Märkte unter Trump 2.0: Ist die Wall Street bereit für eine neue Deregulierungswelle?

Veröffentlicht am 31.01.2025, 12:29
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Donald Trump hat bereits jetzt Geschichte geschrieben. Noch nie hat ein gewählter US-Präsident in jüngster Geschichte so viele Executive Orders am ersten Tag der Präsidentschaft erlassen – von „Drill, baby, drill“, über das Department of Government Efficiency (DOGE, deutsch: Abteilung für Regierungseffizienz) bis hin zum Austritt aus internationalen Vereinbarungen.

Anleger stellen sich die Frage, ob es sich gerade jetzt lohnt, in amerikanische ETFs und Aktien zu investieren, um von der neuen Trump-Regierung zu profitieren. Wir werfen einen Blick auf die Marktstimmung und Industrien, die aller Voraussicht nach profitieren werden, sowie auf mögliche Herausforderungen, die die 47. Präsidentschaft der USA mit sich bringt. 


(Abbildung: Al Jazeera)

Positive Marktstimmung nach Amtseinführung

Die Entwicklung des S&P 500 und anderen Indizes vor und nach der Amtseinführung von Donald Trump zeigt deutliche Reaktionen auf die angekündigten Maßnahmen des neuen Präsidenten.

Bereits vor der Amtseinführung zeigte der Index eine moderate Aufwärtsbewegung, da viele Investoren auf eine Wiederholung der wirtschaftsfreundlichen Politik von Trumps erster Amtszeit hofften. Industrieaktien (NYSE:XLI) und Energiefonds schnitten hierbei besonders gut ab, da Trumps Pläne zur Förderung fossiler Brennstoffe und zur Stärkung der Infrastruktur als positive Impulse wahrgenommen wurden.

Direkt nach der Amtseinführung zeigte der Markt kurzfristig starke Bewegungen. Der Dow Jones stieg um rund 1,2 Prozent, der S&P 500 legte um 0,9 Prozent zu und der technologielastige Nasdaq Composite stieg um 0,6 Prozent an. Dies lässt sich damit erklären, da erste politische Maßnahmen wie die Lockerung von Regulierungen und die Ankündigung massiver Investitionen Vertrauen unter den Anlegern schafften.

Die folgende Grafik verdeutlicht den Wertzuwachs amerikanischer Indizes 5 Tage nach Trumps Amtseinführung (Stand: 25. Januar 2025):


(Abbildung: Google (NASDAQ:GOOGL) Finance)

Langzeitprognosen nur schwer vorhersehbar

Auch wenn Trumps Amtseinführung positiv von den Märkten aufgenommen wurde, sind die langfristigen Herausforderungen nur schwer absehbar.

Hans Selleslagh, Sprecher von Freedom24 für die DACH-Region, sagt hierzu Folgendes: „Mit Donald Trumps Rückkehr ins Präsidentenamt sind die Finanzmärkte bereit für ein potenzielles Aufwärtspotenzial, das von Erwartungen auf Steuer- und Zinssenkungen der Fed, Deregulierung und einem Fokus auf die Rentabilität der Unternehmen angetrieben wird. Die Trump-Regierung wird wahrscheinlich Maßnahmen priorisieren, die große Unternehmen begünstigen, insbesondere in Sektoren wie Technologie, Banken und Energie. Dies könnte zu Optimismus an den Aktienmärkten führen, da die Anleger aufgrund niedrigerer Körperschaftssteuersätze und geringerer regulatorischer Belastungen höhere Gewinne erwarten.

Die umfassenderen wirtschaftlichen Auswirkungen sind jedoch komplexer. Während einige Sektoren unter Trumps Politik florieren können, stehen andere vor Herausforderungen, besonders diejenigen, die vom internationalen Handel abhängig sind. Höhere Zölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder könnten Lieferketten stören und die Kosten für importabhängige Unternehmen erhöhen.

Diese Unsicherheit kann das Vertrauen der Anleger in bestimmte Branchen schwächen, insbesondere in solchen mit starker Exposition gegenüber den globalen Märkten. Insgesamt wird zwar eine starke anfängliche Marktreaktion erwartet, aber eine nachhaltige Entwicklung wird davon abhängen, wie effektiv Trump seine Wirtschaftsagenda angesichts potenzieller politischer Opposition umsetzen kann.“

Trumps Pläne im Überblick

Donald Trump plant eine Rückkehr zu wirtschaftsfreundlichen und protektionistischen Maßnahmen, die bereits während seiner ersten Amtszeit im Fokus standen. Im Bereich der Energiepolitik setzt er auf eine massive Ausweitung der heimischen Öl- und Gasproduktion (Drill, baby, drill), während er die Verwaltung durch Projekte wie DOGE effizienter gestalten möchte. Seine Handelspolitik konzentriert sich auf die Einführung von Zöllen, um die heimische Industrie zu stärken und internationale Handelsabkommen neu zu verhandeln.

Energiepolitik: Drill, baby, drill

Trumps Energiepolitik basiert auf dem Motto „Drill, baby, drill“, das eine massive Ausweitung der heimischen Öl- und Gasförderung symbolisiert. Ziel ist es, die Energieunabhängigkeit der USA weiter zu stärken, neue Arbeitsplätze in der fossilen Brennstoffindustrie zu schaffen und die USA zu einem führenden Energieexporteur zu machen. Dazu plant Trump, bestehende Regulierungen zu lockern und den Zugang zu geschützten Gebieten für die Energiegewinnung zu erleichtern, darunter auch Offshore-Bohrungen und Bohrungen in Alaska.

Verwaltungseffizienz: DOGE

Im Rahmen seiner Pläne zur Verbesserung der Verwaltungseffizienz setzt Trump auf das Projekt DOGE (Defense Organization for Government Efficiency). Ziel dieses Programms ist es, Bürokratie abzubauen, Abläufe innerhalb der Regierungsbehörden zu straffen und die Effizienz der Verwaltung durch technologische Innovationen zu steigern. Dabei sollen unnötige Regularien abgeschafft, die Verantwortlichkeiten klarer verteilt und die Entscheidungswege verkürzt werden.

Wirtschaft und Handel: Tarife

Im Bereich Wirtschaft und Handel plant Trump eine verstärkte Nutzung von Zöllen, um die heimische Industrie zu schützen und den internationalen Handel nach seinen Vorstellungen neu zu gestalten. Er strebt an, Handelsabkommen neu zu verhandeln, insbesondere mit großen Wirtschaftsmächten wie China, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu fördern und die Abhängigkeit von Billigimporten zu verringern.

Fazit: Eine allgemein positive Marktstimmung

Insgesamt herrscht eine allgemein positive Marktstimmung nach der Amtseinführung von Donald Trump im Jahr 2025. Anleger reagieren optimistisch auf die angekündigten wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen, wie die Ausweitung der Energieproduktion, die Verbesserung der Verwaltungseffizienz und die protektionistische Handelspolitik.

Diese Pläne werden von vielen als Potenzial für wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen gesehen, was das Vertrauen in den Markt weiter stärkt. Dementsprechend ist es empfehlenswert, das eigene Handelsportfolio vermehrt in Richtung USA auszubauen, um langfristig zu profitieren.

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