Die Konjunktur, Wahlergebnisse, Zinsentscheide, Klimakatastrophen und Kriege bergen weiterhin hohe Risiken für die Wirtschaft. Für Anlegerinnen und Anleger sind es daher trotz neuer Börsenrekorde zunehmend unsichere Zeiten. In solchen Marktphasen haben sich Multi-Asset-Fonds bewährt, die in verschiedenste Anlageklassen flexibel investieren können. Der Leitfaden der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ zeigt auf, worauf Anlegerinnen und Anleger bei der Auswahl eines Mischfonds achten sollten.
Die Gemengelage an der Börse ist für Anlegerinnen und Anleger derzeit schwer durchschaubar: Der Krieg in der Ukraine und im Gaza-Streifen, der Handelskonflikt mit China und die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen sind nur einige Entwicklungen, die Anlegerinnen und Anleger verunsichern. Auch in den Unternehmen herrscht Unsicherheit: Die Notenbanken würden die Konjunktur gerne mit Zinssenkungen ankurbeln, bekämpfen aber noch immer die Inflation mit hohen Zinsen. Trotzdem notieren etliche Aktienindizes vor allem dank der großen Technologie-Aktien (NYSE:XLK) am Rekordhoch. Nun könnte den bekannten Technologie-Titeln aber ein wenig die Puste ausgehen. Wie sollen Anlegerinnen und Anleger angesichts der herausfordernden Gemengelage da die Chancen und Risiken an der Börse realistisch einschätzen? Und wo können sie aussichtsreich investieren?
Asset-Allokation ist alles andere als trivial
Für Investorinnen und Investoren, die sich diese oder ähnliche Fragen stellen, ist die Wahl der richtigen Anlagestrategie eine Mammutaufgabe. Sie müssen ihr Depot, die nachrichtliche Lage und die Entwicklung der Märkte stets im Blick behalten und ihr Portfolio anpassen – etwa indem sie von zunehmend riskanten Wertpapieren aus bestimmten Assetklassen, Branchen oder Ländern in andere Anlagen umschichten, beispielsweise von Aktien in Anleihen. „Eine überaus komplexe Aufgabe, die professionelle Portfoliomanager mit ihren umfangreicheren Ressourcen sicherlich besser bewältigen können“, weiß Uwe Hölscher, Senior Berater Private Banking der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ.
Mischfonds: Für alle Fälle gewappnet
Portfolioverwalter und Fondsmanager von Mischfonds machen genau das. In einer derart unübersichtlichen Lage sind Mischfonds, auch Multi-Asset-Fonds genannt, das ideale Anlageinstrument. „Die Fonds können, wie der Name schon sagt, verschiedene Anlageklassen je nach Marktlage und Strategie mischen und unterschiedlich gewichten“, erklärt Uwe Hölscher. Mischfonds investieren üblicherweise in Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Geldmarkttitel, Gold, Währungen oder alternative Anlagen. Dabei können sie je nach Marktlage die Gewichtung der einzelnen Asset-Klassen flexibel anpassen – also zum Beispiel in Krisen den Goldanteil erhöhen oder in Boomzeiten die Aktienquote steigern. Ist jedoch die Konjunktur schwach und die Unternehmensgewinne stagnieren, kann ein Mischfonds auch seinen Anteil an Anleihen ausbauen oder mehr Liquidität in Geldmarkttiteln parken, um günstige Kaufgelegenheiten am Aktien- oder Rohstoffmarkt zu nutzen.
Durch diese Wandlungsfähigkeit und die aktive Steuerung der Anteile der verschiedenen Assetklassen sind die Verlustrisiken in einem Mischfonds häufig geringer als etwa bei einem reinen Aktien- oder Rentenfonds. Die Streuung der Investments über die Anlageklassen – auch Diversifikation genannt – trägt dazu bei, dass sich die Fondsanteile in der Regel insgesamt stabiler entwickeln. Wenn sich zum Beispiel Aktien schlecht entwickeln, kann eine Erhöhung des Anleiheanteils helfen, die Verluste zu begrenzen. Der Rentenmarkt soll dann eine sichere, wenn auch möglicherweise niedrigere Rendite liefern.
So kann sich ein Mischfonds angesichts der für dieses Jahr erwarteten Zinssenkungen mit einer Erhöhung des Renten-Anteils im Portfolio die aktuell noch hohen Zinsen sichern. „Diese Flexibilität und die breite Streuung der Anlagen sorgen dafür, dass Mischfonds zumeist weniger schwanken als zum Beispiel reine Aktieninvestment“, so LAUREUS-Berater Uwe Hölscher.
Mischfonds ist nicht gleich Mischfonds
Daneben hat ein Multi-Asset-Fonds je nach Ausgestaltung auch die Freiheit zwischen Branchen, Regionen und Währungen zu wählen. Sind die Aussichten für australische Bergbaukonzerne und Goldförderunternehmen zum Beispiel besser als etwa für die bereits weit enteilten Big-Tech-Aktien aus den USA, kann ein Mischfonds umschichten und so Chancen besser wahrnehmen. Es gibt auch Mischfonds, die ihre Investments dabei gegen Währungsverluste absichern. „Jeder Multi-Asset-Fonds hat dabei seine eigenen Spielräume und Beschränkungen – zum Beispiel, was die Aktienquote oder investierbare Währungsräume angeht“, erklärt Uwe Hölscher.
Bei der Auswahl eines Mischfonds kommt es also auf die konkrete Ausgestaltung der Anlagestrategie, also die Fondsstatuten an. Sie sind für das Anlageziel entscheidend. Anlegerinnen und Anleger finden am Markt Mischfonds für jeden Geschmack. Etwa ein Viertel aller für Privatanleger verfügbaren Investmentfonds sind Misch- bzw. Multi-Asset-Fonds.
Anlegerinnen und Anleger, die auf der Suche nach einem Multi-Asset-Fonds sind, sollten dabei aber vor allem ihre persönliche Risikoneigung, ihre Renditeerwartungen und die Gesamtkosten (Total (EPA:TTEF) Expense Ratio, TER) berücksichtigen. Die Fondsperformance in der Vergangenheit alleine kann allerdings keinen verlässlichen Hinweis geben, ob sich der Fonds in guten Phasen dynamischer entwickelt oder auf Sicherheit bedacht ist und sich in kritischen Zeiten gut schlägt. Dafür haben sich die Rahmenbedingungen viel zu sehr geändert. Zukünftige Entwicklungen können also höher oder niedriger ausfallen. Zudem gilt es zu hinterfragen, was zu den jeweiligen Ergebnissen geführt hat. Es lohnt also, erfahrene Beraterinnen oder Berater zu konsultieren, die einen Blick hinter die Kulissen werfen können.
Über die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ:
Die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ ist ein Tochterunternehmen der Sparda-Bank West eG, einer der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands mit über 100-jähriger Tradition. Das Finanzdienstleistungsinstitut aus Düsseldorf hat sich auf die individuelle und ganzheitliche Beratung vermögender Kunden spezialisiert.
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