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Märkte: Aktienmärkte fragmentiert

Veröffentlicht am 25.06.2024, 08:21
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0737 (05:49 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0695 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 159,46. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,23. EUR-CHF oszilliert bei 0,9577.

Märkte: Aktienmärkte fragmentiert

An den Finanzmärkten herrscht weiter eine nervöse Grundstimmung. In den letzten 24 Handelsstunden kam es zu Schwäche bei den US-Tech-Werten, allen voran bei Nvidia (NASDAQ:NVDA), aber nicht an den Märkten per se. In der Folge lieferte der Aktienmarkt ein fragmentiertes Bild. Nach den massiven Gewinnen bei einigen US-Tech-Werten sind Korrekturen durchaus gesund, um dem Gebot der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.

Die Ukrainekrise generiert verstärkte Sorgen. Die aktuellen Vorfälle auf der Krim unter Einsatz von US-Raketensystemen und US-Leitung sind Ausdruck weiterer Eskalation, die seitens Moskaus beantwortet werden wird. Selbst in den USA gibt es dazu kritische Stimmen in der Politik (Link). Gleiches gilt für die Lage im Nahen Osten. Dort droht eine neue Front zwischen Israel und Libanon.

Das Datenpotpourri lieferte unerwartet schwache deutsche IFO-Indices. Diese enttäuschende Tendenz passt zu den enttäuschenden Einkaufsmanagerindices, die am Freitag veröffentlich wurden. Was wächst in Deutschland? Die Zahl der Insolvenzen (siehe unten)!

Das niederländische BIP war im 1. Quartal schwach, dagegen läuft der Tourismus in Spanien rund. Im Mai wurde ein Touristenrekord (Mai-Werte im historischen Vergleich) markiert. Der Index des britischen Auftragseingangs als auch der Dallas Fed Manufacturing Business Index sind weniger negativ als im Vormonat. In China erodieren die ausländischen Direktinvestitionen fortgesetzt.

Der Late DAX stieg um 0,15%, der EuroStoxx 50 um 0,47%. In den USA verlor der US Tech 100 1,14%, dagegen stieg der Dow Jones um 0,66%. Der S&P 500, der Tech inkludiert, verlor 0,31%. In Fernost ergibt sich Stand 07:25 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) +0,73%, CSI 300 (China) -0,05%, Hangseng (Hongkong) +0,59%, Sensex (Indien) +0,32% und Kospi (Südkorea) +0,38%. An den Rentenmärkten tut sich wenig. 10-jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,41% (Vortag 2,40%) und 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,23% (Vortag 4,25%).

Der EUR konnte sich gegenüber dem USD zart stabilisieren. Gold und Silber sind kaum verändert.

BDI sieht Chancen auf Vermeidung eines Handelskriegs mit China

BDI-Präsident Russwurm sieht in den angekündigten Gesprächen zwischen der EU und China im Zollstreit einen ersten Schritt zur Vermeidung eines Handelskrieges. In die Auseinandersetzung über europäische Importzölle für chinesische Elektroautos ist am Wochenende Bewegung gekommen Die Tatsache, dass man miteinander sprechen werde, sei ein gutes Zeichen. Solange man miteinander rede schieße man nicht aufeinander, so Russwurm. Russwurm führte aus, Zwangsmaßnahmen seien für die Exportnation Deutschland das Letzte, was man sich wünschen könne. Es gehe darum, eine Balance zu halten.

Auf der einen Seite müssten Wettbewerbsverstöße klar sanktioniert werden, auf der anderen Seite müsse Deutschland Anwalt des offenen Handels bleiben. Viele Länder auf der Welt gebe es nicht, die 40% ihres Geschäftes im Export machen. Diese Balance zu wahren, sei auch Aufgabe der EU insgesamt. Es sei wichtig, dass die Bundesregierung in der EU klarmache, dass die größte Volkswirtschaft in der EU nicht über die Kante falle. Das sei auch im Interesse des europäischen Binnenmarktes, dass Deutschland weiterhin erfolgreich sei, denn der Export aus Deutschland sei auch ein Export der EU.

