Nach dem Allzeithoch: Kann Bitcoin noch weiter steigen?

Veröffentlicht am 01.12.2020, 09:34
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Das Leit-Asset Bitcoin überschritt zuletzt Höchstwerte, die es vor genau drei Jahren erreicht hatte. Dabei sah es einige Tage zuvor noch etwas anders aus: Nach einem starken Anstieg in den letzten Wochen hatte der Preis Ende November deutlich nachgegeben. Trotz kurzer Rücksetzer spricht jedoch vieles dafür, dass der allgemeine Aufwärtstrend nachhaltig bleibt.

Krypto-Assets erleben einen Höhenflug. Der Wert von Bitcoin, dem Leit-Asset im Krypto-Universum, stand am 30. November zwischenzeitlich bei über 19.800 US$ und überschritt somit deutlich seinen Höchstwert von 19.666 US$. Diesen Wert hatte das Krypto-Asset Ende 2017 erreicht. Dabei kam der Bitcoin zuletzt noch etwas ins Wanken: Nach dem starken Anstieg in den vergangenen Wochen hatte der Preis von Bitcoin vom 25. auf den 26. November deutlich nachgegeben. Doch der Rücksetzer war nur von kurzer Dauer, Bitcoin bricht wieder Rekorde. Nur: Nach dem Kursfeuerwerk Ende 2017 stürzten die Krypto-Märkte erst einmal wieder ab. Und so stellt sich die Frage: Handelt es sich bei den aktuellen Kursen nur um ein Strohfeuer, oder ist die Preisentwicklung nachhaltig? 

Zunächst einmal sollte man feststellen: Bei schnellen Kursentwicklungen ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Denn der berüchtigte Spruch „This time is different“ hat schon manchen Anleger viel Geld gekostet. Gleichwohl: Bei genauerem Hinsehen unterscheiden sich die Krypto-Märkte heute in einigen Punkten deutlich von denen im Jahr 2017. Drei Beispiele: 

Erstens: Heute gibt es ein ganzes Arsenal an Short-Produkten, mit denen Anleger auf fallende Kurse wetten können. Das war 2017 noch anders. Das erste professionelle Short-Produkt, Bitcoin-Futures an der Chicago Mercantile Exchange (CME), kam erst im Dezember 2017 auf den Markt, kurz bevor die Kurse einbrachen. Zufall oder nicht? Abschließend ist das schwer zu beurteilen. Was jedoch sicher ist: Short-Produkte sind ein wichtiges Korrektiv, denn sie ermöglichen es Marktteilnehmern, auf fallende Kurse zu setzen. Übertreibungen werden dadurch schneller korrigiert oder kommen gar nicht erst zustande. 

Zweitens: Heute mischen andere Player am Markt mit als 2017. Damals waren es fast ausschließlich Kleinanleger, die die Kurse in die Höhe trieben. Dahinter stand oft der Wunsch nach schnellem Geld und nicht unbedingt eine langfristige Anlage-Idee. Das ist heute anders. Große Fondsgesellschaften und institutionelle Anleger steigen in das Geschäft mit Krypto-Assets ein, in den USA ist ein Bitcoin-Fonds ein beliebtes Anlagevehikel für Altersvorsorge-Konten. Investoren legen ihr Geld so auf Jahre, wenn nicht auf Jahrzehnte an. Das spürt man an den Märkten: Die Volatilität von Bitcoin & Co. ist in den letzten Jahren nachweislich gesunken. 

Drittens: Die Märkte sind mittlerweile strenger reguliert. Während 2017 noch Wild-West-Stimmung herrschte, schauen sich Aufseher rund um die Welt heute sehr genau an, was an den Krypto-Märkten passiert. Auch das diszipliniert die Marktteilnehmer. In Deutschland kann man Krypto-Assets mittlerweile ganz „langweilig“ an regulierten Börsen kaufen und bei Verwahrstellen hinterlegen, die strengen gesetzlichen Anforderungen gerecht werden. 

Bedeutet das, dass die Kurse nicht fallen können? Natürlich nicht. Schließlich gab der Bitcoin-Kurs vom 25. auf den 26. November rund 8,4 Prozent nach. Das ist zwar ein deutlicher Verlust, aber vor dem Hintergrund der extremen Preissteigerungen der jüngsten Vergangenheit auch nicht ungewöhnlich. Wenn man einen Schritt zurücktritt, kann man eine interessante Beobachtung machen: Auf etwas längere Sicht nimmt die Volatilität von Bitcoin deutlich ab, während die Volatilität an den „traditionellen“ Märkten deutlich zugenommen hat. Selbst SAP (DE:SAPG), das wertvollste DAX-Unternehmen mit starker fundamentaler Unterstützung, musste kürzlich einen Kurssturz seiner Aktie von über 20% an einem Tag hinnehmen. Die „Volas“ von Bitcoin und großen Tech-Unternehmen haben sich also aufeinander zubewegt und liegen heute auf ähnlichem Niveau. 

Natürlich werden Krypto-Assets sich auch zukünftig volatil verhalten – dessen müssen sich Anleger bewusst sein. Aber: Es spricht einiges dafür, dass zumindest bei den großen Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum die ganz wilden Zeiten vorbei sind. Krypto wird langsam erwachsen und damit einem größeren Kreis von Anlegern zugänglich. 

Über Nicolas Biagosch:

Nicolas Biagosch ist Geschäftsführer der Düsseldorfer Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Postera Capital GmbH, die sich auf Blockchain und Investitionsmöglichkeiten in Krypto-Assets spezialisiert hat. 

Bei Postera entwickelt er Blockchain-Strategien für Unternehmen und berät zu Investments in Krypto-Assets. In Deutschland bietet Postera seit 2018 den ersten regulierten, offenen Krypto-Fonds für vermögende Anleger an. 

Über Postera Capital

Postera Capital ist ein Investitions- und Beratungsunternehmen für Krypto-Assets und Blockchain sowie Initiator des weltweit ersten regulierten Krypto-Fonds, Postera Fund – Crypto I. 

Das Unternehmen wurde 2017 mit der Vision gegründet, Investitionen in Krypto-Assets für professionelle Anleger zugänglicher zu machen. Postera Capital bietet Beratungsdienste, Anlageconsulting und Research an. Im Jahr 2018 lancierte Postera Capital den Postera Fund – Crypto I, der erste nach EU-Recht regulierte Krypto-Fonds. Mit diesem Schritt gelang es Postera Capital, die Hürden für professionelle Anleger zu senken, um sich an der neuen Anlageklasse zu beteiligen.

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