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Märkte: Viel "Grün", aber BASF, eine Mahnung

Veröffentlicht am 27.05.2024, 08:26
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0850 (05:29 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0808 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 156,72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 170,01. EUR-CHF oszilliert bei 0,9918.

Märkte: Viel "Grün", aber BASF (ETR:BASFN) eine Mahnung

An den Finanzmärkten dominierte in den letzten 24 Handelsstunden die Farbe "Grün". Das gilt für die Aktienmärkte, es gilt für Gold und Silber und in geringen Ansätzen für den Rentenmarkt. Die Geopolitik lieferte für diese Entwicklung keine belastbaren Grundlagen. Ganz im Gegenteil setzt sich die Eskalation sowohl im Gaza- als auch im Ukrainekonflikt weiter fort. Die G7 Finanzminister schafften und schaffen Finanzierungsgrundlagen für eine dauerhafte militärische Fortsetzung des Ukraine-Konflikts (siehe unten). Immer neue Waffengattungen erreichen den Konfliktherd. Im Gaza-Konflikt setzt Israel losgelöst vom IGH-Urteil den Vormarsch fort.

Das Datenpotpourri war dünn. Einzelhandelsdaten aus dem UK enttäuschten deutlich. Die US-Verbraucherstimmung ist laut Uni Michigan nicht ganz so stark wie zunächst berichtet eingebrochen. Die Gewinne der Industrie in China sind stabil. Das deutsche BIP legte per 1. Quartal 2024 erwartungsgemäß dank guten Wetters (Bauwirtschaft) und starken Exporten um 0,2% im Quartalsvergleich zu. Das Wetter ist Glücksfall. Sind Exporte extrapolierbar?

Hier ist ein Exkurs fällig: Gabor Steingart hatte einen Gastbeitrag bei Focus Online (Link) unter dem Titel: "BASF hat keine Lust mehr auf Deutschland – die Gründe sind beschämend". Sie finden in dem Beitrag Aspekte, die wir hier teils gebetsmühlenartig wiederholt haben (Risiko für BIP).

Kommentar: Meine Kernthese ist und bleibt, dass wir seit 300 Jahren in einem energetischen Zeitalter leben. Jede Form des Fortschritts und des Wohlstands ist damit korreliert. Kein Land hat durch bewusste Politik der eigenen Regierung die nachhaltige Versorgungssicherheit so untergraben und in der Folge die preisliche Konkurrenzfähigkeit so verspielt wie Deutschland.

Wenn jetzt BASF immer stärker unserem Standort den Rücken kehrt, ist es nicht nur BASF, sondern es sind auch die Dienstleister und Zulieferer von BASF. Wieviel ökonomischer Verstand ist in Eliten verankert? BASF, einer unserer wenigen Weltmarktführer, sendet eine laute Mahnung!

Aktienmarkt: Late DAX +0,61%, EuroStoxx 50 +0,65%, S&P 500 +0,75%, US Tech 100 +1,01%, Nikkei (Stand 06:53) +0,23%, CSI 300 +0,34%, Hangseng ++0,31% und Sensex +0,15%.

10-Jahres Bund Rendite 2,58% (Vortag 2,59%), 10-Jahres Treasury Rendite 4,45% (Vortag 4,47%)

G7-Länder wollen Ukraine auch mit neuen Finanzierungswegen unterstützen

Die G7-Länder werden die Ukraine längerfristig finanzieren. Für dieses Jahr sei die Finanzierung gesichert. Man wolle jetzt weitergehen. Es gehe um neue Wege im Jahr 2025. Darüber werde in den nächsten Wochen gesprochen. Es sei aktuell technische Arbeit zu leisten. Eines der Hauptthemen bei den G7-Beratungen am Lago Maggiore war der Umgang mit den eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Volumen von rund 300 Mrd. USD. Die darauf aufgelaufenen Erträge werden in der EU bereits abgeschöpft und sollen der Ukraine in der Auseinandersetzung gegen Russland zur Verfügung gestellt werden.

Die USA wollen einen Schritt weitergehen und zukünftig erwartete Erträge nutzen. Dabei geht es um einen "Mega-Kredit", den die Weltbank verwalten könnte. Die Erträge könnten als Sicherheit oder zur Tilgung des Kredits eingesetzt werden. US-Finanzministerin Yellen sagte, ein groß angelegter Kredit unter Nutzung der Erträge auf russische Gelder sei die Hauptoption. Andere Varianten sollten auf dem Tisch bleiben. Die G7-Gruppe stellte in Aussicht, der Ukraine bei ihren Plänen zur Umstrukturierung der Staatsanleihen helfen zu wollen. Im Abschlussdokument zum G7-Treffen heißt es, es gebe bei den Überlegungen dazu Fortschritte. Ein Ergebnis wurde im Vorfeld noch nicht erwartet.

Kommentar: Diese Entwicklung war zu erwarten. Das Thema ist über Monate sukzessive politisch und medial vorbereitet worden. Ob die rechtliche Position bezüglich des Einfrierens der rund 300 Mrd. USD als auch der Nutzung der Erträge daraus ultimativ haltbar ist (Aspekt Winkeladvokatie), wird sich irgendwann in der Zukunft zeigen. Diese aktuellen Entscheidungen werden jedoch Folgen haben. Das Vertrauen in das westliche Finanzsystem wird dadurcherodiert.

