Der Nasdaq 100 Future bildete am 13. Mai 2021 ein Tief bei 12.915 Punkten. Von hier aus kam es zu einer Serie höherer Hochs und höherer Tiefs, um bei 14.996 Punkten die vorläufige Rekordmarke zu definieren.
Der letzte Kursanstieg ging mit einer negativen Divergenz des Preises zum RSI einher. Denn während der Nasdaq 100 Future zwischen dem 7. Juli und dem 14. Juli weiter kletterte, fiel der RSI.
Am gestrigen Montag wurde dann ein vorläufiges Tief bei 14.445 gebildet. Ausgehend vom jüngsten Hoch kam es somit zu einer Korrektur um 3,68 %. Heute gelingt dem Nasdaq 100 Futures ein kleines Comeback, da er vorbörslich eine Erholung um bis zu 0,49 % einleitete.
Gut zu sehen ist, wie das 23,6 % Fibonacci Retracement bei 14.504,88 dem Abwärtsdruck auf Schlusskursbasis standhielt.
Sollte dieses Niveau in den nächsten Tagen nicht erfolgreich verteidigt werden können, werden die Bären als Nächstes das 38,2 % Fibonacci Retracement von 14.201,06 ins Visier nehmen.
Schon seit längerem prophezeien einige Analysten wie Morgan Stanley (NYSE:MS), dass die Zeit für eine gesunde Korrektur überfällig ist. Von einer gesunden Korrektur spricht man dann, wenn sich der Kurs vom jüngsten Hoch um 10-20 % zurückzieht.
Im Falle des Nasdaq 100 Future liegt die Zielzone somit bei 13.496,4 bis 11.996,8.
Der Markt benötigt für das Einleiten einer Korrektur jedoch einen Grund und möglicherweise hat man diesen nun mit der zunehmenden Ausbreitung der Covid-19 Delta-Variante gefunden.
Ein guter Indikator dafür, dass sich die Investoren in sichere Anlagen flüchten, ist die 10-Jahres US-Anleiherendite. Diese erreichte am Montag mit 1,17 % ihren tiefsten Stand seit Februar, während die Anleihepreise aufgrund erhöhter Nachfrage zulegten.
Michael Wilson von Morgan Stanley sagte: "Es kommt bereits seit Monaten zu einer Verschlechterung des breiten Marktes und aus unserer Sicht handelt es sich um eine Bestätigung, dass die Mitte des Zyklus überschritten ist. Dies geht in der Regel mit einer Korrektur des Index um 10-20 % einher. Die Verlangsamung des Gewinnwachstums kann größere Auswirkungen mit sich bringen, als die meisten erahnen".
Tom Lee von Fundstrat Global Advisors gab indes zu bedenken, dass der Juli seiner Erfahrung nach in den vergangenen 30 Jahren nie ein guter Monat für Gewinn war. Nun da die Covid-Sorgen auch noch eine Rolle spielen, dürfte es in den kommenden Handelstagen eher volatil zugehen.
Dennoch glaubt er nicht an das Ende des Bullenmarktes, sondern vielmehr daran, dass in der zweiten Jahreshälfte weiterhin mit zweistelligen Renditen am Aktienmarkt zu rechnen ist.