Topic of the day
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will den amerikanischen Vitaminhersteller Bountiful kaufen. Es würden Gespräche über den teilweisen oder vollständigen Erwerb von The Bountiful Company geführt, teilte der Konzern in einer nur aus einem Satz bestehenden Veröffentlichung am Morgen mit. Damit bestätigte Nestlé Informationen des „Wall Street Journal“ vom Freitag.
Ein Deal im Volumen eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags könnte kommende Woche unter Dach und Fach sein, hatte es da geheißen. Es sei aber nicht garantiert, dass es zu einer Einigung kommt, warnten einige der informierten Personen. Bountiful habe einen Börsengang geplant und könne sich letztlich doch noch für diesen Weg entscheiden. Bountiful gehört mehrheitlich dem US-Finanzinvestor KKR.
Swiss stocks
Trotz einer deutlichen Erholung von den Tagestiefs im Handelsverlauf hat es der Leitindex SMI der Schweizer Börse am Freitag nicht mehr ganz in positives Terrain geschafft. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 11.201 Punkte. Tagesgewinner waren die zuletzt vor und unmittelbar nach dem Quartalsausweis am Donnerstag gedrückten Aktien der Credit Suisse (SIX:CSGN) (+2,2%). Beobachter sprachen von einer fälligen Gegenbewegung.
Die Analysten von Barclays (LON:BARC) sprachen nach dem milliardenschweren Debakel des Hedgefonds Archegos bei Credit Suisse von einer Kaufgelegenheit für Mutige, nachdem das Papier seit Jahresbeginn rund 20 Prozent an Wert eingebüsst habe. Lafargeholcim (+0,4%) verdiente im ersten Quartal dank stärkerer Verkäufe in allen Märkten deutlich mehr, der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern des Baustoffherstellers mehr als verdoppelte sich auf 528 Millionen Franken.
Zudem hob das Unternehmen den Ausblick an. Bei Nestle (SIX:NESN) hagelte es nach den starken Geschäftsergebnissen vom Vortag zwar positive Analystenkommentare, der Kurs kam trotzdem um 0,3 Prozent zurück. Hier dürften nach dem Vortagesplus Gewinne mitgenommen worden sein. Am Ende des SMI rangierten Roche (SIX:RO) (-1,1%) und Lonza (SIX:LONN) (-1,0%). Lonza hatte eine Investition von 200 Millionen Franken zum Ausbau der Kapazitäten angekündigt. Neben Roche schloss auch das andere Pharmaschwergewicht Novartis (SIX:NOVN) 0,6 Prozent niedriger.
International markets
Europe
Mit leichtem Minus haben sich Europas Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 15.280 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schaffte sogar einen kaum veränderten Schluss bei 4.013 Punkten. Infineon (DE:IFXGn) standen mit 2,1 Prozent Plus an der DAX-Spitze. Positiv für den Hersteller von Auto-Chips waren Aussagen von Intel-Chef Gelsinger, der noch mit bis zu zwei Jahren Chip-Knappheit im Autosektor rechnet. Conti notierten 1,8 Prozent höher, nachdem die vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal gut angekommen waren.
Daimler (DE:DAIGn) gaben 0,1 Prozent nach, obwohl das Rendite-Ziel für die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars & Vans und Daimler Mobility erhöht worden war. Salzgitter (DE:SZGG) sprangen um 4,2 Prozent nach einer deutlichen Erhöhung der Prognose. Vivendi (PA:VIV) hat beim Umsatz im ersten Quartal die Markterwartung übertroffen. Die Aktien stiegen um 2,8 Prozent.
Einen Raketenstart legten die Aktien der Allfunds Group zum Börsendebüt an der Euronext in Amsterdam hin. Sie sprangen um 20,4 Prozent. Vor dem Gang an die Börse hatte Berichten zufolge unter anderem auch die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) ein Auge auf die spanische Fondsvertriebsplattform geworfen. Die Zahlen der Software AG (DE:SOWGn) kamen indes nicht gut an, hier ging es 1,1 Prozent tiefer. Bei LPKF Laser (NASDAQ:FROG) ging es sogar 6 Prozent nach unten nach enttäuschenden Zahlen.
United States
Flirt mit den Rekodhochs: Mit Unterstützung robuster US-Konjunkturdaten haben die US-Anleger am Freitag den Schrecken vom Vortag schnell wieder abgehakt und hievten die Indizes nahe an ihre Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 34.043 Punkte aus der Woche. Er hinkte den anderen Indizes hinterher, die bis zu 1,4 Prozent gewannen. Grund war das kräftige Minus der Intel-Aktie (NASDAQ:INTC), aber auch Verluste bei Honeywell (NYSE:HON) und American Express (NYSE:AXP) bremsten.
Auf 2.652 (Donnerstag:1.361) Kursgewinner an der Nyse kamen 672 (1.927) - verlierer.
Unverändert gingen 104 (115) Titel aus dem Handel. Bei den Einzelwerten stand die Intel-Aktie im Fokus. Die Geschäftszahlen zum ersten Quartal fielen zwar besser als erwartet aus und der Chipriese erhöhte auch den Ausblick etwas. Allerdings stiess negativ auf, dass das wettbewerbsintensive Servergeschäft eingebrochen ist, in dem besonders AMD (NASDAQ:AMD) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) als Konkurrenten gelten. Der Intel-Kurs sackte um 5,3 Prozent ab, AMD gewannen dagegen 4,7 und Nvidia 2,8 Prozent. Honeywell (-2,1%) schnitt nicht so schlecht ab wie befürchtet und hob auch die Umsatzprognose an.
Mit Enttäuschung werden auch die Zahlen von American Express (-1,9%) aufgenommen. Die Kreditkartengesellschaft hatte im ersten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Der Gewinn stieg aber nur dank Auflösung von Rückstellungen deutlich. Das Social-Media-Unternehmen Snap (NYSE:SNAP) (+7,4%) beeindruckte mit einer überraschend kräftig gestiegenen Nutzerzahl. Bei Skyworks Solutions (+4,1%) und Silicon Laboratories (+6,9%) sorgte für Bewegung, dass Skyworks das Infrastruktur- und Automobilgeschäft von Silicon Laboratories kaufen will - die Transaktion hat einen Umfang von 2,75 Milliarden Dollar. Passend zu stark ausgefallenen Geschäftszahlen startete die Mattel-Aktie zwar mit einem kräftigen Kursplus von etwa 10 Prozent, am Ende blieben davon aber nur 0,8 Prozent.
Asia
Konjunkturzuversicht sorgt zum Wochenstart an den ostasiatischen Aktienmärkten für gute Stimmung. Günstig für die Aktienkurse sei auch, dass die Renditen am Anleihemarkt zuletzt wieder gesunken seien, nicht nur in den USA, sondern beispielsweise auch in China. In Japan legt der Nikkei-Index um 0,7 Prozent zu auf 29.231 Punkte, in Seoul fällt das Plus mit 0,8 Prozent am grössten aus. In Hongkong, Schanghai und Sydney ist die Tendenz behauptet.
Bonds
Höhere Kapitalertragssteuern in den USA könnten den Greenback schwächen und die US-Notenbank dazu veranlassen, an ihrer ultralockeren Geldpolitik noch länger festzuhalten, um die Wirtschaft zu stützen. Das dürfte dann auch Sorgen vor einem Ausverkauf am US-Anleihemarkt lindern, mithin die Renditen niedrig halten, was ungünstig für den Dollar ist. Die Renditen verharrten auf dem zuletzt gedrückten Niveau, im Zehnjahresbereich um 1,56 Prozent.
Analysis
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