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Milliardenregen für Ölkonzerne: Doch wie lange noch?

Veröffentlicht am 08.05.2023, 06:27
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Die großen Ölgesellschaften konnten im 1. Quartal trotz niedrigerer Ölpreise gute Ergebnisse verzeichnen
  • Allerdings bleibt unklar, ob diese Gewinne im 2. Quartal bei schwächeren Preisen aufrechterhalten werden können
  • Ein Rückgang der Ölpreise eröffnet Unternehmen mit viel trockenem Pulver in Form von Cash die Möglichkeit zu Übernahmen und einer guten Positionierung für den nächsten Nachfrageaufschwung
  • Die großen Ölgesellschaften haben in den letzten zwei Wochen ihre Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt, die trotz der niedrigeren Ölpreise weitgehend positiv ausgefallen sind.

    ExxonMobil (NYSE:XOM) verzeichnete im ersten Quartal Rekordgewinne, Chevron (NYSE:CVX) übertraf die Markterwartungen, und selbst die europäischen Ölgesellschaften, die im Allgemeinen nicht so viel Geld verdienen wie amerikanische Firmen, erzielten gute Ergebnisse. Auch die Ölraffinerien meldeten insgesamt gesunde Profite. Die eigentliche Frage ist, ob sich diese hohen Gewinne im 2. Quartal wiederholen können, während die Ölpreise nachgeben.

    ExxonMobil hat einen Gewinn von 11,4 Mrd. USD erwirtschaftet und beendete das Quartal mit 33 Mrd. USD in Cash. Das ist die höchste freie Liquidität für das Unternehmen seit 2008. Die Quelle für diese starke Leistung in diesem Quartal war der Downstream-Bereich von ExxonMobil.

    Die Preise für die Sorte WTI betrugen im 1. Quartal durchschnittlich nur 76,08 USD pro Barrel, was einen deutlichen Rückgang gegenüber den Preisen im Jahr 2022 bedeutet. Das weltweite Raffineriegeschäft von ExxonMobil brachte dem Energieriesen einen Gewinn von 4,2 Mrd. USD ein - eine deutliche Trendwende gegenüber dem Vorjahresquartal, als das Raffineriegeschäft aufgrund hoher Wartungskosten Verluste einfuhr.

    Chevron verdiente 6,6 Mrd. USD, was nach Angaben des Wall Street Journal mehr als das Doppelte des Quartalsdurchschnitts von Chevron in den letzten zehn Jahren ist.

    Wie bei ExxonMobil trug auch bei Chevron der Raffineriesektor dazu bei, die Erträge des Unternehmens anzukurbeln, obwohl die vorgelagerten Erträge rückläufig waren. Chevron profitierte von höheren Margen bei raffinierten Produkten und einer höheren Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff.

    US-amerikanische Ölraffinerieunternehmen wie Marathon Petroleum (NYSE:MPC) und Valero Energy (NYSE:VLO) verzeichneten ebenfalls sehr hohe Gewinne. Während die Nachfrage nach Dieselkraftstoff in letzter Zeit zurückgegangen ist, haben die gestiegene Nachfrage nach Kerosin und die starken Exporte diese Differenz mehr als wettgemacht.

    Die Erträge der BP-Gesellschaft (LON:284|BP}} waren ebenfalls höher als gedacht - 5 Mrd. USD in diesem Quartal gegenüber 4,8 Mrd. USD im letzten Quartal 2022. Allerdings verdiente BP den größten Teil seines Geldes mit dem Handel von Erdgas und Öl. Das steht im Einklang mit anderen Quartalen, in denen der Ölhandel von BP hohe Gewinne erwirtschaftet hat.

    Das in London ansässige Unternehmen sollte in der Lage sein, auch bei niedrigeren Preisen weiterhin Geld mit dem Handel von Öl und Gas zu verdienen, aber wenn die weltweite Nachfrage nachlässt und weniger Ladungen verschifft und gehandelt werden, wird die Profitabilität dieses Handelszweigs von BP wahrscheinlich nachlassen.

    Wenn die Ölpreise weiter sinken, ist es unwahrscheinlich, dass diese Branche weiterhin so hohe Gewinne erzielen kann. Die Margen bei den Raffineriegewinnen in den USA sind bereits um 10 USD niedriger als vor einem Jahr.

    Die Nachfrage nach Destillaten, die häufig als Indikator für die Industrietätigkeit in den USA angesehen wird, lag während des größten Teils des 1. Quartals unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Wenn sie weiter sinkt, kann die robuste Nachfrage nach Kerosin diese Entwicklung nicht aufwiegen.

    Viele Analysten gingen davon aus, dass China in diesem Jahr die Ölnachfrage ankurbeln würde, allerdings hat die dortigen Industrienachfrage ihre volle Stärke immer noch nicht wieder erreicht.

    Die chinesische Verbrauchernachfrage nach Kraftstoffen war stark, die Produktion allerdings blieb schwächer als erwartet. Wenn sich die Lage nicht bessert, stehen wir vor einer schwierigen Zeit für die Gewinne und Aktienkurse der Ölgesellschaften.

    Ein Rückgang der Ölpreise wird jedoch Unternehmen mit viel Cash (wie ExxonMobil und Chevron) die Möglichkeit geben, andere Unternehmen aufzukaufen oder Nutzland und Pachtverträge zu Schnäppchenpreisen zu erwerben. Damit sind sie für den nächsten Aufschwung der Ölnachfrage per Saldo gut gerüstet.

     

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    Offenlegung: Die Autorin ist in keinen der hier genannten Anlagen investiert.

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