Bei nur geringen Schwankungen, rückläufigen Umsätzen und fehlenden Impulsen konnten sich die Aktienmärkte in der vergangenen Woche überwiegend weiter nordwärts arbeiten. Die EZB ließ am Donnerstag wie allgemein erwartet ihre Geldpolitik unverändert. Ein überraschend starker Anstieg der US-Verbraucherpreisinflation rief bei der Marktteilnehmern keine Verunsicherung mehr hervor. Sie zog im Mai auf 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit den höchsten Wert seit August 2008 an. Der S&P 500 stieg auf Wochensicht dennoch um 0,42 Prozent auf ein neues Rekordhoch bei 4.247 Punkten. Der DAX verharrte bei 15.693 Punkten, während MDAX und STOXX Europe 600 neue Höchststände erklommen. Die Situation in den Volatilitätsindizes und den Put-Call-Ratios indiziert, dass die Anleger derzeit kein großes Bedürfnis haben, sich gegen fallende Notierungen abzusichern. Sie vertrauen offenbar den Aussagen der Notenbanker, dass der jüngste kräftige Inflationsanstieg nur vorübergehender Natur sei. Hierfür sprechen auch die Verbraucherstimmungs-Daten der Universität Michigan. Demnach verringerten sich die Inflationserwartungen im Juni auf Sicht von zwölf Monaten im Vergleich zum Vormonat auf 4,0 von 4,6 Prozent. Mit Blick auf die Sektorenperformance waren HealthCare-Aktien und Technologiewerte stark gesucht. Auffällige Schwäche zeigten vor allem konjunktursensible Sektoren wie Finanzwerte und Rohstoffwerte.
Am Devisenmarkt legte der US-Dollar ungeachtet der starken Inflationsdaten gegenüber allen anderen Hauptwährungen zu. Die Händler spekulieren hier darauf, dass die US-Inflationsdaten die Fed früher als andere Notenbanken dazu bringen wird, ihre Geldpolitik wieder zu verschärfen. Für den Dollar-Index ging es im Wochenvergleich um 0,42 Prozent nach oben auf 90,51 Punkte. EUR/USD gab um 0,47 Prozent auf ein 4-Wochen-Tief bei 1,2108 USD nach. Der Bitcoin notierte 0,35 Prozent fester bei 36.128 USD. Ethereum büßte hingegen 11,81 Prozent auf 2.376 USD ein. Beide Kryptowährungen handelte damit weiter volatil in der Spanne der vergangenen Handelswochen und versuchen sich nach dem vorausgegangenen Abverkauf auf wichtigen gleitenden Durchschnittslinien zu stabilisieren.
An den Rohstoffmärkten bot sich ein uneinheitliches Bild. Bei den Energierohstoffen setzte sich die Rally fort. Der S&P GSCI Energy Index kletterte auf Wochensicht um 1,08 Prozent. Die Rohölpreise markierten 2-Jahres-Hochs. Für die Nordseesorte Brent ging es um 1,11 Prozent auf 72,69 USD aufwärts. Die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) erwartet, dass noch im Laufe des Sommers die Marke von 80 USD erreicht werden dürfte. Treibend hierfür seien die globalen Fortschritte bei den Covid19-Impfungen, die die Nachfrage deutlich ankurbeln dürften. Der S&P Non-Energy Index sackte hingegen um 2,04 Prozent ab. Vor allem Agrarrohstoffe und Edelmetalle neigten zur Schwäche. Gold verbilligte sich trotz stark gefallener Anleiherenditen belastet vom festen Greenback um 0,66 Prozent auf 1.880 USD.
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