In einem Jahr, das von wegweisenden Produktneuheiten, hitzigen politischen Debatten und einer teils nervenaufreibenden Marktvolatilität geprägt war, gelang es Tesla (NASDAQ:TSLA), sich mit einer der aufregendsten Unternehmensgeschichten des Jahres 2024 ins Rampenlicht zu stellen. Der US-amerikanische Elektrofahrzeug-Pionier überraschte viele Beobachter, als sein Aktienkurs seit Januar um rund 73 % anzog und damit den prestigeträchtigen Billionen-Dollar-Status zurückeroberte. Für viele Anleger war dies ein Beleg dafür, dass Tesla weiterhin ganz oben in der Liste der wertvollsten Firmen der Welt steht und die Faszination rund um die E-Mobilität mehr als nur ein kurzlebiger Trend ist.
Gerade in der zweiten Jahreshälfte sorgte Teslas Aktienkurs für Schlagzeilen. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump im November schoss die Aktie um ganze 90 % in die Höhe, was dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von etwa 1,38 Billionen US-Dollar bescherte. Bei rund 430 US-Dollar pro Aktie lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 118 – ein Wert, der die enormen Wachstumserwartungen widerspiegelt. Viele an den Märkten hoffen, dass die neue US-Regierung Regelungen für selbstfahrende Autos lockern würde, was für Teslas ambitionierte Pläne im Bereich Autonomes Fahren ein großer Vorteil wäre.
Das Produktangebot des Unternehmens wurde 2024 erheblich ausgeweitet. Im Oktober präsentierte Tesla nicht nur einen Robovan und das „Cybercab“-Robotaxi, sondern brachte im November endlich den lang erwarteten Cybertruck auf den Markt. Doch die Firma sah sich auch mit Rückschlägen konfrontiert: Im April musste Tesla rund 10 % der Belegschaft entlassen, und im Juni verlegte man die Firmenregistrierung von Delaware nach Texas. Ein weiterer Dämpfer kam im Dezember, als ein Gericht in Delaware Elon Musks gigantisches Gehaltspaket über 56 Mrd. US-Dollar ablehnte.
Eine besonders aufsehenerregende Errungenschaft war die branchenweite Akzeptanz des unternehmenseigenen North American Charging Standard (NACS). Dass sich viele große Automobilhersteller für Teslas Ladestandard entschieden, eröffnet dem E-Auto-Pionier neue Einnahmequellen: Wer das Tesla-Ladenetz nutzt, zahlt dafür Gebühren. Zwar büßte Tesla im vierten Quartal 2023 kurzzeitig den Spitzenplatz im globalen E-Auto-Verkauf an BYD (SZ:002594) ein, doch im ersten Quartal 2024 holte sich die Firma die Krone zurück. Zudem lief im März das sechsmillionste Fahrzeug vom Band – ein Meilenstein, der Teslas Anspruch auf Marktführerschaft untermauert.
Was steht nun für 2025 auf dem Programm? Experten und Analysten zeigen sich zuversichtlich. Das Investmenthaus Wedbush etwa rechnet damit, dass Tesla bis Ende 2025 eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Auf der Agenda stehen wichtige Projekte: der Start des nächsten Roadster, die Einführung des Model Q unter 30.000 US-Dollar und die Serienfertigung des Tesla Semi. Sollte Tesla alle Vorhaben ohne größere Verzögerungen umsetzen, dürfte sich die Position als globaler Innovationsführer weiter festigen.
Allerdings sind die Herausforderungen für das kommende Jahr nicht zu unterschätzen. Der Wettbewerb mit BYD und weiteren Herstellern wird schärfer, und es ist unklar, wie Elon Musks politische Ansichten die künftigen Verkaufszahlen beeinflussen könnten. Kritische Stimmen mahnen zudem, dass der Fokus auf vollständige Autonomie und Künstliche Intelligenz ein hohes Maß an Ressourcen bindet, während gleichzeitig die Erwartungen von Anlegern und Kunden stetig steigen. Dennoch versprechen der Ausbau des NACS-Standards und Fortschritte im KI-Bereich weitere Wachstumsimpulse. Diverse Kursprognosen bewegen sich aktuell zwischen 515 und 650 US-Dollar.
Disclaimer: Der Autor hält keine Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und spiegelt eine persönliche Einschätzung wider. Potenzielle Anleger sollten stets ihre eigene Recherche durchführen und individuelle Risikobeurteilungen vornehmen.