Kommentar: Grundsätzlich ist Herrn Russwurm in der Beurteilung zuzustimmen. Handelskriege für primär US-Interessen können nicht im europäischen Interesse sein. Augenhöhe zwischen China und der EU zu gewährleisten, ist dagegen zwingend erforderlich. Positiv ist, dass es bis zu den geplanten Zöllen seitens der EU noch ein Zeitfenster bis November gibt, das Raum für Gespräche eröffnet.

Anzumerken ist, dass die immer noch potente deutsche Automobilbranche diese Zölle ablehnt. Das hat Gründe. Der Nutzen der Primärfolgen der Zölle würde durch die absehbaren Sekundär- und Tertiärfolgen dieser Zölle aus Sicht der Automobilbranche konterkariert.

Es ist von höchster Relevanz, dass die EU durch eigenes Handeln das Konstrukt der offenen Märkte stärkt, denn keine Wirtschaftsregion ist abhängiger von freien Import- als auch Exportmärkten. Eine Fragmentierung der Weltwirtschaft wirkt den Interessen der EU und Deutschlands entgegen. Die bisher von der EU verfolgten Sanktionspolitiken im Fahrwasser der Interessen der USA wirken primär und sekundär gegen unsere eigenen Interessen. Es ist zu begrüßen, dass Wirtschaftsminister Habeck diese Tatsachen beginnt, anzuerkennen. Er warnte gestern in Berlin vor dem Zerfall in Zoll-Räume und dem Ende der Globalisierung.

Deutschland: Insolvenzwelle rollt

Laut Creditreform gab es im Jahr 2023 eine Zunahme der Insolvenzen um 17,2%. Im ersten Halbjahr 2024 stellte sich der Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 auf knapp 30%.

Insbesondere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten stechen negativ hervor. Ihre Zahl stieg um 50% von 40 auf 80. Im Sektor Handel lag der Anstieg bei 20%, im Verarbeitenden Gewerbe bei 21,5%, in der Baubranche bei 27,5% und im Dienstleistungssektor bei 35%. Laut Creditreform beschleunigt sich der negative Trend weiter.

Der Schaden wird für die Wirtschaft im 1. Halbjahr durch Forderungsausfälle auf 19 Mrd. EUR, sechs MRD. EUR mehr als im ersten Halbjahr 2023, geschätzt. Die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze hat sich um 6,4% auf 133.000 erhöht.

Kommentar: Wer nicht hören will, muss fühlen, lautet eine Binsenweisheit. Es gab genügend warnende Stimmen zur rechten Zeit, die diese Krisenlage prognostizierten und die ein markantes Um- und Gegensteuern struktureller Art einforderten (Aristoteles). Das Kind fällt in den Brunnen. Das Tempo des Falls nimmt zu. Der Kapitalstock erodiert durch Insolvenzen und Wegzug von Unternehmen. Damit wird das Einkommensniveau des Staats und der privaten Haushalte unterminiert. Wann reagiert die Politik mit massiver struktureller Neuausrichtung?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: IFO-Indices enttäuschen – In Spanien scheint die Sonne, nicht in Den Haag

1

Spanien: Die Zahl der Übernachtungen stellte sich per Mai auf 35,7 Millionen. Im Vorjahr lag der Wert bei 32,4 Millionen. Es war die höchste Zahl per Mai in der seit 2009 vorliegenden Statistik.

Niederlande: Das BIP sank per 1. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,5% und im Jahresvergleich um 0,6%.

UK: CBI-Auftragsindex aufgehellt

Der Auftragsindex des CBI stellte sich per Berichtsmonat Juni auf -18 (Prognose -25) nach zuvor -33 Punkten. Nachfolgende Grafik verdeutlicht das schwache Indexniveau losgelöst von dem Anstieg auf Monatsbasis in einem historischen Kontext.

2

USA: Dallas Index höher, aber weiter schwach

Der Dallas Fed Manufacturing Business Index verzeichnete per Berichtsmonat Juni einen Anstieg von -19,4 auf -15,1 Zähler. China: Ausländische Direktinvestitionen sinken schneller Ausländische Direktinvestitionen sanken im Zeitraum Januar bis Mai um 28,2% im Jahresvergleich nach -27,9% in dem Zeitraum Januar bis April 2024.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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