Der Leitwährungsstatus des USD wird Schaden nehmen. Der Anreiz, sich im Globalen Süden weiter vom Westen zu emanzipieren, wird Vorschub erhalten. Man mag seitens des Westens hier eine "Schlacht" gewinnen (kurzfristig), ob man damit den "Krieg" gewinnt (langfristig), darf man in Frage stellen (normative Kraft des Faktischen, Vertrauen).

Die Weltwirtschaft hat sich laut der G7 Finanzminister angesichts zahlreicher Krisenherde widerstandsfähiger als erwartet gezeigt, aber gebe es viele Risiken. Als größte Risiken wurden eskalierende geopolitische Spannungen sowie die schwankungsanfälligen Energiepreise genannt. Sowohl der Ukraine-Konflikt als auch der Nahost-Konflikt könnten die weltweiten Handelsströme gefährden.

Kommentar: Ja, die Weltwirtschaft zeigt sich widerstandsfähig. Das gilt allen voran für den Globalen Süden (Wachstum 4,2%, Fernost 5,2% laut IWF), es gilt weniger für den Westen (Wachstum 1,7% oder Deutschland 0,2% laut IWF). Der Globale Süden ist autark (Rohstoffe,Halbfertigwaren), der Westen jedoch weniger. Der Schlüssel des Erfolgs des Globalen Südens liegt auch darin begründet, dass man untereinander (circa 70% des globalen BIP Basis Kaufkraftparität) weiter globalisiert und damit die Erfolgsgeschichte der letzten dreißig Jahre fortschreibt.

Mehr Fragmentierung der Weltwirtschaft wird für den Westen weitaus gravierendere konjunkturelle und in der Folge strukturelle Probleme (Verlust von Import- und Exportmärkten) generieren als für den Globalen Süden. Das gilt um so mehr, als dass die Staatsschulden des Westens in der Gesamtschau kritischer sind als die des Globalen Südens.

China als größte Volkswirtschaft der Welt (circa 20% Basis Kaufkraftparität) wird in dem G7-Dokument kritisiert. Unfaire Handelspraktiken seien ein Grund zur Sorge. Die G7-Gruppe will die Folgen davon überprüfen und Schritte bei der Welthandelsorganisation (WTO) erwägen, um einen fairen Wettbewerb zu erreichen.

Kommentar: Einäugigkeit ist nicht hilfreich! Wer hat die Schiedsgerichtsbarkeit der WTO zerstört? Wer hat Handelskriege bar der WTO-Gesetzbarkeit gestartet? Wer hat ein IRA-Programm (Subventionen) zu Lasten Europas und Taiwans implementiert? Oh, so viele Fragen!

Bei der globalen Steuerreform bekräftigte die G7-Gruppe, bis Ende Juni Fortschritte zur Umsetzung der ersten Säule erzielen zu wollen.

Kommentar: Das ist erfreulich! Level Playing Fields sind erforderlich!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Deutsches BIP dank Wetter (Bausektor) und Exporten positiv (Q)

Deutschland: Die detaillierte Berechnung des deutschen BIP lieferte in der saisonal bereinigten Fassung mit einem Anstieg um 0,2% im Quartalsvergleich (dank Wetter/Bau und Exporten) und -0,2% im Jahresvergleich eine Bestätigung der vorläufigen Werte als auch der Prognosen.

Kommentar: Wir freuen uns über den Moment bezüglich des Quartalsvergleichs, nicht über denJahresvergleich (Weltwirtschaft +3,2%), Ich bin besorgt ob der Zukunft? Was passiert bei weiterer Erosion des industriellen Sektors (BASF, siehe zuvor) bezüglich der Exporte und derEinkommen für Staat und Bürger (Kapitalstock!)? Wird die historisch kritische Dimension in Berlin angemessen erfasst? Handelt man nach der Maxime, Schaden abzuwenden oder Schaden zu tolerieren oder sogar zu forcieren?

Frankreich: Der Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft verharrte per Mai bei unverändert 99 Punkten. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe sank von zuvor 100 auf 99 Zähler (Prognose 100).

UK: Einzelhandel unerwartet schwach

Die Einzelhandelsumsätze brachen unerwartet per April im Monatsvergleich um 2,3% ein (Prognose -0,4%) Mehr noch wurde der Vormonatswert von 0,0% auf -0,2% revidiert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 2,7% (Prognose -0,2%) nach zuvor +0,4% (revidiert von 0,8%).

USA: Inflationsprognosen der Uni Michigan rückläufig

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter verzeichnete per April im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,7% (Prognose -0,8%). Der Vormonatswert wurde von 2,6% auf 0,8% revidiert.

Gemäß finaler Berechnung stellte sich der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan auf 69,1 Punkte (vorläufiger Wert 67,4, Prognose 67,5, Vormonat 77,2 Zähler).

Inflationsprognose der Uni Michigan 1-Jahresprognose: 3,3% nach zuvor 3,5%. Inflationsprognose der Uni Michigan 5-Jahresprognose: 3,0% nach zuvor 3,1%

China: Stabile Gewinnentwicklung in der Industrie

Die Profite der Industrieunternehmen verzeichneten in der Phase Januar bis April im Jahresvergleich einen anstieg um 4,3% (Januar – März 4,3%).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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