Nvidia (NASDAQ:NVDA) hat am Mittwoch nach Handelsschluss an der New Yorker Wall Street die Ergebnisse für das abgeschlossene vierte Quartal veröffentlicht. Die Erwartungen der Investoren vor dieser Veröffentlichung waren hoch, da die Aktie vielerlei geäußerter Besorgnisse zum Trotz weiter stark angestiegen ist. Allein dieses Jahr konnte die Aktie in der Spitze um fast 60 % zulegen. Das ist in dieser kurzen Zeit ein klare Outperformance gegenüber den allermeisten anderen Aktien.
Nicht nur die Aktie, auch die Unternehmenskennzahlen überraschen samt und sonders. Nvidia konnte die Erwartungen deutlich übertreffen:
- Umsatz Q4: 22,1 Milliarden US-Dollar (erwartet: 20,67 Milliarden US-Dollar, +242 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
- Gewinn pro Aktie (EPS) Q4: 4,93 US-Dollar (erwartet: 4,69 US-Dollar, +423 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
- Umsatz Datencenter: 18,4 Milliarden US-Dollar (+27 Prozent gegenüber Q3 und +409 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
- Umsatz Gaming: 2,9 Milliarden US-Dollar (unverändert gegenüber Q3 und +56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
- Umsatz Visualization: 463 Millionen US-Dollar (+11 Prozent gegenüber Q3 und +105 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
- Umsatz Automotive: 281 Millionen US-Dollar (+8 Prozent gegenüber Q3 und -4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr)
Die Wachstumsraten vor allem gegenüber dem Vorjahr 2022 belegen eindeutig, dass Nividia noch stärker als erwartet vom KI-Boom profitieren kann. Denn dieser begann im Frühjahr 2023 und Nvidia war am besten darauf vorbereitet. Jensen Huang, der CEO von Nvidia, hat bereits im Jahr 2010 die Weichen für diesen, wie er damals schon glaubte, neuen Wachstumsmarkt gestellt. Er hatte vollkommen recht!
Die Finanzlage ist also denkbar gut:
Quelle: InvestingPro
Die ultraschnellen Grafikkarten des Unternehmens ermöglichen es großen Rechenzentren, KI-Modelle zu trainieren und zu entwickeln. Die hohe Nachfrage nach Nvidias Hardware hat zu einem Anstieg der Preise für entsprechende Produkte geführt und die Umsätze und Gewinne des Unternehmens stark gesteigert.
Einzig der Bereich Automotive verzeichnet einen leichten Rückgang. Das hat höchstwahrscheinlich mit der aktuell schwierigen Lage vor allem im deutschen Automobilsektor zu tun.
Die Nachfrage nach Nvidia-Chips scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. Das Management erwartet für das erste Quartal Erlöse von 24 Milliarden US-Dollar, während Analysten im Schnitt mit einem Umsatz von 22,2 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Unter der Annahme, dass Nvidia seine hohe Rentabilität beibehält, könnte das Unternehmen im ersten Quartal einen Gewinn von knapp über 13 Milliarden US-Dollar erzielen.
Firmengründer und CEO Jensen Huang sagte: "Generative KI und hohe Rechenleistung haben einen Wendepunkt erreicht. Die Nachfrage steigt weltweit rapide, sei es in Unternehmen, Branchen oder ganzen Nationen. Einzelne Branchen wie die Automobilindustrie, die Finanzwelt und das Gesundheitswesen erreichen ein Multi-Milliarden-Dollar-Niveau."
Die Maßnahmen der US-Regierung zur Einschränkung der Lieferung von KI-Technologie nach China bremsen das Geschäft von Nvidia etwas, aber trotzdem sind die Wachstumsraten enorm.
Das Unternehmen darf seine modernen Chipsysteme, die zur Schulung künstlicher Intelligenz verwendet werden, nicht mehr nach China verkaufen. Washington verweist auf die Gefahr, dass die Technologie für militärische Zwecke genutzt werden könnte. Nvidia hat bisher auch keine Exportgenehmigung für eine abgespeckte Version erhalten, weshalb zuletzt Chips geliefert wurden, deren Leistung unter den vorgeschriebenen Grenzwerten liegt.
China hatte im letzten Quartal einen Anteil im mittleren einstelligen Prozentbereich am Geschäft mit Technik für Rechenzentren. Die US-Regierung möchte, dass Nvidia in China so erfolgreich wie möglich ist, aber innerhalb der Leistungsgrenzen, so Huang.
Hätte Nvidia dieses Problem nicht, wären die Zahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit noch höher ausgefallen. Nvidia hat in Bezug auf Marktkapitalisierung bereits jetzt die beiden Riesen Amazon (NASDAQ:AMZN) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (Mutterkonzern von Google) überholt.
Quelle: InvestingPro
Und jetzt steht sogar in der Bildzeitung, dass Nvidia eine tolle Aktie ist. Spätestens dann ist Vorsicht geboten, oder etwa nicht? In der Tat sehen wir ein paar Risiken, die Nvidia spüren wird. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr als einziges Unternehmen den neu entstandenen Chiphunger direkt bedienen. Dieser Vorsprung wird schmilzen, denn auch andere Akteure mit entsprechenden Ressourcen und Know-how platzieren sich immer besser in diesem Marktsegment.
Ist die Aktie jetzt zu heiß gelaufen oder ist da immer noch Luft nach oben?
Wir haben uns den Nvidia-Chart vorgenommen und geben einen klaren Ausblick:
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