In unserem Team gibt es unterschiedliche Ansichten in Bezug auf die kurzfristige Rohstoffpreisdynamik. Ich bleibe den Rohstoffen gegenüber bärisch eingestellt: eine besser werdende Nachfrage wird einen Angebotsüberschuss nicht abdecken können. Rohstoffe, insbesondere Öl, befinden sich in einem Kreislauf, in dem höhere Preise eine höhere Produktion auslösen, was die Preise leicht fallen lässt. Das ist die Situation, die wir jetzt sehen.
Die Rohstoffe zeigten im letzten Quartal eine Outperformance; die Metalle legten 10% zu und die Energie 12%. Eine Kombination von Faktoren, z. B. die Nachfrage, das Wetter und die Angebotsgrenzen der OPEC, lässt die Preise steigen. Wir bleiben den Rohstoffen im Jahr 2018 gegenüber bärisch eingestellt, da ein Überangebot und die niedrige Nachfrage jeden wesentlichen Anstieg der Preise beschränken. Die OPEC wird wahrscheinlich Ende November das Angebot kürzen, aber das wird nur geringe Auswirkungen haben.
Darüber hinaus sind die längerfristigen Mitglieder verpflichtet, die Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu schmälern. Maßnahmen Saudi-Arabiens haben die Unsicherheit in der Region erhöht, aber auch die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs der Ölpolitik der OPEC. Diese ist bereits geschwächt durch die Skepsis bezüglich der russischen Meinung über geplante Ausweitungen der OPEC auf Produktionskürzungen.
In der letzten Woche berichtete die U.S. Energy Information Administration, dass die Rohölbestände in der zum 10. November endenden Woche um 1,9 Mio. Barrel gestiegen sind, deutlich über die Erwartungen von 1,4 Mio hinaus. Das Ergebnis der steigenden Preise war, dass die US-Schieferölhersteller die Leistung erhöht haben. Die Produktion im Inland ist auf ein wöchentliches Rekordhoch von 9,645 Mio. geklettert.
Die Divergenz zwischen ölgebundenen Währungen und Öl hat sich wieder leicht ausgeglichen. Die NOK handelt 9% tiefer als die Rohölpreise und deutete auf eine geringere Abhängigkeit von Ölpreisen hin als die Kapitalerträge auf dem Girokonto des Landes. Die Wirtschaftsprognosen für den CAD bleiben stark von den Ölpreisen beeinflusst. Wenn die Ölpreisen fallen hat der USD/CAD Spielraum zur Aufwertung. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Renditen der zweijährigen T-Bills auf 1,708% gestiegen sind und ein Übergreifen auf die Inflation nur begrenzt zu erwarten ist. Schwaches Öl, höhere US-Renditen und gehebelte Fonds, die die Long-Positionen im CAD senken, werden den USD/CAD zurück auf den Widerstand bei 1,30 zwingen.