,1 Billionen USD, China 501 Mrd. USD) die Einkommensteuereinnahmen im Volumen ersetzen könnten (eine Trump-Ankündigung).

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Kommentar: Das geplante Volumen der Zölle kann das fiskalische Problem mildern, jedoch nicht lösen Zudem gibt es erhebliche Restrisiken (siehe unten). Im Hinblick auf die Haushaltsdaten (2023 -2.587 Mrd. USD) wäre das US-Haushaltsproblem weiter ungelöst. In dieser Betrachtung ist der Inflationseffekt und der Effekt auf das US-Zinsgefüge (Finanzierbarkeit des US-Haushalts!) nicht berücksichtigt. Bereits im letzten Fiskaljahr lag der Zinsaufwand bei rund 1,1 Billionen USD. Angemerkt sei, dass der Zins der 10-jährigen US-Staatsanleihen seit dem Tiefpunkt am 16. September 2024 bei 3,62% wegen der Sorgen um den US-Haushalt trotz US-Zinssenkungen auf aktuell 4,35% gestiegen ist.

Auch die außerwirtschaftlichen Implikationen bezüglich der wahrscheinlichen Gegenmaßnahmen von Drittländern ist nicht berücksichtigt. Derartige Zollpolitiken werden nicht einfach seitens Dritter goutiert, sondern führten regelmäßig zu Gegenmaßnahmen. Erkennbar ist, dass eine derartige Politik mit großen Risiken behaftet wäre/ist. Zudem fehlte dann das Vertrauen in den Standort USA, da jedwede Berechenbarkeit für Investitionen nicht gegeben wäre (Sanktionsrisiken/Kosten für Exporte und Importe).

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Erstschätzungen PMIs: Indien mit starken und Frankreich mit schwachen PMIs

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Eurozone: Deutsches BIP schwächer als erwartet

Deutschland: das BIP nahm per 3. Quartal im Quartalsvergleich um 0,1% (Prognose und vorläufiger Wert 0,2%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% (Prognose und vorläufiger Wert -0,2%).

UK: Schwächerer Einzelhandel

Die Einzelhandelsumsätze sanken per Oktober im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose -0,3%, Vormonat revidiert von 0,3% auf 0,1%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,4% (Prognose 3,4%) nach zuvor 3,2% (revidiert von 3,9%).

USA: Verbrauchervertrauen final schwächer

Der Index des Verbrauchervertrauens stellte sich per Oktober gemäß finaler Berechnung auf 71,8 Punkte (Prognose 73,7, vorläufiger Wert 73,0, Vormonat 70,5).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0680 – 1.0710 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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